Die Abwärtsspirale der öffentlichen Sicherheit – wo endet sie?

Suchada Tupchai

Wenn die Stadt schläft, und wenn die Winde sich nach einem weiteren geschäftigen Tag legen, liegen einige wach und trauen sich nicht, ihre Augen zu schließen. Sie haben Angst, Angst, etwas zu verlieren, Angst vor Gewalttätigkeiten, die sie gegen Einbrecher aufmerksam bleiben lässt.

Willai wohnt in der Nongkate Yai Gemeinde, nicht gerade klein, und sieht sich ständig von Einbrechern bedroht. Sie sind überall, wie lästige Moskitos, gehen Polizei- und Freiwilligen-Streifen geschickt aus dem Weg. Schon des öfteren wurde in ihr Haus eingebrochen und selbst organisierte Nachbarschafts-Wach-Aktionen haben nichts gebracht. Was einmal ein ruhiges und gemütliches Viertel war, erregt jetzt nur noch Angst und Argwohn.

Die Stadtverwaltung scheint sich auf den Tourismus und Aspekte der Stadtentwicklung zu konzentrieren und gibt für alle möglichen Projekte viel Geld aus, um die Wirtschaft anzutreiben. Da gibt es aber noch andere Probleme, die sich nicht verheimlichen lassen – all die Arbeitslosen, die in dieser sich rapide verändernden Gesellschaft zu viel Freizeit haben. Scharlatane und Diebe in ständig steigender Anzahl, die Leben und Eigentum in der Stadt zerstören. Und warum? Viele kriminellen Elemente des Landes kommen nach Pattaya, in der Hoffnung, auf Kosten leichtgläubiger und vertrauensseliger Bürger und Touristen das schnelle Geld zu machen, während die Polizei mit der steigenden Anzahl der Straftaten in wachsendem Maße überfordert wird. Viele Opfer sehen ihr Eigentum niemals wieder und die Akte nicht aufgeklärter Vorfälle wird dicker und dicker.

Angesichts der wachsenden Probleme sitzen die Behörden allerdings nicht nur ruhig und behäbig da.

Bei einem Treffen mit lokalen Medien sagte Phisit Boonchuang, der Vizegouverneur von Chonburi, in Pattaya würden Menschen aus allen sozialen Schichten zusammen kommen und er verglich Pattayas Situation mit dem überquellenden Zustrom von Menschen nach Bangkok.

Pattaya hat eine große Anzahl freiwilliger Hilfspolizisten zur Abwehr der Kriminalität, aber ist das genug? Speziell da man weiß, dass diese aufblühende Stadt mit Tausenden von Einwohnern von nur 400 Berufspolizisten betreut wird. Zwar wurden Versprechungen gemacht, die Stärke der Polizeitruppe „im Interesse der öffentlichen Sicherheit" auf mindestens 1.000 Beamte zu erhöhen, aber...

Lange wurde Pattaya von der nationalen und internationalen Presse verleumdet. Die Stadtverwaltung hat immer versucht, ein positives Bild von Pattaya in der Öffentlichkeit zu zeichnen und das Problem der steigenden Kriminalität herunterzuspielen. Aber nun wird das Problem immer größer und entscheidende Schritte müssten endlich unternommen werden. Klare Aktionen, präzise und bestimmt, mit genauso viel Elan wie bei all den anderen Projekten zur Stadtentwicklung. Ansonsten werden das schön aufgebaute Image und auch die (noch) blühende Wirtschaft in den Keller sinken, während die soziale Krise ein bestimmender Teil der Gesellschaft in Pattaya wird. Lasst uns hoffen, dass mit Hilfsmaßnahmen nicht zu lange gezögert wird!