Geschichtliche Streiflichter

Die Königlich Thailändische Luftwaffe

Duncan Stearn

Teil 2: Wachstum und Aktivitäten
(1935-1987)

Im Jahre 1935 wurde die Luftdivision in Luftwaffendivision und im Jahre 1937 wurde sie in Königliche Thailändische Luftwaffe umbenannt und von der Armee getrennt.

Gegen Ende der 1930er Jahre besaß die Königlich Thailändische Luftwaffe etwa 290 Flugzeuge, die sich in fünf Flügel der Luftwaffe aufteilten. Trotz dieser Anzahl konnte man nur 115 dieser Flugzeuge (72 Kampfflugzeuge, 37 Kampfbomber und sechs Bomber) als modern ansehen. Der Rest waren Oldtimer aus dem Ersten Weltkrieg. Thailand knüpfte unter Feldmarschall Pibul Songgram engere Beziehungen zu Japan und bezog 93 moderne Flugzeuge aus Japan.

Die erste Bewährungsprobe der Schlagkraft der Königlich Thailändischen Luftwaffe kam 1940 mit dem Ausbruch des Französisch-Thailändischen Krieges. Thailändische Flugzeuge griffen angeblich Orte wie Battambang in Kambodscha und Vientiane in Laos an, Frankreich behauptete, mindestens vier thailändische Flugzeuge im Nahkampf abgeschossen zu haben. Im Dezember 1940 griffen drei thailändische Flugzeuge drei französische Kriegsschiffe an, die Trat unter Granatbeschuss hatten. Man behauptete eines dieser Schiffe getroffen zu haben. Der tollkühne Luftangriff Hanois am 11. Januar 1941durch sechs thailändische Bomber und vier Kampfflugzeuge zeigte den ungeheuren Wert der Luftwaffe. Der Erfolg dieses Angriffs wird als einer der Hauptgründe für die japanische Vermittlung zur Lösung des Konflikts angesehen.

Als Japan im Dezember 1941 in Thailand einmarschierte, wandte sich die thailändische Luftwaffe gegen die weit überlegenden Truppen bis ein Waffenstillstand zustande kam. Dann teilte Thailand mit Japan Truppen und erklärte den Vereinigten Staaten, Großbritannien und deren Alliierten den Krieg.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Luftwaffe immer mehr von der Lieferung von Geräten und Ausrüstung abhängig. Eine Reihe aufgegebener japanischer Kampfflugzeuge vermehrte die Anzahl der Flugzeuge.

In der Hoffnung die Luftwaffe zu modernisieren erwarb das thailändische Beschaffungsamt im Jahre 1948 Ausbilder und Transportmaschinen bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Kanada. Die gemeinsame Militärische Beratergruppe der Vereinigten Staaten (JUSMAG) kam 1950 mit der Aufgabe nach Thailand, Ausrüstung, Ausbildung und Unterstützung für die Luftwaffe zur Verfügung zu stellen. Auf den Ausbruch des Koreakrieges im Jahre 1950 reagierte Thailand auf Wunsch der Vereinten Nationen mit der Bereitstellung von Truppen, um der nordkoreanischen Invasion Einhalt zu gebieten. Ein erstes Kontingent von Luftwaffenpersonal, ein Korps zur logistischen Unterstützung, zog im Juni 1951 in Richtung Korea. Im selben Jahr schickten die Vereinigten Staaten eine Anzahl von Flugzeugen zur Unterstützung der Luftwaffe. Nach dem Ende des Koreakrieges im Jahre 1953 schickte Thailand bis 1976 weiterhin Mannschaften der Luftwaffe nach Südkorea.

Thailand bekam 1957 vom Militärischen Beistandsprogramm der Vereinigten Staaten seinen ersten Übungsjet. Ein Jahr später traf der erste Gefechtsjet ein.

Als ein Alliierter der Vereinigten Staaten sandte Thailand Truppen zur Unterstützung Südvietnams in dessen Krieg gegen Nordvietnam und die aufständischen Vietkong.

Zwischen 1965 und 1966 half thailändisches Luftwaffenpersonal südvietnamesische Piloten auszubilden. Thailändische Flieger nahmen an militärischen Luftbrückenaufträgen teil und waren als Vorauskommandos tätig. Die thailändischen Truppen wurden im Februar 1972 aus Vietnam abgezogen.

Das war das letzte Mal, dass thailändische Luftwaffeneinheiten aufgerufen waren an einem Konflikt außerhalb des Landes teilzunehmen, jedoch wurden Flugzeuge gegen kommunistische Aufständische Ende der 1970er Jahre eingesetzt und man sah auch Aktivitäten im thai-laotischen Grenzkrieg von 1987.