5. Dezember 2004
von Peter Cummins
(Photo: Mit freundlicher
Genehmigung des Büros des königliches Haushalts)
Unter dem
Eindruck der Unruhen in den drei Südprovinzen Yala, Pattani und Narathiwat hat
Seine Majestät König Bhumibol Adulyadej die Nation gewarnt, dass das Land „ruiniert
werden könnte", sollte es der Armee und der Polizei nicht gelingen, die
gewalttätigen Auseinandersetzungen in den moslemisch dominierten Südprovinzen
zu beenden. Behörden machen eine Unabhängigkeitsbewegung für die bereits mehr
als 540 Todesopfer in diesem Jahr verantwortlich.
Der König, der gewöhnlich nur bei akuten nationalen Krisen
selbst interveniert, forderte Armee und Polizei zur Zusammenarbeit auf, um die
Unruhen in der Region einzudämmen.
Moslemische Führer in Thailands Südprovinzen beklagten,
dass Unstimmigkeiten zwischen dem Militär und der Polizei, gepaart mit hartem
Vorgehen die Situation verschlimmert hätten. Bei einer Demonstration kamen
viele Menschen ums Leben, da sie zuhauf auf Militärlastwagen gepfercht wurden
und erstickten. Der König forderte daraufhin die Regierung zu „sanfter
Handlungsweise" auf, um die Gewalttaten einzudämmen.
Der König brachte seine Bestürzung zum Ausdruck, dass die
Gewalt sogar während des zweimonatigen Aufenthalts Ihrer Majestät der Königin
in den Südprovinzen anhielt. „Diese Gewalt", ermahnte der König das
Militär und die Polizei, „hätte nicht stattfinden dürfen", und fügte
hinzu: „Die Königin selbst wurde Zeugin dieser Unruhen und des Aufruhrs. Ihre
Majestät die Königin ist entsetzt über die „sinnlosen Morde an einfachen
Menschen von Elementen, die sie nicht kennt, obwohl sie seit 30 Jahren
regelmäßig den Süden bereist."
Seine
Majestät der König
wurde am Montag, den 5. Dezember 1927, im Mount Auburn
Hospital in Cambridge, Massachusetts (USA), geboren. Bhumibol Adulyadej war das
dritte und jüngste Kind Ihrer Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin
Mahidol von Songkhla. In seiner Geburtsurkunde wurde der zukünftige König
einfach als „Baby von Songkhla" bezeichnet. Heute ist ein Platz in
Cambridge zu Ehren seiner königlichen Geburt nach König Bhumibol benannt. Da
die Farbe Gelb in Thailand für den Wochentag Montag steht, wählte das „Montagskind"
Gelb als Farbe für die offiziellen königlichen Haushaltsinsignien.
18. Oktober
2003: Seine Majestät der König überreicht die jährlichen Kathin-Gewänder an
die Gemeinde der Mönche im Wat Bavornives, Bangkok.
Bei seinem Eid zur Thronbesteigung am 5. Mai 1950 gelobte der
neu gekrönte Monarch Rama V folgendes: „Wir werden mit Rechtschaffenheit zum
Wohle und Glück des Siamesischen Volkes regieren." Seit damals, vor 54
Jahren, war seine Regentschaft von Rechtschaffenheit durchdrungen. Während
seiner über fünf Jahrzehnte dauernden Regierungszeit ließ der König das
buddhistische Prinzip der „Königlichen Herrschaft" nie außer acht.
Dieses Prinzip ist in der „Sutta Pitaka" des „Tripitaka" als „Mahasammata"
beschrieben – „König der Rechtschaffenheit".
Die buddhistischen Schriften erklären auch die Entstehung
des Universums und die Verbreitung der Sünden unter der Menschheit: Gier,
Stehlen und Lügen und die dadurch unabwendbaren Auswirkungen von Tadel und
Bestrafung.
Unser König regierte immer nach diesen Prinzipien. Er
verkörpert in seinem eigenen Leben das gute Königtum, setzt Beispiele und
spricht sich gegen die Bedrohung durch das Böse aus, das so deutlich in der
buddhistischen Lehre beschrieben wird.
