Geschichtliche Streiflichter

Prinz Bira, der größte Sportler Thailands

Duncan Stearn

Teil 2: Nur der Krieg bremste ihn: 1938-1948

Prinz Bira war als Rennfahrer so erfolgreich, dass er die Trophäe für Straßenrennen „Gold Star" des britischen Rennfahrerklubs (British Racing Drivers Club) in den Jahren 1936, 1937 und 1938 gewann, ein Hattrick, dem weder vorher noch später irgendeinem Rennfahrer gelang. Seine Popularität unter den Motorsport-Anhängern war jener ähnlich, die der britische Fahrer Stirling Moss in den Nachkriegsjahren erfuhr.

Tatsächlich führte er in der Punktewertung in der Rennsaison des Jahres 1939, als im September der Zweite Weltkrieg ausbrach und seine Rennfahrer-Karriere zum Stillstand brachte.

Neben seinen Autorennen war Prinz Bira auch ein perfekter Seemann und Pilot. In der Tat benutzten er und Cheryl (die ihren Vornamen in Ceril änderte) ihr Privatflugzeug, um Rennen in England und Europa zu besuchen.

Prinz Bira und Prinz Chula (er war mit einer Britin namens Lisa Hunter verheiratet) blieben nach Kriegsausbruch in England. Prinz Bira meldete sich freiwillig zur britischen Heimwehr und wurde Ausbilder für Fallschirmspringer im Ausbildungskorps der Königlichen Luftwaffe. Als weiteren Teil seines Beitrages zum Kriegsdienst stellte er renovierte Fallschirm-Ersatzteile her.

Im Jahre 1942 schrieb und veröffentlichte der Prinz ein Buch mit dem Titel „Bits and Pieces". Vom Prinzen selbst illustriert, war es eine lebendige und gut geschriebene Zusammenfassung seines Lebens als Rennfahrer. Das Buch enthielt zahlreiche humoristische Anekdoten, aber auch respektvolle Würdigungen für diejenigen, die bei Motorsport-Wettbewerben ihr Leben gelassen hatten.

Eine Geschichte aus dem Jahr 1936 nimmt auf den Prinzen Bira und die „White Mouse" Mannschaft Bezug, die an einer Party in einem Hotel in Deutschland teilnahmen. Alle Motorsportgrößen dieser Zeit mit Rang und Namen erschienen ebenfalls, unter ihnen die berühmten italienischen Fahrer Tazio Nuvolari und Guiseppe Farina, der später die allererste Weltmeisterschaft im Autorennen gewann.

Nach Kriegsende im Jahre 1945 nahm Prinz Bira seine Rennfahrer-Karriere wieder auf und führte wieder das „White Mouse" Rennen ein. Da die kriegsbedingte Rationierung immer noch anhielt, gab es in England wenig Gelegenheit zum Motorsport. Prinz Bira beendete das „White Mouse" Rennen und nahm an Wettbewerben in Europa teil.

Er flog auch weiterhin zu Rennveranstaltungen in seinem privaten Flugzeug. In der Tat gehörte der zu den ganz wenigen Piloten, die alleine von England nach Thailand flogen.