Nicht nur in Amerika gab es in den letzten Tagen die
große Flut, sondern auch in Pattaya. War sie in Übersee durch Hurrikane
ausgelöst, so passierte es in Pattaya durch langjährige Nachlässigkeit.
Als die Blitze in der Nacht zum Freitag, den 18.
September, mit Gewalt über ganz Thailand zur Erde niederfuhren und der
Donner die Menschen aufschreckte, wurden natürlich gleichzeitig auch
Wassermassen von den Wolken ausgeschüttet. Auch über Pattaya. Innerhalb
weniger Minuten gingen die Lichter und die Verkehrsampeln aus, die Straßen
waren bis auf Hüfthöhe (Farang-Größe) überflutet und so auch viele
Häuser und Geschäfte, wo das Wasser bis auf 1,50 Meter anstieg. Ein Kampf
gegen die Naturgewalt, der die ganze Nacht andauerte, begann für viele
Bewohner Pattayas.
Unsere Reporter und sogar der geschäftsführende
Direktor unserer Zeitung, Peter Malhotra, war auf den Beinen, um das
Geschehen für die Leser von Pattaya Mail und Pattaya Blatt fest zu halten.
Aber auch Bürgermeister Niran Wattanasartsathorn scheute sich nicht, ins
Unwetter rauszugehen, um direkt seine Anordnungen an die Stadtarbeiter zu
geben.
Alle wussten den wahren Grund für diese Überflutung:
Mitbürger, die sich anscheinend keinen Deut um das Wohl der Stadt oder
ihrer Mitmenschen kümmern, hatten schon wieder einmal die Abwasserkanäle
mit ihrem Unrat verstopft und somit auch den Abfluss des Regenwassers.
Ein anderer Grund besteht darin, dass die Sukhumvit
Straße auf höherem Grund gebaut und so gestaltet wurde, dass das Wasser
Richtung Meer abfließen kann. Was dabei nicht bedacht wurde, ist die
Tatsache, dass die Central Road, die 3. Road und die Soi Bua Khao ein
natürliches Bassin ergeben, in welcher sich die Wassermassen dann sammeln.
Gleichzeitig aber auch all der Sand und Dreck, der diese Straßen dann für
den Straßenverkehr äußerst gefährlich werden lässt, besonders für
Motorräder.
Der dritte Grund, laut dem Bürgermeister, ist das
Eindringen und Bebauen von öffentlichem Land ohne Genehmigung und das
Auffüllen von Bauland ohne richtige Konsultation der Stadtingenieure. Wie
Bürgermeister Niran Wattanasartsathorn sagte, machte dies bereits allen
seinen Vorgängern Kopfzerbrechen. Er sagte nach der letzten
Überschwemmung, dass die Stadt nun ein riesiges Budget erhalten wird, um
das ganze Projekt zur Sicherung vor Überflutungen zu erneuern.
Die Frage ist nur, ob diese Riesensumme auch richtig
genützt wird. Denn die Stadt kann noch so viel Geld investieren; wenn die
Bürger nicht mitarbeiten und diese neue Kanalisation sauber halten, wird es
dieselben Probleme wie all die Jahre vorher geben. Und alle Bürger müssen
weiter in einer „Wasserwelt" mit Sand und Dreck und den Gefahren von
Krankheiten leben.
Die Bürger müssen lernen und dazu angehalten werden, selbst etwas für
ein besseres Leben und eine bessere Umwelt zu tun und nicht nur die Schuld
an solchen Zuständen der Stadtverwaltung alleine zuschieben.