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Viele Beschwerden – aber niemand macht es offiziell

Ideen zur Energieeinsparung

Jet-Skis am Jomtien Strand

Verkehrspolizei nur an helmlosen Motorradfahrern interessiert

Grußwort zum Fest der Deutschen

Viele Beschwerden – aber niemand macht es offiziell

Liebe Redaktion,
Meine Hochachtung vor dem Schreiber „Spiderman", dessen Leserbrief in der Ausgabe Nummer 32 vom 8. August in Ihrer geschätzten Zeitung publiziert wurde. Er schreibt darin mehr oder weniger über die Korruption in Pattayas Immigration Büro. Über die Bezahlung der 500 Baht, die Pensionisten und Rentner zur Erneuerung ihres Visas bezahlen müssen, sind die Meinungen der Leute nicht geteilt, sondern ziemlich einstimmig, dass es sich dabei um eine gut bezahlte Wilkür bei diesem „Trinkgeld" handelt. Leider wagt es jedoch niemand oder sehr selten sich darüber einmal öffentlich zu beschweren, da den meisten das Risiko zu groß ist.

Eine einzige Ausnahme, soviel mir bekannt ist, war ein tapferer Mann, der während seines Gespräches mit dem Beamten das Thema der Korruption, die in seinem Apartment vorging, zur Sprache brachte – daraufhin wurde kein „Trinkgeld" verlangt.

Ich überlege ob diese Thai Beamten jemals ihre Aufmerksamkeit Briefen wie diesem zulenken oder ob man sonst etwas gegen diese offensichtliche Korruption unternehmen könnte. Vielleicht könnte einmal einer Ihrer Reporter eine journalistische Untersuchung diesbezüglich durchführen?
Rentner


Ideen zur Energieeinsparung

Liebes Pattayablatt,
Die letzten Vorschläge für eine notwendige und zügige Energieeinsparung scheinen nicht durchdacht zu sein. In vielen Dingen treffen sie nicht auf den Punkt und könnten sogar kontraproduktiv sein. Man denke einmal, wie oft man in einen Supermarkt kommt und sofort von einer eiskalten Atmosphäre umgeben ist. Oder an einer Kasse steht und von der Beleuchtung geradezu geblendet wird. Man geht an einem Laden vorbei und spürt die Kälte der Klimaanlage noch 10 Meter vor der Tür.

Eine umgehende Energieeinsparung durch Einzelhandelsgeschäfte ließe sich durch die Festlegung realistischer Standards für den Energieverbrauch pro Quadratmeter erreichen. Die Kosten in Kilowattstunden pro Quadratmeter für eine realistische Temperatur und Beleuchtung in modernen Gebäudekonstruktionen sind längst bekannt. Die Gesamtgröße geschäftlich genutzten Raumes ist öffentlich bekannt. Somit bleibt nur, ein landesweit gültiges Gesetz einzuführen, das den zulässigen Energieverbrauch pro Quadratmeter vorschreibt sowie die Strafen regelt, falls dieser überschritten wird. Dieses Gesetz bräuchte man dann nur noch in Kraft und auch wirklich durchzusetzen.

Nach Lösungen zu suchen, wie diese Begrenzungen eingehalten werden können, wäre dann Aufgabe eines jeden Geschäfts selbst. Lösungen könnten in Kombinationen verschiedener Aspekte liegen, wie kürzere Geschäftszeiten, weniger Beleuchtung, weniger Aircondition, verbesserte Gebäudeisolation oder verbessertes Wärme-Management z. B. durch selbstschließende Eingangstüren.

Die Strafen für die Überschreitung des Energieverbrauch-Limits pro Quadratmeter müssten schon sehr empfindlich sein, vielleicht 200 Prozent der Quotenüberschreitung, um die Geschäftsleute zur Einhaltung der Limits zu zwingen. Diese Strafgelder sollten dann verwendet werden, um andere Situationen, wo ein höherer Energieverbrauch im öffentlichen Interesse nicht vermieden werden kann, wie etwa bei der Straßenbeleuchtung, zu kompensieren – aber das wäre der nächste Brief, und noch mehr Ideen.
Robert Peterson,
Nongprue, Chonburi


Jet-Skis am Jomtien Strand

Liebes Pattaya-Blatt,
heute habe ich mal wieder am Jomtien-Strand gebadet, und natürlich kamen die Jet-Skis wie immer sehr nah vorbei. Mir ist schon klar, dass die übliche Absperrleine gerade zu Reparaturzwecken entfernt wurde.

