Teil 7:
1959-1966
Die Polizeichefs General Thanom und General Swai überzeugten
Sarin, dass der Opiumhandel gegen die Interessen Thailands war. Die
thailändische Regierung verbot im Januar 1959 die Produktion und den Verkauf
von Opium. Über 70.000 Leute ließen sich als Opiumverbraucher registrieren und
behandeln. 1959 wurden 900 lizenzierte Opiumhöhlen geschlossen und viele in
Massagesalons umgewandelt. Der Opiumhandel wurde nun von dunklen Gestalten der
Unterwelt beherrscht.
Der Korse Paul Louis Levet, ein ehemaliger Goldschmuggler,
war einer der Hauptlieferanten für den europäischen Heroinmarkt. Levet übte
seinen Handel zwischen Saigon und Marseille aus, aber 1955 zog er nach Bangkok.
Dort gründete er die „Pacific Industrial Company". Levet heuerte eine
Fluggesellschaft an, die von seinem korsischen Landsmann Roger Zoile geführt
wurde, um seine Ware vom Goldenen Dreieck zu den Häfen in Thailand, Kambodscha
und Südvietnam zu bringen. Zoile war eine der drei Hauptfiguren bei der „Air
Laos Commerciale", die im Volksmund als „Air Opium" bekannt war. Die
anderen beiden waren Gerard Labenski und Rene „Babal" Enjabal, ein
ehemaliger französischer Luftwaffenoffizier. Alles wurde von dem in Saigon
ansässigen Korsen Bonaventure „Rock" Francisci überwacht.
Rene Enjabal wurde im Oktober 1962 verhaftet, als ein
Schmuggelflug von Vientiane nach Kambodscha in den Golf von Thailand geriet. Er
wurde gezwungen zu landen und der Spionage angeklagt. Enjabal gestand Opium
geschmuggelt zu haben. Er wurde zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt und durfte
nach Laos zurückkehren. Dies bedeutete jedoch das Ende seiner Fluggesellschaft.
Mitte Juli 1963 wurden Paul Louis Levets Umtriebe in Thailand
beendet, als er und ein Komplize von der thailändischen Polizei auf dem
Flughafen Don Muang verhaftet wurden. Sie hatten 18 Kilogramm burmesisches Opium
bei sich. Sein Komplize wurde zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren
verurteilt. Levet wurde wegen „Mangels an Beweisen" freigelassen,
abgeschoben und verschwand spurlos.
Nach einem Großangriff im Januar 1961 durch burmesische und
chinesische Streifkräfte gegen die KMT-Truppen in den Shan-Staaten floh die
Mehrheit der etwa 10.000 KMT-Soldaten nach Laos. Die Vereinigten Staaten von
Amerika boten ihre Hilfe zur Rückführung der KMT-Truppen nach Taiwan und im
März 1961 überquerten mehr als 4.000 Soldaten den Mekong und flogen von Chiang
Rai nach Taiwan. Trotzdem verblieben 2.000 reguläre KMT-Soldaten in Laos. Sie
wurden von der CIA angestellt, um rechtsgerichtete Truppen in der Region zu
verstärken. Als die rechtsgerichtete Position Anfang 1962 zerbrach,
überschritten diese KMT-Truppen mit Kenntnis und Billigung der thailändischen
Regierung die thailändische Grenze.
Sie gründeten Militärstützpunkte auf Berggipfeln nahe der
burmesischen Grenze und kehrten zum Opiumhandel zurück.
1966, Thailand stand gegen den Kommunismus in Südostasien, wurden
KMT-Truppen bei der thailändischen Regierung an der nördlichen Grenze als
Grenztruppe beschäftigt.