Seine
Majestät der König – der Sportler
Vor 37 Jahren, am 16. Dezember 1967, schrieb der Sport in
Pattaya Weltgeschichte. An diesem Tag bestiegen Seine Majestät der König und
seine älteste Tochter, Prinzessin Ubolratana, im Nationalstadion in Bangkok das
Siegerpodest, um von Ihrer Majestät Königin Sirikit während der
Siegeszeremonie der „4. South East Asia Peninsular Games", die jetzt als
Südostasien-Regatta (SEA) bekannt sind, eine Goldmedaille entgegen zu nehmen.
Sie hatten ex-equo die OK Dinghi Klasse dieser Regatta gewonnen.
17. Oktober
2003: Dieses Photo entstand beim Staatsbankett, das Ihre Majestäten der König
und die Königin zu Ehren Seiner Exzellenz Hu Jintao, Präsident der
Volksrepublik China, und seiner Frau in der Chakri Thronhalle des Großen
Palastes gegeben hat.
Im letzten Rennen gelang es der Prinzessin, den bis dahin
führenden Dr. Rachot Kanjanavanit durch einige schnelle Manöver auf den
letzten Metern zu überholen und punktgleich mit ihrem Vater über die Ziellinie
zu kommen. Obwohl die kleine Prinzessin von dem starken Nordostwind in der
Pattaya Bay geschüttelt wurde, bewies sie weitaus mehr Weisheit und
Geschicklichkeit, als ihre jungen Jahre es vermuten ließen. Sie nutzte die
Böen aus und gegen den Wind ankreuzend, passierte sie die Flotte und kam als
erste über die Ziellinie, punktgleich mit ihrem Vater, der hinter Rachot als
dritter ins Ziel kam. Dass ein Vater und eine Tochter gemeinsam als erste eine
internationale Segelregatta gewinnen, ist schon etwas Besonderes. Aber wenn der
Vater ein König und die Tochter eine Prinzessin sind, dann ist das
Weltgeschichte. Dieser Tag, der 16. Dezember vor 37 Jahren, wird zu Ehren dieses
Ereignisses nun in Thailand jedes Jahr als Nationaler Tag des Sports begangen.
Dieser seemännische Rekord wird von einem anderen Rekord eingestellt, da der
König die einzige Person ist, die bei der Eröffnung der „Asian Games"
gleich viermal die Fackel entzündet hat, das letzte Mal 1988 in Bangkok.
19. Oktober
2003: Dieses Photo entstand beim Staatsbankett, das Ihre Majestäten der König
und die Königin zu Ehren des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika,
George W. Bush, und seiner Frau in der Chakri Thronhalle des Großen Palastes
gegeben hat.
Seine Majestät ist in einer Reihe von Sportarten talentiert.
Er fährt Ski, Autorennen, Schlittschuh, spielt Badminton, Tennis und Golf und
ist ein guter Schwimmer.
Der mittlerweile verstorbene damalige Präsident des
thailändischen Olympischen Komitees, Luftwaffen-Chefmarschall Dawee
Chullasapya, betonte dies, als er im Dezember 1987 in der Rajanives-Halle des
Chitralada Palastes dem König die „Insignien des Olympischen Ordens"
überreichte: „Der König ist nicht nur ein Segler von Weltklasse, sondern er
nahm auch an vielen anderen Sportarten teil und ermunterte seine Landsleute
dazu." „Die olympische Auszeichnung wurde nicht nur vergeben, um das
Können des Königs als Dinghy-Segler anzuerkennen", sagte Dawee, „sondern
auch als Anerkennung der führenden Rolle, die er bei der Förderung aller
Sportarten in Thailand, der Region und international gespielt hat. Er hat er ein
starkes Gespür für die Geschichte und die feineren Aspekte einer Vielzahl von
Sportarten", fügte Dawee hinzu.
