Als die Menschheit in uralter Zeit zu dekadent wurde,
schickte Gott viel Wasser auf die Erde und nur Noah und seine Angehörigen
sowie die Tiere überlebten, um bessere Menschen hervorzubringen. Wurden sie
es wirklich?
Wenn man sich die Tragödie aller Tragödien der Neuzeit
ansieht, könnte man fast meinen, dass Gott wieder einmal seine Racheengel
ausgeschickt hat, um die Menschheit zu bestrafen. Denn Dekadenz,
Brutalität, Morde, Gier, Herrschsucht und Ignoranz beherrschen wieder
einmal diese unsere Welt. Viele fragen sich nun, warum denn die armen
Völker bestraft werden? Bedenkt man aber, dass gerade dort immer wieder
Unruheherde entstehen, dann könnte man sich, falls man gläubig ist, das
Nötige zusammenreimen.
Ich möchte damit keinesfalls die Tragik dieser
Ausnahmesituation in Frage stellen, aber ich glaube und hoffe, dass die
Menschheit endlich dazu angeregt wird, vieles neu zu überdenken. Ich
persönlich bin über die vielen Toten, die bereits über die
Hunderttausende gehen, zutiefst betroffen, bestürzt und traurig. Und
trotzdem hoffe ich, dass diese Toten eine Warnung für die Menschen
darstellen, wieder zu erkennen, woher man kommt und wohin man geht, endlich
wieder die Seele zu entdecken, sich endlich wieder mehr den inneren Werten
zuzuwenden, als nur dem schnöden Äußeren, als nur der Geld- und Machtgier
und dem Wunsch nach immer mehr Besitz. Denn was zählt denn am Ende
wirklich? Nur der Besitz des Lebens, der körperlichen Gesundheit und der
Erkenntnis der Kraft der Seele, um in Harmonie mit den Mitmenschen und dem
Kosmos zu leben.
Was mich persönlich sehr entsetzt ist, dass es viele
Touristen gibt, die auf den Gräbern der vielen Tausenden Toten nun baden
und schwimmen gehen, sich mit Ballspielen am Strand vergnügen, an dem vor
ein paar Tagen noch die Leichen in Massen herumlagen. Man sagt, das Leben
geht weiter. Das ist richtig. Aber im Angesicht der schwersten Katastrophe,
welche die Menschheit wissentlich erlebte, sollt man meiner Meinung nach
pietätvoller sein. Wäre es nicht eine Möglichkeit, wenn man schon in
einem Katastrophenland seinen Urlaub gebucht hat, dass man sich auch ein
wenig an der Suche nach Überlebenden beteiligt, oder den vielen verletzten
Menschen in den Krankenhäusern hilft oder die Überlebenden unterstützt?
Das wäre ein Zeichen jener Menschlichkeit, das unsere Welt so sehr
benötigt.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich viele, viele
Menschen, die helfen, die keine Mühe scheuen, ihren Mitmenschen in Not
Linderung zu verschaffen. Auch dies muss deutlich anerkannt werden.
Eine Seeplatte der Erde hat sich verschoben. Die NASA gab
an, dass diese Verschiebung dort nicht wie üblich nur drei Zentimeter pro
Jahr betrug, sondern viele dramatische Meter, die dann dieses Erdbeben und
die mörderische Flutwelle ausgelöst hat. Auch, dass durch dieses Beben,
die Umdrehung der Erde dauerhaft schneller wurde. Das macht bloß ein paar
Mikro-Sekunden pro Tag. Auch die Erdachse hat sich ein wenig verlagert.
Nicht viel, wird man sagen, aber wir merken bereits jetzt, wie sich dies in
Zukunft auf das Klima, auf die ganze Erde auswirken wird. Die Schneefälle
in heißen Ländern, die über ungeschützte Menschen hereinbrechen, zeigen
es.
Lasst uns hoffen, dass wir uns alle besinnen, dass wir
die Führer der Erde überzeugen können, dass nur dauerhafter Friede und miteinander
leben, das Richtige ist.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein
besinnliches, ein besseres neues Jahr!