Immigration

Franz Schmid

„Ich muss mal wieder zur Immigration." Diesen Satz hört man sehr oft mit einem resignierten oder frustrierten Unterton, wobei auch deutschsprachige Einwohner Pattayas statt Einwanderungsbehörde lieber den englischen Begriff verwenden. Für viele ist der Gang zur Einwanderungsbehörde mit viel Bürokratie und Aufwand verbunden, manche nehmen sogar jeden Monat einen sogenannten Visaausflug in die Nachbarländer in Kauf, damit sie noch länger im Lande des Lächelns verweilen können.

Es gibt sicher einiges, was an der gegenwärtigen Visapraxis und Ausländerpolitik Thailands diskussionswürdig ist. Doch so schlimm, wie es einige manchmal darstellen, kann es wohl nicht sein. Denn sonst würden kaum Tausende von Ausländern gerade hier in Pattaya sich dieser Prozedur unterziehen. Zudem muss man sagen, dass die Thais das Recht haben zu bestimmen, wer in ihrem Land lebt und zu welchen Bedingungen das geschieht.

Wie sieht dies eigentlich bei uns in Deutschland aus? Vor nicht allzu langer Zeit haben sich die im Bundestag vertretenen Parteien nach mühsamen Verhandlungen auf einen Kompromiss zur Zuwanderung geeinigt, der im Nachhinein immer mal wieder in Frage gestellt wird. Niemand kann ernsthaft bestreiten, dass ein Land, dessen Geburtenrate dramatisch absinkt, schon allein aus ökonomischen Gründen dringend der Zuwanderung bedarf.

Vertreter der Wirtschaft haben sich deshalb für eine gesteuerte Zuwanderung besonders stark gemacht. Auch muss bedacht werden, dass wir irgendwann auch einmal ins Rentenalter kommen und es doch ganz schön wäre, wenn wir auch in 20 oder 30 Jahren noch genug Beitragszahler haben. Dies ist alles korrekt und sollte auch so durchgeführt werden. Doch das Problem – und es hat mittlerweile ganz Europa erfasst – liegt in der illegalen und ungesteuerten Zuwanderung aus der Dritten Welt.

Die Menschen, die da zu uns kommen, tragen nichts zu unserem Wohlstand und schon gar nichts zu unseren Renten bei. Im Gegenteil - meist stellen sie eine zusätzliche Belastung für unsere sozialen Sicherungssysteme dar. Das Kernproblem ist der immer noch vorhandene massenhafte Missbrauch des Asylrechts, der durch eine allzu großzügige Sozialgesetzgebung auch illegale Ausländer begünstigt.

Und somit spannt sich der Bogen wieder nach Thailand. Wenn ein Ausländer in Thailand in Not gerät, dann ist es im Grunde nur die für ihn zuständige Botschaft, die ihm aus der Misere hilft. Es ist kein Fall bekannt, dass einem Ausländer – aus welchen Gründen auch immer – irgendeine Form der Sozialhilfe von Seiten des thailändischen Staates zugestanden wurde.

Dies ist im Grunde genommen korrekt, denn damit wird auch nicht der Schatten eines Anreizes für Menschen geschaffen, die nur wegen der sozialen Wohltaten in dieses Land wollen. Auch das hochverschuldete Deutschland kann sich im Grunde genommen diese großzügige Politik schon lange nicht mehr leisten.

Wir wollen Ausländer im Lande, die etwas leisten, die investieren und die unserer Gesellschaft nicht zur Last fallen. Dies mag egoistisch klingen, aber es könnte bald zu einer ökonomischen Überlebensfrage werden.

Im Zeitalter der Globalisierung ist kein Platz für irgendwelche sozialromantischen Hirngespinste, diese führen nur in die Katastrophe. Es muss einmal ganz klar gesagt werden, dass Deutschland und auch EU Europa nicht das Sozialamt für den Rest der Welt abgeben kann.

Die Probleme der Dritten Welt können nicht bei uns gelöst werden, ganz im Gegenteil, wir müssen aufpassen, dass wir nicht durch unkontrollierte Zuwanderung auf den Status eines Drittweltlandes herabgezogen werden. Hier in Thailand verfolgt man eine konsequente, an den Interessen des Landes ausgerichtete Ausländer- und Zuwanderungspolitik. Es wird höchste Zeit, dass Deutschland dies auch tun.