Zwei Jet-Skis mit ihren Fahrern kamen vorbei und fuhren im Zickzack direkt um mich rum. Ich richtete mich auf, damit sie mich auch sehen konnten. Dabei stand ich etwa bis zur Taille im Wasser. Sie hatten ihren Spaß daran, auf mich zuzufahren und direkt vor mir abzuschwenken. Ich habe mich nicht gerührt. Es war sehr irritierend. Ich bin nicht mehr so jung und fühlte mich durch all das verletzt. Einige Leute kamen herbei, auch von den Liegestühlen entlang des Strands, um mir beizustehen.

Ich bin nicht sicher, wofür die Touristenpolizei da ist. Diese Jet-Ski-Fahrer benehmen sich offensichtlich jeden Tag so. Möglicherweise gehört es nicht zum Job der Touristenpolizei, auf so etwas zu achten, aber wessen Job ist es dann, das zu unterbinden, bevor etwas passiert und jemand ernsthaft verletzt wird? Das Abwasser im Meer (wenn auch nur vorübergehend) ist ja schon schlimm genug, aber im Wasser treibende Leichen tragen auch nicht gerade dazu bei, das Image der Stadt zu steigern.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Hawgood, View Talay Condo


Verkehrspolizei nur an helmlosen Motorradfahrern interessiert

Lieber Herausgeber,
Seit geraumer Zeit lebe ich nun schon in Pattaya , aber immer wieder werde ich wütend, wenn ich mich auf Pattayas Straßen fortbewege. Obwohl ich ein erfahrener Fahrer bin, habe ich Angst in Pattaya zu fahren. Man braucht mindestens sechs Augen dazu – und das ist oft noch nicht genug. Irgendwie ist es mir immer noch ein Rätsel, dass täglich nicht mindestens 50 Tote auf den Straßen liegen.

Während der letzten 10 Jahre bin ich in ganz Thailand herumgereist, mit Auto und mit dem Motorrad. Aber nirgendwo habe ich ähnliche Verkehrsrowdys getroffen wie hier in Pattaya. Es macht den Anschein, als wäre alles unter den Verkehrsteilnehmern erlaubt. Man kann verkehrt in Einbahnstraßen gegen den Verkehr fahren, das Licht bleibt oft auch nachts ausgeschaltet, Verkehrsampeln dürfen selbstverständlich ignoriert werden, mit Vollgeschwindigkeit wird auch auf belebten Straßen dahingerast.

Nichts spielt eine Rolle – so lange man einen Helm aufhat. Zum Beispiel braucht man nur zur Kreuzung 3. Straße mit der Soi 17 schauen. Da stehen die Polizeibeamten versteckt hinter Bäumen und fangen sich die Motorradfahrer ohne Helme ein. Wer diese Kreuzung kennt, wird wissen, dass fast kein Motorradfahrer je dort bei Rot stehen bleibt, sondern einfach brutal die Straße überquert und die anderen Verkehrsteilnehmer behindert oder in Gefahr bringt. Auch die Anwesenheit der Polizei ändert daran nichts – denn diese wurden ja dazu angehalten, die Leute ohne Helm zu bestrafen.

Dies ist allerdings nicht der einzige Ort, an dem so etwas vorkommt, man muss nur mit offen Augen fahren, dann sieht man an jeder Ecke dasselbe. Die verrücktesten Situationen kann man dabei erleben.

Kommen Sie mir jetzt bitte nicht damit, dass dies in der Natur der Thais liegt! Weil man weder in Bangkok noch sonst wo anders in Thailand so etwas sieht. Warum? Weil die Polizei einen in Bangkok sofort aufhält, wenn man gegen die Verkehrsregeln verstößt.

Ich kann zwar verstehen, dass ein Gesetz besagt, dass jeder, der auf einem Motorrad sitzt, einen Helm tragen muss – was aber ist mit den Passagieren in Pattaya? Sollte die Polizei nicht auch jene aufhalten, die das Leben anderer in Gefahr bringen anstelle von jenen, die sich selbst umbringen wollen?

