Erst vor einiger Zeit haben wir berichtet, dass ein toter
Walhai an den Strand in Chonburi gespült wurde. Sein Tod war mit
höchstwahrscheinlicher Sicherheit durch ein Netz der Fischer eingetreten. Heute
möchten wir Ihnen, liebe Leser, den Walhai ein wenig näher bringen. Denn
sollten Sie einmal einen sichten, dann brauchen Sie eigentlich gar keine Angst
zu haben: Walhaie sind, obwohl sie die größten Haie sind, völlig harmlos,
sanft und friedlich und bevorzugen die tropischen und warmen Gewässer im
Indischen Ozean und dem Pazifik. Über das Jahr hinweg kann man sie immer nur
für kurze Zeit an verschiedenen Stellen sichten, dann verschwinden sie und
tauchen erst im nächsten Jahr wieder auf. Diese Wanderungsgewohnheiten sind
für die Wissenschaftler bis heute ein Rätsel. Man geht jedoch davon aus, dass
sie auf der Suche nach Nahrung die Ozeane durchkämmen.
Ihre
Verhaltensweise, die ihnen oft schon zum Verhängnis wurde, ist das langsame
Schwimmen auf der Suche nach Nahrung an der Oberfläche. Dadurch konnten sie
leicht in großen Zahlen abgeschlachtet werden. Diesen Tieren können dadurch
auch die begehrten Flossen abgeschnitten werden und sie sterben qualvoll.
Verschiedene Maßnahmen sind bereits im Gange, diese Tiere zu schützen und
konnten in einigen Ländern bereits mit Erfolg durchgeführt werden.
Grau, bläulich oder braun mit vertikalen, hellen Streifen
und weißen Punkten, die über den Körper verteilt sind, wirken sie
wunderschön. Ihr horizontales Maul, das nicht wie bei typischen Haien unterhalb
der Schnauze liegt, sondern sich am vorderen Ende befindet, ist auffallend.
Typisch für Walhaie ist die extrem eckige Kopfform. Ihre Verwandtschaft mit dem
Ammenhai zeigt sich durch relativ kleine Augen, Sauglöcher und Barteln.
Das
längste Weibchen, das man gefunden hatte, strandete vor Mangalore in Indien. Es
hatte eine Länge von 12,1 Meter und ein Gewicht von 36.000 kg. Das größte
Männchen hatte die gleiche Länge. Fotos allerdings lassen annehmen, dass es
noch größere Tiere gibt. Ebenso wie Längenangaben sind auch Gewichtsangaben
nur spärlich vorhanden.
Walhaie sind Filtrierer, sie saugen das Wasser aktiv ein.
Ihre bevorzugte Nahrung ist Plankton und Planktonblüten, das an den Kiemen
ausfiltriert wird. Neben Plankton werden auch kleinere und größere Fische,
Sardinen, Makrelen und sogar kleine Thunfische, gefressen.
Erst vor kurzem hat man das Geheimnis ihrer Fortpflanzung
gelüftet. Man glaubte früher, dass Walhaie „Eier legen", heute weiß
man, dass sie Lebendgebärende sind. In einem harpunierten Walhai-Weibchen fand
man 1996 an die dreihundert Embryonen in unterschiedlichsten Stadien. Nur eines
von ihnen hat bei dem Versuch, sie in einem Aquarium aufzuziehen, überlebt.
Diese Riesenhaie kommen sowohl einzeln, als auch in großen Schulen, bis zu
hundert Tieren, vor. Bis jetzt sind keine ähnlichen Arten bekannt.