Angesichts heftiger Proteste von
Verbraucherschutzaktivisten hat Premierminister Thaksin Shinawatra die
Pläne zur Einführung genmanipulierten Getreides bei den Landwirten
Thailands auf Eis gelegt. Er hat ein spezielles Komitee mit Studien über
die Sicherheit und Verträglichkeit genmanipulierten Getreides beauftragt.
Er sagte, die Mitglieder des Komitees würden aus Akademikern von den
Universitäten, behördlichen Wissenschaftlern und Genexperten bestehen.
Ursprünglich hatte der PM Plänen der Regierung zur
kommerziellen Einführung genmanipulierten Getreides zugestimmt. Nun haben
die Proteste der Aktivistengruppen, welche die Beibehaltung naturbelassenen
Getreides fordern, den PM bewogen, seine Entscheidung zurückzunehmen.
Die Aktivisten behaupten, dass die thailändischen
Behörden seit Jahren unter Geheimhaltung mit verschiedenen genetisch
modifizierten Organismen (GMO) – wie etwa Papaya, Tomaten, Sojabohnen,
Guaven und Getreide – experimentieren, dass sie es jedoch versäumt haben,
die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der Experimente zu informieren.
Ebenso kritisierten sie, die Regierung habe versäumt, die mutmaßliche
Ausbringung genmanipulierter Pflanzen von den Gen-Testfarmen, etwa durch
Wind oder Insekten, zu kontrollieren.
Um ihre Bedenken zu zerstreuen, hat Thaksin eine strenge
Überwachung über die GMO-Testfarmen angeordnet, um jegliche mögliche
Ausbringung, wie sie von den Aktivisten vermutet wird, zu verhindern. „Ich
habe ein spezielles Komitee zusammengestellt, das untersuchen wird, ob die
genmanipulierten Pflanzen sicher sind. Gleichzeitig wird die Regierung
umgehend ein Bewusstsein über GMO-Pflanzen in der Öffentlichkeit schaffen,
um sicherzustellen, dass sie korrekt informiert wird", sagte Thaksin.
Er fügte hinzu, dass die Regierung daran arbeite, eine Änderung an den
bestehenden Gesetzen zur Nahrungsmittelsicherheit vorzunehmen, um die
kommerzielle Einführung genmanipulierten Getreides zu ermöglichen.
„Ich werde mich nicht in die Arbeit des Komitees
einmischen. Es kommt nicht darauf an, wie lang das Komitee brauchen wird,
bis es Resultate vorlegen kann, sondern es kommt darauf an, dass diese
Ergebnisse genau, vollständig und verifiziert sind", sagte der
Premierminister.
Thaksin bezeichnete die Kritik, die thailändische
Regierung hätte versucht, die Einführung von GMO-Pflanzen zu
unterstützen, um ein Freihandelsabkommen mit Amerika zu sichern, als
grundlos. Diese beiden Punkte hätten nichts miteinander zu tun, führte er
aus.
„Das sind zwei unterschiedliche Angelegenheiten. Wir haben keinerlei
Abkommen mit den USA geschlossen, und die Amerikaner sind mit den
Präsidentschaftswahlen beschäftigt. Alles muss bis nach den Wahlen
warten", sagte Thaksin und unterstrich, er würde sich von keinem Land
zwingen lassen, irgendwelche Abkommen zu unterzeichnen, die nachteilig für
die Menschen Thailands und für die Nation sein könnten. (TNA)