Im Juni diesen Jahres waren alle Augen auf Pattayas neuen
Bürgermeister und sein Administrationsteam gerichtet, gespannt, ob die
altbekannten Gesichter weitermachen würden wie bisher. Alle warteten mehr
oder weniger auf ein Anzeichen, wie das neue Management-Team und die
Abgeordneten sich verhalten und der Öffentlichkeit präsentieren würden,
nachdem sie die Wahl gewonnen haben und nun die Verantwortung tragen.
Überall wurden Gerüchte laut, was jetzt wohl an Neuem auf die Stadt
zukommt, und ob sie wohl in der Lage wären, die soziale und wirtschaftliche
Krise zu meistern?
Pattayas neuester Bürgermeister bat die Öffentlichkeit:
„Gebt mir Zeit zum Arbeiten." Aus nahezu 10 Jahren angesammelte
Probleme warten vor der Tür des Bürgermeisteramts auf eine Lösung.
Anforderungen, welche die ganzen neuen sozialen, die Umwelt betreffenden und
touristischen Projekte betreffen. Ein schwerer Brocken. Die Geister der
Vergangenheit sind noch wach aus der Zeit, als Pattaya als zivilisierte
Anarchie bezeichnet wurde, als ein Hafen der Arbeitslosigkeit, ausartende
Kriminalität, Schieflage im wirtschaftlichen wie touristischen Bereich. All
dies erinnert an eine fast unlösbare mathematische Aufgabe. Wenn die neue
Stadtregierung Erfolg haben will, müssen diese Aufgaben jedoch gelöst
werden.
Aber, anscheinend ist die Zeit, Entscheidungen zu
treffen, noch nicht reif. Das neue Management wärmt sich gerade auf und hat
viele Möglichkeiten, sich zu beweisen. Auch wenn sie die Aufmerksamkeit von
den Mächtigen ablenken, welche die allmächtigen Verkäufer werden wollen,
indem sie die Waren der Stadt und ein Postkarten-Image Pattayas verkaufen,
um den Tourismus auf neue Weise anzukurbeln, wirkt dies doch wie der
Bürgermeister anfangs sagte „wie ein versprochener Verlobungsring, der
niemals geschenkt wird". Dieselben alten Aktivitäten, nur diesmal mehr
lokal auf den einheimischen Tourismus ausgerichtet, tauchen beängstigend
wieder auf.
Einer der wichtigsten Aspekte ist, dass das neue
Managements von guter Reklame nichts hält, außer dass sie
Pressemitteilungen veröffentlichen, welche die Öffentlichkeit, Einwohner
wie Touristen, ohnehin nicht erreichen. Die meisten Einwohner wissen gar
nicht, was in ihrer eigenen Stadt eigentlich los ist, welche Aktivitäten,
Festivals oder sonstige Veranstaltungen stattfinden. Es bleibt die ständige
Frage: „Was macht die Stadtregierung eigentlich? Was und wie plant sie?
Was sind die Ergebnisse?" Selbst der Bürgermeister gibt zu, dass es
Mängel bei der Öffentlichkeitsarbeit gibt, und wird versuchen, dieses wie
auch viele andere Mängel zu korrigieren. Der Öffentlichkeit den „Master-Plan"
zu verdeutlichen und eine transparente Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben,
wird jedenfalls zu den wichtigsten Aufgaben zählen.
Obwohl es mehr wie ein großes Versuchsprojekt aussieht, bei dem das Volk
die Arbeit und die Ergebnisse der neuen Regierung beobachtet, fühlen viele
sich sicher und sind bereit, ihr Zeit zu geben, eine Aufgaben nach der
anderen abzuarbeiten. Die Bevölkerung hat die Hoffnung, dass die
Verantwortlichen auf Trab bleiben und in ihren Bemühungen fortfahren, die
Stadt vorwärts zu bringen und nicht bloß ihr eigenes Image zu wahren.