Heute berichte ich über verschiedene Gewürze, ihre
Heilkraft und Wirkungsweise bei den verschiedensten Beschwerden.
Die Muskatnuss ist eigentlich keine Nuss, sondern der Samen
einer gelben Beere von den Gewürzinseln im Indischen Ozean. Zu Pulver gerieben
verfeinert es Blumenkohl, Kartoffelpüree und Spargel. In amerikanischen
Gefängnissen entdeckte man Mitte des vorigen Jahrhunderts nach dem Verzehr
größerer Mengen Muskat eine halluzinogene Wirkung. Die im ätherischen Öl
vorhandenen Stoffe Myristicin und Elemicin, ähneln Amphetamin und Meskalin. Bei
zu hoher Dosierung kommt es zu Schweißausbrüchen, Harndrang, Todesangst,
Kopfschmerzen und Gleichgewichtsstörungen. Auch Zimt, Nelken, Oregano und
Thymian enthalten diese Stoffe. Sie wirken dem Bakterienbefall von Lebensmitteln
entgegen. Wird Nahrung mit Zimtöl bestrichen, wird es nicht von Pilzen
befallen, da Zimtaldehyd das Wachstum schädlicher Kulturen hemmt.
Basilikum wirkt auch gegen Pilze. 22 Pilzarten werden von 1,5
Milliliter Basilikumöl in einem Liter Flüssigkeit am vollständig Wachstum
gehemmt. Basilikum ist außerdem wohltuend bei Blähungen und Übelkeit. Das
ätherische Öl darin verbessert als Stomachikum den Appetit und den Gallefluss.
Knoblauch und Nelken in rohem Fleisch wirken ähnlich. Beide
Gewürze verhindern die Entwicklung von Kolibakterien. Lebensmittelexperten
glauben, dass diese Gewürze auch andere Krankheitserreger wie Salmonellen
abwehren können.
Anis löst Schleim und Krämpfe und wird in der Volksmedizin
zu Öl verarbeitet. Es wird stillenden Müttern bei Regelstörungen und zur
Potenzsteigerung verabreicht. Mit seinem Inhaltsstoff Anethol wirkt Anisöl auch
bei Katarrhen der Luftwege nachweislich schleimlösend. Bei Tierversuchen wurde
festgestellt, dass Sternanisöl im Magen-Darm-Trakt Krämpfe löst. Sternanis
hat vermutlich eine leicht östrogene Wirkung, ebenso wie Anis und Fenchel.
Basilikumextrakte hemmen Magengeschwüre und wirken wohltuend
bei Blähungen und Übelkeit. Der aromatische und leicht scharfe Geschmack wirkt
appetitanregend und verdauungsfördernd.
Bockshornklee ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt.
Das charakteristisch streng riechende Gewürz wird seit Jahrtausenden angebaut
und gilt als Mittel gegen viele Beschwerden. Die Volksmedizin verwendet es für
Breiumschläge gegen Furunkulose, entzündliche Verhärtungen und Ekzeme.
Versuche an Ratten und Menschen ergeben aber noch ganz andere Ergebnisse. Die
Tiere entwickelten bei Fütterung mit Bockshornkleesamen um zwanzig Prozent mehr
Appetit, der Gallefluss stieg bis zu einem Drittel an. Beim Menschen bewirkt der
Bockshornklee eine Senkung des Blutzuckerspiegels um ein Fünftel, und auch der
Cholesterolspiegel verringert sich nach zehn bis zwanzig Tagen um ein Viertel,
der LDL-Spiegel sogar um dreißig Prozent.
Im Altertum wussten bereits die Araber, Griechen und Römer
von der Wirksamkeit des Dill. Wegen seines hohen Gehaltes an Carvon wirkt Dill
krampflösend. Seine Früchte regen den Speichelfluss und die Magensaftsekretion
an und Dillöl wirkt ebenfalls antibakteriell.