Auch am Boxport zeigt der König großes Interesse. Im Jahre
2001 überreichte der Präsident des Weltboxkomitees, Dr. Jose Sulaiman, Seiner
Majestät das „Golden Schimmernde Symbol der Weltherrschaft" und war
über die exzellenten Kenntnisse des Königs im Boxsport erstaunt. Woraufhin der
König Dr. Sulaiman dringend bat, „das Boxen nicht nur als Sport, sondern auch
als Kunst der Selbstverteidigung zu fördern". Am 11. August 2003
revanchierte sich der König und verlieh Dr. Sulaiman eine der höchsten
Auszeichnungen, die jemals an einen Sportfunktionär vergeben wurde, den Titel
„Kommandant der Ritter des Ehrwürdigen Ordens der Direkgunabhorn, Zweiter
Klasse", der diesem durch die Königlich Thailändische Botschaft in Mexiko
überreicht wurde.
Seine Majestät der König – der Musiker
Die musikalischen Talente Seiner Majestät sind wohl bekannt.
Sie reichen von Partituren und Kompositionen in der Jazz- bis zur klassischen
Musik. Bei einem Konzert der berühmten Wiener Philharmoniker zu Beginn dieses
Jahres in Bangkok wurden zu Ehren des Königs einige seiner Kompositionen
gespielt. Ein Glanzlicht des Konzerts war die Komposition des Königs „Kam
Warn" (Süße Worte), die von dem thailändischen Musiker „par
extraordinaire" Konteradmiral Usni Pramoj arrangiert und dirigiert wurde.
An dieser Stelle muss auch bemerkt werden, dass während eines Staatsbesuches
Seiner Majestät im Jahre 1946 in Österreich, in der Konzerthalle des Wiener
Musikvereins,
der Heimat der Wiener Philharmoniker, eine
Reihe seiner Kompositionen aufgeführt wurden. Zwei Tage danach, am 5. Oktober
1946, wurde Seine Majestät Ehrenmitglied der „Akademie für Musik und
darstellende Kunst" in Wien, eine seltene Ehre nicht nur für den König,
sondern für ganz Thailand.
20.
Oktober 2003: Ihre Majestäten der König und die Königin empfangen die
Staatsoberhäupter der APEC-Länder, die anlässlich der elften APEC-Konferenz
nach Thailand gekommen waren, bei einer Audienz in der Chakri Thronhalle des
Großen Palastes.
Das gestalterische Musikleben Seiner Majestät wurde von der
Kultur und Geschichte Europas beeinflusst. Er spielte sogar mit einigen der
berühmtesten zeitgenössischen Jazzbands.
Im letzten Jahr wurde Seine Majestät der König in
Anerkennung seiner Leistungen auf verschiedenen Instrumenten wie Piano,
Saxophon, Klarinette, Gitarre und Violine sowie seiner Kompositionen in
englischer und französischer Sprache mit einem Doktortitel für Musik der
Universität von Nordtexas ausgezeichnet. Zu Anfang dieses Jahres kam die
25-köpfige „One O’clock Jazz Band" der Universität nach Thailand, um
vor dem König aufzutreten.
Königliche Projekte
Im Laufe der Jahre hat der König fünf königliche
Versuchsanstalten gegründet, auch als „Lebende Museen" bekannt. Sie
liegen in den unwirtlichsten Gegenden des Landes. Diese Zentren führen vor Ort
Versuche in der
Wiederbewaldung, in
Bewässerungstechniken, in der Landerschließung und in verschiedenen
landwirtschaftlichen Verfahrenstechniken durch. Diese Versuche sollen dazu
führen, praktische Anwendungsmethoden zu finden, welche zu den örtlichen
Gegebenheiten wie Landschaft und Bodenbeschaffenheit passen. Absicht Seiner
Majestät ist die Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichts, und die
Menschen in die Lage zu versetzen, sich selbst zu versorgen.
17.
November 2003: Seine Majestät der König gewährt Ihrer Königlichen Hoheit
Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn und Mitgliedern des Internationalen
Verleihungskomitees für den Prinz Mahidol Preis, die anlässlich der Sitzung
des Komitees zur Verleihung des Prinz Mahidol Preises im Jahre 2003 nach
Thailand gekommen waren, eine Audienz in der Piamsuk Villa des Klai Kangwol
Palastes, Provinz Prachuap Khiri Khan.
Das erste Zentrum, das eingerichtet wurde, liegt in Khao Hin
Son, einem felsigen Gebiet im Bezirk Chachoengsao Phanom Sarakam. Hier werden
Versuche gemacht, durch Entwaldung verursachten unfruchtbaren Boden wieder in
fruchtbare Erde zu verwandeln.
