Neulich wohnte ich einem Vortrag über Heilpflanzen bei. Dies
geschah keineswegs in einem Gesundheitsklub, sondern im ABC Business Club. Das
zeigt, wie sehr sich auch „trockene" Geschäftsleute für die
alternativen Methoden der Behandlung von Krankheiten interessieren. Der
Vortragende war Jörg Jonas, der wieder einmal mehr über drei von Thailands
vielen Heilpflanzen ein Referat hielt.
Die „Aloe Vera" ist eine von 324 bekannten Aloe-Arten.
Die Pflanze wächst in Thailand mehr oder weniger wie Unkraut und sie wird aus
vielen Gärten einfach „rausgeschmissen", weil man sie nicht als schön
genug empfindet. Dabei hat diese Pflanze eine große Heilwirkung, die nicht nur
einigen Einheimischen bekannt ist. Unter der so genannten ledernen Haut der
Blätter befindet sich das Mark, ein Gel, das als Flüssigkeitsspeicher dient.
Etwa 96 Prozent der Flüssigkeit ist Wasser, die restlichen vier Prozent sind
reich an abwehrstimulierenden, wundheilenden und entzündungshemmenden Stoffen.
Das Gel hilft bei einer Unzahl von Beschwerden wie Verbrennungen, Schürfwunden
und verschiedenen Allergien. Aus der Aloe können Saft, Gel und Zäpfchen
gewonnen werden. Man kann sie auch essen oder als Saft trinken.
Danach ging man auf die blaugrüne Alge „Spirulina
platensis" ein, die auch als das „Grüne Gold" bezeichnet wird. 10
Gramm dieser Micro-Alge enthalten alle benötigten Vitamine (außer Vitamin C),
Mineralien und Spurenelemente, die ein Mensch für den täglichen Bedarf
braucht. Die Algenkost entgiftet den Körper und neutralisiert schädliche
Säuren. Neben der Möglichkeit, durch regelmäßige Einnahme von Spirulina
gestörte Darmfunktionen wieder herzustellen, wird ein gut funktionierendes
Immunsystem aufrecht erhalten. Spirulina unterstützt auch die Wirksamkeit
vieler Medikamente. Diese Alge wird auch in Thailand gezüchtet, in der Nähe
von Bangkok. Allerdings ist die Umgebung dort nicht gerade das, was man unter
sehr umweltfreundlich bezeichnen kann und daher ist es immer noch besser diese
Tabletten aus Amerika zu beziehen, zumal der Preis derselbe ist.
Als dritte Pflanze wurde die Frucht des indischen Maulbeerbaumes, mit dem
botanischen Namen „Morinda citrofolia L", besser bekannt als Noni,
beschrieben. Zur Heilanwendung können alle Teile des Baumes verwendet werden,
Rinde, Blätter, Blüten, Samen und die Früchte. In den erhältlichen
Noni-Trinksäften sind aber nur die reifen Früchte enthalten. Auf der
pazifischen Erdhälfte ist die Wirkung von Noni schon seit zwei Jahrtausenden
bekannt. Aufgrund seiner Jahrhunderte langen Erfolgsgeschichte ist das
Allheilmittel mit in die Liste der wirksamsten natürlichen Heilmittel
aufgenommen worden.. Noni stärkt das Immunsystem, unterdrückt das Wachstum von
Tumoren, lindert Entzündungen und reinigt den Verdauungstrakt. Auch beim
Drogenentzug wird es teilweise eingesetzt. Diese Pflanze wächst auch in
Thailand und der Saft, der daraus hergestellt wird, ist wesentlich unverdünnter
als der von importierten Säften und ist im Preisverhältnis ebenfalls
wesentlich günstiger.