Das Silber in der Heilkunde

Dr. Melanie Urschpach

Silber leitet Wärme besser als jedes andere Metall. Daher stammt auch die Gewohnheit, ein heißes Getränk zuerst über ein Silberlöffelchen zu gießen, damit das Gefäß nicht zerspringt. Trotzdem speichert Silber diese Wärme nicht, sondern bleibt immer kühl. Es gibt nämlich die Wärme schnellstens wieder ab. Erwärmt man zum Beispiel eine Bleistange an einem Ende, ist das andere Ende immer noch kühl genug, dass man es halten kann, bei Silber geht das nicht. Oder, wenn man einen Silbertopf mit Wasser füllt und ihn aufs Feuer stellt, kocht das Wasser viel früher als in anderen Töpfen.

Silber lässt sich außerdem zu einem feinen Faden auswalzen. Aus einem Gramm Silber kann man einen Faden von zwei Kilometern Länge herstellen. Es lässt sich auch leicht schmelzen und verdampfen, ist biegsam und ein schöner Tonträger, da es den Ton rein wiedergibt.

Bei manchen Menschen kann es zu einer Silbervergiftung kommen. Dann verträgt die Haut kein Licht mehr, die Augen entzünden sich und der Magen gerät durcheinander. Das wirkt sich in Schluckauf aus und dem Drang, Süßigkeiten zu sich zu nehmen.

Außerdem kann es zu Phobien kommen, bei denen sich die Menschen vor hohen Gebäuden oder in einem hohen Gebäude, wie zum Beispiel in einer Kirche oder Oper, fürchten. Man kann auch mondsüchtig werden. Dann gibt es auch noch die Zustände, bei denen die Menschen nur mehr schlafen wollen. Falls sie aber wach im Dunkeln liegen, werden sie schwindlig. Der Gang kann unsicher werden, man verspürt Kribbeln in den Gliedern, Hustenreiz, Heiserkeit und Halsschmerzen. Im weiteren Stadium folgen heftige Migränekopfschmerzen, meist linksseitig und ein geblähter Magen-Darmtrakt mit Blähungen und schleimigem Durchfall. Viele Frauen leiden dabei auch noch unter Schmerzen im linken Ovarium und das urinieren kann sowohl für Männer wie auch Frauen schmerzhaft sein.

Dagegen gibt es natürlich auch homöopathische Mittel. Argentum nitricum, der Höllenstein oder Lapis infernalis (Silber mit Stickstoff) in der Potenz 3 ist ein homöopathisches Mittel, das nicht nur zum Wegbrennen von Warzen verwendet wird, sondern auch als innerliche Medizin für die oben beschriebenen Zustände dient.

Bei Veranlagung zu linksseitigen (Migräne) Kopfschmerzen sollte man eigentlich immer ein Silberkettchen im Haar tragen, da die Haut die Kraft des Metalls übernimmt. Silberschmuck wird auch seit jeher, speziell in den Mittelmeerländern, von Frauen getragen, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern.

Heute wird Silbertherapie auch gegen Zuckerkrankheit angewendet, indem man 10 Tropfen Silbertinktur in einem Liter Wasser auflöst und damit zehnmal täglich den Bauch einreibt. Gegen Epilepsie sollte man 25 Gramm Silber in einem Liter Wasser fünf Stunden ziehen lassen und von diesem Wasser jeden Tag zwei kleine Gläschen trinken. Gegen Rippenfellentzündung reibe man sich dreimal täglich mit einem silbernen Gegenstand über die Brust und zur Stärkung der Nieren gilt dasselbe, nur zweimal täglich durchführen und das 12 Tage lang.