Hessisches Wörterbuch für Fremde
2. Teil
Dasch: Tasche, Beutel
De geht ran wie de Flocki ans Gehaggte: der/die
geht ran wie der Hund ans Hackfleisch (keine scheue Person)
Des zischt wie Abbelsaft: Das sprudelt wie
Apfelsaft
Dibbe: Topf
Dibbemess’: Frankfurter Volksfest
Dollbohrer: linkische Person, wird auch als „Hannebambel"
bezeichnet
Dorschenanner: Durcheinander
Dozze lasse: etwas fallen lassen
Dreggwatz: schmutzige Person
Dribbe: drüben
Druff: oben drauf
Dubbe: Farbkübel, aber auch eine Person, die schwer von Begriff ist
Dummbabbler: Einer der viel daherredet, wird auch als „Sabbelschnuut"
bezeichnet
Ebbel: Apfel
Ebbelwoi: Apfelwein
Enuff: rauf
Enunner: herunter
Erbaame! Zu spät! Die Hesse komme!: Hessische Nationalhymne
Der Kitsch
Ein wunderschöner Spätsommermorgen. Im Wald auf einer
kleinen Lichtung durchdrang die noch tiefstehende Sonne den aufsteigenden
Nebel. Die Vögel zwitscherten und alles begann zu erwachen. Ein Hirsch kam
aus dem Dickicht und röhrte. Da kam ein Wanderer aus der Stadt des Weges
und sagte abfällig: „So ein Kitsch!"
Oh, diese Schotten
Ein Schotte kommt in die Drogerie: „Reparieren Sie auch
Zahnbürsten, bei der hier fehlen einige Borsten?" „Na also, da
kaufen Sie doch bitte eine neue." „Oh, Moment, da muss ich erst
nachfragen, es handelt sich um die Bürste unseres Clubs."
Gewogen und zu wenig
befunden
Renate hat vom Fleischer Wurst geholt. Die Mutter wiegt
nach, es stimmt nicht. Sofort geht sie zum Fleischer: „Das können Sie mit
mir doch nicht machen, da fehlen ja 50 Gramm, ich habe es nachgewogen!"
Der Fleischer fragt freundlich: „Haben Sie Ihre Tochter auch
nachgewogen?"
Der Unterschied
Was ist der Unterschied zwischen einem Auto und einer
Frau? Es gibt keinen, über beide freut man sich nur zweimal: wenn sie neu
sind und wenn sie endlich wieder weg sind!
Kahle Stellen
Ein älteres Ehepaar geht mit seinem Hund im Park
spazieren. Kommt ein Polizist, zieht seine Pistole und erschießt den Hund.
„Wie können Sie so was tun, Sie rücksichtsloser Mensch!", schreit
die Frau. „Der Hund hat die Räude und war deshalb eine Gefahr für die
Allgemeinheit", sagt der Polizist. „Woran sehen Sie das denn?",
fragt die Frau. „Sehen sie doch nur mal die trüben Augen, die kahlen
Stellen in den Haaren und den hängenden Schwanz", meint der Polizist.
Da dreht sich die Frau entsetzt um zu ihrem Mann und schreit: „Mensch
Heinrich! Lauf so schnell du kannst, sonst erschießt er dich auch
noch!"
Gespräch im Garten Eden
Eines Tages im Garten Eden sagte Eva zu Gott: „Gott,
ich habe ein Problem!" „Was ist das Problem, Eva?" „Gott, ich
weiß, dass du mich erschaffen hast, mir diesen wunderschönen Garten und
all diese fabelhaften Tiere und diese zum totlachen komische Schlange zur
Seite gestellt hast, aber ich bin einfach nicht glücklich."
„Warum bist du nicht glücklich, Eva?", kam die
Frage von oben. „Gott, ich bin einsam, und ich kann Äpfel einfach nicht
mehr sehen." „Na gut, Eva, in diesem Fall habe ich die Lösung für
dein Problem. Ich werde für dich einen Mann erschaffen und ihn dir zur
Seite stellen."
„Was ist ein Mann, Gott?" „Dieser Mann wird eine
missratene Kreatur sein, mit vielen Fehlern und schlechten Charakterzügen.
Er wird lügen, dich betrügen und unglaublich eitel und eingebildet sein.
Im Grossen und Ganzen wird er dir das Leben schwer machen. Aber er wird
größer, stärker und schneller sein, und er wird es lieben zu jagen und
Dinge zu töten. Er wird dümmlich aussehen, wenn er erregt ist, aber da du
dich ja beschwert hast, werde ich ihn derart beschaffen, dass er deine
körperlichen Bedürfnisse befriedigen wird.
Er wird witzlos sein und solch kindische Dinge wie
Kämpfen und einen Ball herumkicken über alles lieben. Er wird auch nicht
viel Verstand haben, so dass er deinen Rat brauchen wird, um vernünftig zu
denken." „Klingt ja umwerfend", sagte Eva und zog dabei eine
Augenbraue ironisch hoch.
„Wo ist der Haken, Gott?" „Also - du kannst ihn
unter einer Bedingung haben." „Welche Bedingung ist das, oh
Gott?" „Wie ich schon sagte, wird er stolz und arrogant sein und sich
selbst stets am meisten bewundern. Du wirst ihn daher im Glauben lassen
müssen, dass ich ihn zuerst geschaffen hätte. Denk dran, das ist unser
beider kleines Geheimnis. Du weißt schon, so von Frau zu Frau..."