Liebe Redaktion,
Gestern Freitag 10. Dezember bemerkte ich vom Strand in Nordpattaya,
Richtung Ecke Dusit-Hotel, einen Streifen trüben Wassers, welcher sich
langsam ausdehnte. Um die Ursache festzustellen wollte ich dem Meer entlang
laufen, musste aber feststellen, dass der kleine Strandstreifen bei der
Kurve an der Beach-Road weg war. Also musste ich auf den Gehsteig
ausweichen. Dafür stellte ich fest, dass der Weg um den Felsen vor dem
Dusit-Hotel nun fertiggestellt war und man ohne Kletterkünste den
Wongamat-Strand erreichen kann. Die Ursache des trüben Wassers stellte sich
als Bagger heraus, mit welchem am Wongamat-Strand eifrig der Weg versperrt
wird. Immerhin, Sand legt sich irgendwann einmal und das Wasser wird wieder
klarer.
Als ich am 11. Dezember wieder zum Strand nach
Nordpattaya fuhr, musste ich feststellen, dass nun dort ein großer Teil des
Sandstrands ebenfalls verschwunden war und Sandsäcke sowie Betonelemente,
welche offenbar zum Befestigen des Strandes dienten, zum Vorschein kamen.
Das Laufen am Strand entlang ist durch „ein zwischen den Liegestühlen
Hindurchschlängeln" ersetzt worden. Wer dafür verantwortlich ist,
weiß nur das Meer oder die Stadtverwaltung.
Nachdem ich mich fast dazu entschlossen hatte, trotz der
im Meer treibenden Dinge wie Plastik usw. schwimmen zu gehen, kamen die
Motorboote. Nicht etwa eines, nein, dutzendweise spieen sie die Touristen
aus. Der relativ hohe Wellengang schien die Fahrer dieser Boote nicht zu
beeindrucken (Thais haben ohnehin nur Sanuk, wenn etwas schnell ist oder
wenn es Lärm macht, wie ein Motor oder ein Lautsprecher). Mir jedenfalls
wurde ob dieser Fahrerei schon fast vom Zusehen schlecht. Als dann noch
einige Fahrgäste ihrem Gefühl in hohem Bogen Ausdruck verliehen, verging
mir die Lust am Schwimmen.
Ich diskutierte mit der Eigentümerin der Liegestühle
(ich kenne sie seit 25 Jahren) die Situation. Sie zuckte die Schulter. Man
hätte ihr einmal mitgeteilt, wenn die Pier am Valentine Beach
fertiggestellt sei, würden alle Boote dort anlegen. Als sie sich später
beschwert hätte, habe man ihr lakonisch mitgeteilt, wenn es ihr nicht
passe, könne sie ja das Feld räumen. Früher hätte sie auch noch
Mahlzeiten zubereiten dürfen. Jetzt müsse alles vom Restaurant auf der
andern Straßenseite geholt werden, mit entsprechenden Preisen! Sie dürfe
nichts mehr sagen; wenn Farangs sich schriftlich beschwerten, würde es mehr
nützen, meinte sie.
Ins gleiche Kapitel geht das Vertreiben der
Strandverkäufer durch bestimmte uniformierte Hampelmänner. Wenn nämlich
die Verkäufer/innen rechtzeitig ins Wasser laufen, will sich niemand die
Schuhe oder die Uniform nass machen. Also zieht man wieder ab. Zugegeben,
oft hat es zu viele Verkäufer, und vor allem Bettler wirken störend. Auf
der anderen Seite könnte der Staat froh sein, wenn die Leute etwas zu
verdienen versuchen und nicht der Allgemeinheit zur Last fallen, wie man bei
uns sagt (hier kann man es wohl kaum sagen). Abgesehen davon stehen die
Touristen sicher nicht von ihren Liegestühlen auf, um irgendwo in der Stadt
zwei gekochte Eier oder fünf gebackene Garnelen kaufen zu gehen.
Genug gelästert. Langsam begebe ich mich zu Fuß auf den
Heimweg vom Strand zum Kreisel. Denn es ist nicht weit und mit wenigen
Ausnahmen rollt der Verkehr in der Gegenrichtung. Auf dem kurzen Weg habe
ich nur noch ein Hindernis zu überwinden. Beidseitig der Strasse auf dem
Gehsteig steht nämlich eine Art von Leuchttürmen, welche ein Schild „Welcome
to ….." über die Strasse halten. Bis vor kurzem konnte man den
Leuchtturm Richtung Kreisel auf der linken Seite noch passieren, wenn man
sich die Nase zuhielt und eilte. Vor ein paar Wochen hatte nun offenbar
jemand die grandiose Idee das Ganze mit Blumen zu verschönern. Auf dass man
mit dem Urin die Blumen bewässere! Schön sind die Anlagen zwar. Dass nun
die Fußgänger auf der Strasse laufen müssen (immerhin ein halber Meter
Höhenunterschied) hat niemand bedacht. Ich selber habe gesehen, dass Leute
mit einem Kinderwagen nicht mehr weitergingen. Ende des Spaziergangs auf der
Strandpromenade bzw. dieser hatte noch gar nicht angefangen. Gut, man kann
auch auf der anderen Seite laufen; dort kann man den Leuchtturm noch
passieren. Man muss dann nach der Kurve lediglich warten bis die „erträumte"
Ampel auf Rot steht und man die Strasse gefahrlos überqueren kann. Was kann
man erwarten, wenn das Gehirn in der Schule ausgeschaltet wurde?
Über die Arbeiten an der Strandpromenade, die Fallen in
der Fahrbahn, die Betonsockel für die Beleuchtung usw. will ich mich heute
nicht äußern. Diese Gelegenheit ergibt sich dann wohl im Zusammenhang mit
dem geplanten neuen Busservice!
Liebe Grüsse
Peter Furer, Naklua