Andere Zentren liegen an ausgewählten Plätzen im gesamten
Königreich. Das Pikul Thong Zentrum in Narathiwat studiert Sumpfgelände und
übersäuerte Landstriche im südlichsten Teil des Landes. Das Phu Phan Zentrum
in Sakhon Nakhon untersucht die Versalzung des Erdreichs und die
Bewässerungsmöglichkeiten in Thailands größtem Gebiet, dem Nordosten, der
unter immer wiederkehrender Dürre leidet.
Am 6. Juni
2003 gewährte Seine Majestät der König im Klai Kangwol Palast (Provinz
Prachuap Khiri Khan) eine Audienz für Mitglieder des Entwicklungs- und
Konstruktionsausschusse des unter königlicher Schirmherrschaft stehenden Robot
Doctor, die gekommen waren, um den Robot Doctor seiner Majestät vorzuführen
und für zukünftige Konstruktionen Beratung und Richtlinien einzuholen.
In Chantaburi prüft das Zentrum in der Krung Kraben Bucht
die Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Mangrovenwälder und
Küstengebiete, da diese stark verwüstet wurden.
Das Huay Sai Zentrum in Petchaburi widmet sich der
Aufforstung abgeholzter Wälder und vermittelt Kenntnisse, wie man den Forst
schützt.
Um mit den Schwierigkeiten wirklich vertraut zu werden,
überfliegt der König, mit Luftaufnahmen und Landkarten ausgerüstet, bestimmte
Gebiete und notiert sich Besonderheiten, die ihm auffallen. Da er selber ein
guter Fotograf ist, macht er seine eigenen Aufnahmen und vergleicht sie mit
grafischen Darstellungen der Karten, um so einen Eindruck der Einzelheiten des
ihn interessierenden Gebietes zu erhalten. Dies hilft ihm bei der Planung
besonderer Entwicklungsprojekte.
Während seiner mehr als fünf Jahrzehnte dauernden
Regentschaft über Thailand sah nicht nur das thailändische Volk, sondern auch
die ganze Welt, Seine Majestät in entlegene Gebiete des Landes reisen. Er
arbeitet auch mit den ärmsten Menschen und am meisten benachteiligten
Randgruppen zusammen und leistet notwendige Entwicklungsdienste. Oft wurde er
dabei gefilmt, wenn er Beamte, Bauern und viele andere auf Gebirgstouren durch
rauhes Gelände oder bei Kahnfahrten in kleinen Sampanen führte, um
zukunftsträchtige Vorhaben und Ideen zu finden, den Menschen zu helfen, die in
Vergessenheit geraten sind oder den Anschluss an die Weiterentwicklung verloren
haben.
Der Einblick seiner Majestät in die vorherrschenden
örtlichen Bedingungen haben es ihm ermöglicht, neue Theorien zur
landwirtschaftlichen Entwicklung zu erstellen, Richtlinien für die Ausbildung
der Bauern zur Eigenständigkeit zu erarbeiten und die Probleme von
Kropferkrankungen zu lösen, indem Jod an ausgewählten Stellen den Salzstraßen
zugesetzt wurde. Bei all seinen Arbeiten bevorzugt Seine Majestät eine einfache
Methode, benützt umweltfreundliche Techniken und verbraucht bescheidene Mengen
der örtlich verfügbaren Ressourcen. Seine Majestät benutzte Vetivergras, um
Bodenauswaschung zu verhindern, überprüft die Grundwasserspiegel, um die
Übersäuerung des Bodens zu verhindern und impft Wolken mit so einfachem
Material wie Trockeneis, um es regnen zu lassen.
In einem seiner Vorhaben gab Seine Majestät in
Zusammenarbeit mit dem Ausschuss königlicher Projekte, dem Amt für
Landerschließung, der Landwirtschaftsbehörde und der Königlichen Luftwaffe
die Anweisung, Pflanzanlagen für Vetivergras anzulegen, damit dieses an Gebiete
geliefert wird, die unter Bodenauswaschung leiden.
