Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um den vollständigen Bericht zu lesen]:

Walhaie – die sanften Riesen

Walhaie – die sanften Riesen

Elfi Seitz

Erst vor einiger Zeit haben wir berichtet, dass ein toter Walhai an den Strand in Chonburi gespült wurde. Sein Tod war mit höchstwahrscheinlicher Sicherheit durch ein Netz der Fischer eingetreten. Heute möchten wir Ihnen, liebe Leser, den Walhai ein wenig näher bringen. Denn sollten Sie einmal einen sichten, dann brauchen Sie eigentlich gar keine Angst zu haben: Walhaie sind, obwohl sie die größten Haie sind, völlig harmlos, sanft und friedlich und bevorzugen die tropischen und warmen Gewässer im Indischen Ozean und dem Pazifik. Über das Jahr hinweg kann man sie immer nur für kurze Zeit an verschiedenen Stellen sichten, dann verschwinden sie und tauchen erst im nächsten Jahr wieder auf. Diese Wanderungsgewohnheiten sind für die Wissenschaftler bis heute ein Rätsel. Man geht jedoch davon aus, dass sie auf der Suche nach Nahrung die Ozeane durchkämmen.

Ihre Verhaltensweise, die ihnen oft schon zum Verhängnis wurde, ist das langsame Schwimmen auf der Suche nach Nahrung an der Oberfläche. Dadurch konnten sie leicht in großen Zahlen abgeschlachtet werden. Diesen Tieren können dadurch auch die begehrten Flossen abgeschnitten werden und sie sterben qualvoll. Verschiedene Maßnahmen sind bereits im Gange, diese Tiere zu schützen und konnten in einigen Ländern bereits mit Erfolg durchgeführt werden.

Grau, bläulich oder braun mit vertikalen, hellen Streifen und weißen Punkten, die über den Körper verteilt sind, wirken sie wunderschön. Ihr horizontales Maul, das nicht wie bei typischen Haien unterhalb der Schnauze liegt, sondern sich am vorderen Ende befindet, ist auffallend. Typisch für Walhaie ist die extrem eckige Kopfform. Ihre Verwandtschaft mit dem Ammenhai zeigt sich durch relativ kleine Augen, Sauglöcher und Barteln.

Das längste Weibchen, das man gefunden hatte, strandete vor Mangalore in Indien. Es hatte eine Länge von 12,1 Meter und ein Gewicht von 36.000 kg. Das größte Männchen hatte die gleiche Länge. Fotos allerdings lassen annehmen, dass es noch größere Tiere gibt. Ebenso wie Längenangaben sind auch Gewichtsangaben nur spärlich vorhanden.

Walhaie sind Filtrierer, sie saugen das Wasser aktiv ein. Ihre bevorzugte Nahrung ist Plankton und Planktonblüten, das an den Kiemen ausfiltriert wird. Neben Plankton werden auch kleinere und größere Fische, Sardinen, Makrelen und sogar kleine Thunfische, gefressen.

Erst vor kurzem hat man das Geheimnis ihrer Fortpflanzung gelüftet. Man glaubte früher, dass Walhaie „Eier legen", heute weiß man, dass sie Lebendgebärende sind. In einem harpunierten Walhai-Weibchen fand man 1996 an die dreihundert Embryonen in unterschiedlichsten Stadien. Nur eines von ihnen hat bei dem Versuch, sie in einem Aquarium aufzuziehen, überlebt.

Diese Riesenhaie kommen sowohl einzeln, als auch in großen Schulen, bis zu hundert Tieren, vor. Bis jetzt sind keine ähnlichen Arten bekannt.