Sollte sich die Polizei an den Kreuzungen aufstellen, an denen die Motorradfahrer das Leben anderer in Gefahr bringen und diese dann zu einer Strafe verdonnern würden, würden sie mit Sicherheit das Doppelte an Bußgeldern einnehmen. Und Pattayas Straßen würden dann vielleicht ein wenig sicherer werden.

Mit freundlichen Grüßen
Eric Bärts


Grußwort zum Fest der Deutschen

Das Fest findet am 8. Oktober im Shangri-La Hotel in Bangkok statt

Liebe Landsleute, liebe Freunde Deutschlands,

Das „Fest der Deutschen" ist nun schon zu einer traditionellen Einrichtung geworden, wir begehen es zum fünften Mal. Dabei bietet der Tag der Deutschen Einheit uns erst seit 1990 die Gelegenheit, die Vereinigung des geteilten Deutschland in Frieden und Freiheit zu feiern.

Das ist noch gar nicht so lange her, aber wenn wir unsere Kinder fragen, können sie sich oft schon nicht mehr an die beiden deutschen Staaten vor der Vereinigung erinnern. 45 Jahre kommunistische Unrechtsherrschaft in der DDR drohen somit für die Jüngeren unter uns in Vergessenheit zu geraten, 45 Jahre Ost-West Konflikt nicht nur in Europa, sondern als Zweikampf der Supermächte weltweit mit dem geteilten Deutschland im Zentrum sind heute für viele graue Vergangenheit.

Koreakrise, Vietnamkrieg, Kubakrise sind Wörter aus dem Geschichtsbuch geworden. Deutschland hat mit Schmerzen aus seiner Geschichte gelernt und ist den Weg der europäischen Einigung gegangen. Erst dieser Weg hat zur Wiedervereinigung geführt. Das heutige Fest dient auch dazu, unsere Kinder daran zu erinnern. Wenn wir Europa erweitern und die früheren Staaten des „Ostblocks" in unsere freie europäische Ordnung integrieren, müssen wir der jungen Generation erklären, warum das so wichtig ist. Der Fall der Berliner Mauer war nur äußeres Symbol einer inneren Entwicklung, die gezeigt hat, dass das Individuum in einer Welt von Demokratie und Rechtstaatlichkeit das Modell mit mehr Kraft bleibt.

Ich bin dankbar, dass wieder so viele großzügige Sponsoren mit uns gemeinsam die Bedeutung dieses Tages erkannt haben und dazu beitragen, dass wir heute mit Familien, Freunden und Bekannten mit positiven Gefühlen zusammen feiern können. Es geht ja nicht nur ums Feiern, sondern um das Gefühl, gemeinsam mit unseren Freunden und Bekannten als Deutsche etwas Wichtiges und Positives erlebt zu haben, Zeuge einer großen und für uns freudigen Zeitwende geworden zu sein.

Bei allen Klagen über dies und jenes in Deutschland dürfen wir diese Grundstimmung nicht vergessen und müssen fortfahren uns zu erinnern. Mit unserem Gastland, Thailand, teilen wir vieles, Fußball - wenn auch bei der EM 2004 nicht so toll für Deutschland, Schweinshaxe, deutsche Wertarbeit und ein gutes Bier sind nur einige der vielen Gemeinsamkeiten. Unser Gastland hat sich aufrichtig über die Deutsche Einheit gefreut und unterstützt eine starke Rolle Deutschlands in Europa. Dafür und für die gute Gastfreundschaft sind wir Thailand dankbar.

Ich wünsche uns allen ein fröhliches, beschwingtes aber auch etwas nachdenkliches Fest und ein erfolgreiches Jahr 2004. Wir feiern in wenigen Wochen hier in Bangkok die 10. Asien Pazifik Konferenz der deutschen Wirtschaft. Sie wird ein beeindruckendes Bild der intensiven Zusammenarbeit Deutschlands mit Asien geben. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Bangkok hat sich auf einen Ansturm von mehr als 600 deutschen Unternehmern vorbereitet. Thailand ist der richtige Ort für dieses Jubiläum, denn die deutsch-thailändischen Wirtschaftsbeziehungen sind beispielhaft für eine wirklich funktionierende Zusammenarbeit Deutschlands mit Asien.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen nochmals einen schönen Abend.
Andreas von Stechow
Botschafter


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