Die immer wiederkehrenden Überschwemmungen veranlassten den
König, 18 Millionen Baht aus seinem eigenen Vermögen für den Bau von
Schleusen als Bollwerke gegen Überflutungen in den Provinzen Prachuap Khiri
Khan und Petchaburi zu spenden. Der König rechnete aus, dass die Schleusen die
Flut ableiten und gleichzeitig das Meereswasser zurückhalten, und so dem Wasser
einen Abfluss in die See erlaubt.
Entwicklungsanstöße des Königs finden auch immer wieder
Eingang in den öffentlichen Bereich. Die Regierung übergab Seiner Majestät
Patentschriften für seine Schöpfung neuer Techniken bei der künstlichen
Beregnung und seiner Erfindung eines Maschinenschmierstoffes aus reinem Palmöl.
Die einfache Methode
Die Philosophie des Königs, Entwicklungsschwierigkeiten zu
meistern, heißt: „Mach es einfach!" Er verlässt sich dabei auf die
genaue Kenntnis der Natur und ihrer unabänderlichen Gesetzmäßigkeiten, wie
etwa mit frischem Wasser verschmutztes Wasser wegzuspülen oder es unter
Ausnützung der Gezeitenschwankungen zu verdünnen. Auch die allgegenwärtige
Wasserhyazinthe kann „eingesetzt" werden, um Verschmutzungen zu
absorbieren.
Die Ergebnisse aller Entwicklungsarbeiten, die der König
anstrebt, müssen das Volk unmittelbar erreichen, damit Probleme unverzüglich
gelöst werden. Aber anstatt „Genug zu leben, genug zu essen" sollte das
Ergebnis auf längere Sicht heißen: „Gut leben und gut essen". Seine
Majestät vergleicht dies mit „adharma": den Teufel mit dem Beelzebub
austreiben, da die Verschmutzung und das Wasser-Unkraut zwar eine Plage sind,
aber dazu benutzt werden können, sich gegeneinander auszuspielen und dadurch
den Schaden an der Umwelt zu verringern.
Im Jahre 1969 war der König sehr besorgt um die Bergstämme,
die stark vom Opiumanbau abhängig waren. Er gründete ein königliches Projekt,
das die Mohnfelder im Laufe der Jahre in fruchtbare Obst- und Getreidefelder
umwandelte. Die ersten sichtbaren Erfolge gab es in dem Hmong-Dorf in Doi Pui in
der Provinz Chiang Mai, und diese Entwicklung verbreitete sich weiter nach
Chiang Rai, Lamphun und Mae Hong Son.
1.
September 2003: Seine Majestät der König gewährt den thailändischen
Botschaftern und Generalkonsulen in verschiedenen Ländern in Gemeinschaft mit
hohen Beamten des Außenministeriums eine Audienz im Klai Kangwol Palast,
Provinz Prachuap Khiri Khan. Sie kamen aus Anlass ihres Besuches in Thailand, um
die Ratschläge des Königs für ihre Konferenzen im Jahre 2003 zu erhalten.
Unter der dynamischen Leitung des engen Freundes und
Vertrauten des Königs, Prinz Bhisatej Rajani, wird dieses Projekt von seinem
Stützpunkt an der Chiang Mai Universität durchgeführt. Es gibt mittlerweile
fünf Forschungsstationen und 35 königliche Entwicklungszentren, in die mehr
als 300 Dörfer, 14.000 Haushalte und ungefähr 90.000 Bauern eingegliedert
sind.
21. Februar
2003: Seine Majestät der König gewährt dem Präsidenten des Forschungs- und
Entwicklungsausschusses für die Vetiver-Gras-Technologie, Mom Rajawongse Sam
Jamjaras Rajani, eine Audienz im Klai Kangwol Palast, Provinz Prachuap Khiri
Khan. Dieser überreicht Seiner Majestät für das Jahr 2002 neun
Patentschriften für die Stiftung des königlichen Projektes zur
Vetivergrasentwicklung und -technologie und eine Spende für wohltätige Zwecke.
