Endlich hatten wir einmal im Monat einen katholischen
deutschsprachigen Gottesdienst in Pattaya – und die Menschen, obwohl man
es ihnen oft unter die Nase hielt, hatten an diesem speziellen Tag immer
wieder „etwas anderes zu tun", daher hielten sich die Gläubigen,
die kamen, in beschränkter Anzahl.
Ich bin nun nicht so bigott, dass ich jeden Tag in die
Kirche renne. Aber am Sonntag gehe dann schon einmal gerne hin, vor allen
Dingen, weil man seine Gedanken wirklich sammeln kann. Natürlich sind
auch die Gebete sehr wichtig für mich, denn oft verzichte ich zuhause
darauf, weil ich zu müde dazu bin oder zu beschäftigt.
Man sieht, auch ich habe da so meine kleinen Ausreden.
Allerdings habe ich die deutschsprachige Messe immer sehr genossen, da es
ein Stück Heimat, ein Stück Kindheit war, was wir dabei erleben durften.
Denn, wie gut man auch eine Fremdsprache spricht – dieses Wort „Fremdsprache"
alleine drückt es so deutlich aus – es ist und bleibt eine fremde
Sprache.
Und einige Dinge, dazu gehört auch eine Messe, sind
einfach einprägsamer, „glaubwürdiger" und
ehrfurchtseinflößender in der eigenen, der Muttersprache. Leider, leider
hat sich nun der deutschsprachige Pfarrgemeinderat in Bangkok dagegen
ausgesprochen diese Gottesdienste in Pattaya aufrecht zu erhalten. Der
Zeitaufwand und die Kosten für nur eine Handvoll Gläubige, die daran
teilnehmen, wären wohl einmal im Monat zu gewaltig.
Überhaupt habe ich schon häufig festgestellt, dass
viele Leute aus deutschsprachigen Ländern auch untereinander und ohne
dass ein „Fremdsprachiger" dabei ist, bevorzugen kein Deutsch zu
sprechen.
Bei vielen, welche die englische Sprache beherrschen,
mag das ja noch irgendwie verständlich sein, aber es gibt auch viele
Leute, die sich dann in einem entsetzlichen Kauderwelsch unterhalten, wo
der eine den anderen nicht mehr richtig versteht.
Warum unterhalten sich denn solche Leute nicht in ihrer
Muttersprache, reden so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist?
Ich verstehe es schon, dass, wenn einer der Herren eine
Maid dabei hat die kein Deutsch versteht, er höflich sein möchte und
Englisch spricht, damit sie auch an der Konversation teilnehmen kann.
Allerdings hört man ihn dann, wie er ihr dasselbe, was gerade gesprochen
wurde, nochmals „übersetzt". Meist in einem Kauderwelsch, das
wirklich nur Eingeweihte verstehen.
Auf meine bescheidene Frage an manche bekomme ich dann
Reaktionen wie: „Ich lebe hier in Thailand, da muss ich Englisch
sprechen und nicht Deutsch". Verständlich, aber ich denke doch, dass
man sich mit Landsleuten, sofern man unter sich ist, sich gut und gerne in
der eigenen Sprache unterhalten kann.
Die Engländer, die Amerikaner, die Franzosen, die Italiener und, ja,
auch die Thais, tun das doch auch! Und außerdem, wenn man schon
argumentiert, dass man schließlich in Thailand lebt, warum bitte spricht
man dann nicht Thailändisch?