Hessisches Wörterbuch für Fremde

1. Teil

Das ist das beste Wörterbuch für all jene, die eine Reise nach Frankfurt machen müssen und irgendwo zwischen dem Flughafen und Sachsenhausen verloren gehen.

Anner: Der andere
Babba:
Vater
Babbele:
sprechen
Babbisch:
klebrig

Wie bei de Hembels unnerm Sofa: Geheimgehaltener Platz den alle kennen aber keiner gesehen hat

Beleidischd Lebberworscht: Beleidigte Leberwurst (Person)
Bembel:
Krug für Apfelwein
Bobbelsche:
Kleines Kind
Bosse mache:
Blödsinn machen
Brunze:
urinieren
Bummbe:
ein Schlag, ein Hit

Wenn du das alles kannst

Den Tag ohne Koffein beginnen; den ganzen Tag ohne Aufputschmittel auskommst; immer freundlich und lustig bist ohne Schmerz und Leid, die Leute nicht mit deinen Beschwerden und Problemen langweilst; das gleiche Essen tagtäglich verzehrst ohne zu meckern und noch dankbar dafür bist; wenn du verstehst, dass deine Lieben keine Zeit für dich haben; wenn du großzügig übersiehst, dass deine Lieben ihren Zorn an dir auslassen für etwas, wofür du keine Schuld hast; wenn du Kritik und Zurückweisung, ohne beleidigt zu sein, hinnehmen kannst; wenn du die ungenügende Ausbildung deines Freundes hinnimmst und ihn niemals korrigiertst; wenn du es schaffst einen armen Freund genauso zu lieben und zu behandeln wie einen reichen; wenn du der Welt ins Angesicht sehen kannst ohne Lügen und Neid; wenn du Depressionen ohne ärztliche Hilfe bewältigst; wenn du dich ohne Alkohol entspannen kannst; wenn du ohne Schlaftabletten tief und fest schläfst; dann bist du mit Sicherheit der Familien-Hund!

Das Urteil des Richters

Ein Mann steht vor Gericht, weil er seine Frau erschlagen hat. Richter: „Das ist ein brutales Verbrechen. Wenn sie mit Milde rechnen wollen, müssen sie eine gute Erklärung abgeben".

Der Mann: „Die war so doof, ich musste sie erschlagen". Richter: „Das ist ja noch schlimmer. Wenn sie nicht wollen, dass die Geschworenen gegen Sie eingestellt sind, müssen Sie eine plausible Erklärung abgeben".

Darauf der Mann: „Wir wohnen in einem Hochhaus im 13. Stock und im 1. Stock wohnt eine reizende Portierfamilie mit zwei Kindern. Die waren von Natur aus sehr klein geblieben. Der Zwölfjährige war nur 80 cm groß und die 19jährige 90 cm. Eines Tages begegnete ich ihnen wieder beim Nachhausegehen.

Ich kam hoch zu meiner Frau und sagte: ‚Das ist schon schlimm mit unserer Portierfamilie’. ‚Ja’, sagte sie, ‚die sind ein richtiges Pyrenäengeschlecht’. Ich sagte: ‚Nein, was du meinst sind Pygmäen’. ‚Nein’, sagte meine Frau, ‚Pygmäen ist das, was man unter der Haut hat, davon kriegt man Sommersprossen’. Ich sagte: ‚Das ist Pigment’. ‚Nein’, sagte meine Frau, ‚auf Pigment haben die alten Römer geschrieben’. Ich sagte: ‚Das ist Pergament’. ‚Nein’, sagte meine Frau, Pergament ist, wenn ein Dichter etwas anfängt und nicht zu Ende führt’.

Herr Richter ich verschluckte das ‚Fragment’, setzte mich in meinen Lehnstuhl und las die Zeitung. Meine las in einem Buch. Plötzlich sagte sie zu mir: ‚Guck mal, was da steht’, zeigt auf die Textstelle und liest: ‚Das Sonnendach war die Lehrerin des Zuhälters 15.’ Ich sah nach. ‚Aber Liebling, das ist französisch. Da steht La Marquise de Pompadour est la Maitresse de Louis XV. Das heißt auf deutsch Die Marquise von Pompadour war die Mätresse von Ludwig dem XV.’ ‚Nein’, sagte meine Frau’, du musst wörtlich übersetzen. La Marquise – das Sonnendach, Pompadour – das Handtäschchen, le Maitresse – die Lehrerin, Louis XV – Zuhälter 15. Ich muss das wissen, ich habe extra für meinen Französischunterricht einen Legionär eingestellt’.

Ich sagte: ‚Du meinst einen Lektor’. ‚Nein’, sagte meine Frau, Lektor war der Held im antiken Griechenland’. Ich sagte: ‚Das war Hektor und er war Trojaner.’ ‚Nein’, sagte meine Frau, ‚Hektor ist ein Flächenmaß’. Ich sagte: ‚Das ist ein Hektar’. ‚Nein’, sagte meine Frau, ‚das ist ein Göttertrank’. Ich sagte: ‚Das ist Nektar.’ ‚Nein’, sagte meine Frau, Nektar ist ein Fluss in Süddeutschland’. Ich sagte: ‚Das ist der Neckar’. ‚Nein’, sagte meine Frau, ‚du kennst wohl nicht das Lied: Bald gras ich am Nektar, bald gras ich am Rhein. Das habe ich neulich mit meiner Freundin im Duo gesungen’.

‚Du meinst Duett’, sagte ich. ‚Nein’, sagte meine Frau, ‚Duett ist, wenn zwei Männer mit einem Säbel aufeinander losgehen’. Ich sagte: ‚Das ist ein Duell’. ‚Nein’, sagte meine Frau, Duell ist, wo eine Eisenbahn aus einem finsteren Loch herauskommt. Herr Richter, da habe ich den Hammer genommen und sie erschlagen." Betretenes Schweigen. Dann sagt der Richter: „Freispruch! Ich hätte sie schon bei Hektor erschlagen."