Nach mehr als drei Jahrzehnten kann man die Ergebnisse der
neuen Errungenschaften in vielen Bergdörfer sehen. Gebiete, die einst kahl
waren durch zerstörerische Brandrodung, die nur verödete Hügel hinterließ
und den Opiumanbau zuließen, sind wieder mit saftigem Grün bedeckt.
„Der Schlüssel zum Erfolg liegt an den Richtlinien Seiner
Majestät", erklärt Prinz Bhisatej. „Diese sind auf Kenntnissen durch
Forschung ausgerichtet, vermeiden bürokratische Verwicklungen und zeichnen sich
durch schnelles Handeln aus, um die Bedürfnisse der Dorfbewohner zu befriedigen
und gleichzeitig deren Eigenständigkeit zu fördern", fügte er hinzu.
Der Erfolg seiner Methode fand internationalen Beifall. 1998
erhielt das königliche Projekt den „Magsaysay-Preis für internationale
Verständigung" und den „Thai Expo-Preis für den höchsten
Qualitätsstandard von thailändischen Exportgütern".
Nach Ansicht des Königs muss die Entwicklung auf die
unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten und die Lebensweise der Menschen
Rücksicht nehmen. Die Ideen des Königs stehen in direktem Gegensatz zu dem
Wunsch der Bürokratie, Regeln von oben nach unten mit der ihr eigenen
Unbeugsamkeit zu verordnen. „Klebt nicht am Lehrbuch", ermahnt er, „man
muss Kompromisse eingehen und die Gegebenheiten der natürlichen und
gesellschaftlichen Umwelt der Gemeinde berücksichtigen".
Nachwort
Wie man es von einem Monarchen erwartet, der als „Mahasammata"
oder „König der Rechtschaffenheit" bezeichnet wird und der seit seiner
Thronbesteigung im Jahre 1950 die „zehnfachen moralischen Prinzipien des
Souveräns" ausgeübt hat, regierte Seine Majestät ruhig und ohne Pomp.
Seit Beginn seiner Regentschaft und bis heute, meist von der
Königin und seiner zweiten Tochter Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn begleitet,
fährt er in die entferntesten Gegenden des Königreichs, um aus erster Hand die
Probleme der Farmer und Menschen dieser ländlichen Gebiete zu erfahren.
Neben all seinen anderen Interessen studiert, untersucht,
fotografiert, inspiriert und versorgt er sich so mit dem nötigen Wissen, das er
braucht, um Ratschläge zu geben und deren Folgemaßnahmen und
Wohltätigkeitsprojekte in die Wege leiten zu können.
Der thailändische Monarch ist allgemein für seine
unbeugsame Entschlossenheit bekannt, das Leben aller seiner Untertanen zu
verbessern – und hat damit eine außerordentliche Verpflichtung auf sich
genommen, die in aller Welt begeistert anerkannt wird.
Ein bleibender Eindruck vom König ist der eines Mannes, der
oft über Karten und topografische Darstellungen eines Gebietes gebeugt am Boden
kniet oder sitzt, während er von Bauern und Dorfbewohnern umringt wird und mit
ihnen ihre Probleme diskutiert.
In den Jahrzehnten seiner Herrschaft verkörperte der König
immer seinen Eid bei der Thronbesteigung: „Wir werden mit Rechtschaffenheit
zum Wohle und Glück des thailändischen Volkes regieren."
Der am längsten regierende Monarch der Welt, der am 5.
Dezember 2004 seinen siebenundsiebzigsten Geburtstag feiert, wird weiterhin „das
Licht seines Landes, der Stolz seiner Untertanen und ein leuchtendes Beispiel
für alle Menschen in einer mit Problemen belasteten Welt" sein.
Viele Veranstaltung sind im ganzen Königreich geplant, um
den 77. Geburtstag Seiner Majestät zu begehen. Auch aus dem Ausland treffen
Ehrenbezeugungen, Glückwünsche und Auszeichnungen für den am längsten
regierenden Monarchen der Welt ein.
Gemeinsam mit dem thailändischen Volk gratuliert auch
Pattaya Blatt mit dieser Beilage, verfasst von unserem Sonderkorrespondenten
Peter Cummins, Seiner Majestät, dem am längsten regierenden Monarchen der
Welt, aufs allerherzlichste zum Geburtstag.