Es ist kaum zu glauben, war es doch nicht erst gestern,
dass wir den Jahreswechsel 2003 auf 2004 begingen und nun steht schon wieder
das neue Jahr, das 2005, vor der Haustüre.
Was hat das alte Jahr alles gebracht? Wieder gab es viele
Veränderungen. Wieder gab es viele Probleme. Auch in Deutschland sind die
Menschen jetzt ärmer als früher. Ja, sie blicken sogar mit neidischen
Augen auf uns in Thailand. Aber eigentlich brauchen sie das gar nicht.
Auch wir in Thailand haben unsere Probleme. Sogar
ziemlich große. Es gibt schwere Unruhen im Süden des Landes. Jeden Tag
werden dort Menschen umgebracht, hingemetzelt, die meisten dort leben tagein
tagaus in Schrecken. Lehrer möchten den Schulunterricht aufgeben, wollen
ihre Schüler verlassen, da sie um deren und ihr eigenes Leben bangen.
Militärs haben viele junge Menschen, vielleicht nicht
mutwillig, aber trotzdem qualvoll sterben lassen. Man stelle sich einmal
vor, dass man mit auf dem Rücken gefesselten Händen auf dem Bauch liegt
und Dutzende anderer Menschen werden auf einen draufgeworfen. Entsetzlich
der Gedanke, nicht wahr?
Der Schrecken könnte sich auch gut und gerne bald in
anderen Teilen des Landes ausbreiten, da viele Moslems sich ihrer Mitbrüder
annehmen werden. Wie lange wird es dann noch dauern, bis auch hier und in
Bangkok die ersten Bomben hochgehen werden?
Aber auch die „normale" Kriminalität nimmt
übelste Formen an. Morde passieren beinahe schon jeden Tag. Farangs werden
von ihren Frauen und Thaifrauen von ihren Farang-Ehemännern umgebracht. Die
Thais schlagen und schießen sich gegenseitig tot und das schon im zarten
Teenageralter. Wohin soll das alles führen?
Auf der anderen Seite gibt es aber zum Glück immer mehr
sogenannte „Lichtarbeiter", Menschen, die um das Seelenheil ihrer
Mitmenschen besorgt sind. Menschen, welche die Gabe haben, durch ihre Hände
zu heilen und durch ihre Worte Frieden zu stiften.
Ich habe mir von einem buddhistischen Mönch sagen
lassen, dass es immer eines Ausgleiches, einer Balance bedarf. Er sagte
voraus, dass, je mehr Menschen sich spirituell betätigen, sich eine gleiche
Anzahl Menschen dem Bösen zuwenden wird. Sozusagen wird dadurch die Spreu
vom Weizen geschieden, damit die Guten vom aufsteigenden Planeten Erde auch
die in Kürze erwartete vierte Dimension erreichen. Darum, so sagte er,
sollen alle Menschen versuchen, Gutes zu tun und Gutes zu denken, denn die
Kraft der Gedanken mache das meiste, mache die Zukunft des Einzelnen aus.
Man kann darüber denken wie man will, man kann es
glauben oder auch nicht. Ich denke aber, dass wir uns alle vornehmen
sollten, endlich einmal in Frieden miteinander zu leben. In Frieden
miteinander kommunizieren sollen, gewaltfreie Sprache verwenden sollen, um
dem anderen, seinem Mitmenschen auch den guten Willen zu zeigen. Wir sollten
alle versuchen, unser Ego zu reduzieren, nicht nur an uns selbst zu denken,
sondern in zunehmenden Maße an unsere Mitmenschen. Der Name „Mitmensch"
sagt eigentlich alles. Er bedeutet, dass wir alle Brüder unter der Sonne
sind, egal, welche Hautfarbe, Rasse, Religion wir haben.
In diesem Sinne wünsche ich unseren Lesern einen guten
Start ins neue Jahr 2005 und hoffe, dass alle guten Willens sind und wir
gemeinsam Frieden auf Erden schaffen können.