Der Weckruf

Franz Schmid

Nun sind bereits wieder 15 Tage vergangen seit der schrecklichsten Katastrophe der Neuzeit, welche die Menschheit getroffen hat: die Tsunami-Welle in Südasien.

Dies war ein Weckruf, ein Schrei der von der Menschheit gequälten Natur, den man eigentlich nicht hätte überhören sollen. Eine letzte Warnung an die Menschen, nicht nur die Ausbeutung der Natur zu betreiben, sondern ihr auch zu helfen. Aber haben wir diesen Schrei, diese Warnung auch gehört?

Natürlich, viele Menschen sind entsetzt, über das was sich zugetragen hat, über die vielen Hundertausenden Toten, die viel Tausenden Verletzten und die Millionen Obdachlosen. Es wurde nach der Todeswelle eine Welle der Hilfsbereitschaft gestartet, die noch niemals zuvor so eindrucksvoll war.

Aber es gibt auch viele Rücksichtlose, die trotz des Leidens ihrer Mitmenschen noch weitere Leben zerstören, da sie nur an sich selbst und ihre Ideale denken. Ganz in der Nachbarschaft wüten die moslemischen Aufständischen noch immer im Süden Thailands, ohne Rücksicht auf ihre Mitmenschen. Bringen dort noch immer ahnungslose und unschuldige Menschen um, indem sie ihnen die Köpfe mit Macheten abschlagen oder Bomben werfen. Sie verstehen nicht, dass auch viele ihrer Glaubensgenossen in den Fluten umkamen, dass viele ihrer Glaubensgenossen vor Ort in Phuket und Khao Lak und all den anderen betroffenen Gebieten Seite an Seite mit all den anderen Menschen von anderen Glaubensrichtungen stehen und den Opfern helfen. Auch im Irak wird weitergekämpft. Einzig die so verschrieenen Tamilen, die kämpferischen Tigers, helfen wirklich. Mit militärischer Ordnung bringen sie Ruhe und Hilfe in das Chaos von Sri Lanka. Sie schaffen, Augenzeugenberichten zufolge, was die dortige Regierung am Anfang verweigerte, gemeinsam mit Ausländern zu helfen und sie bringen wesentlich mehr zustande, als die „richtige‘ Regierung Sri Lankas. Im Gegensatz zu den thailändischen, kann man nur ‚Hut ab‘ vor diesen Rebellen sagen.

Aber es gibt noch viel Schlimmeres. Kinder-Sex-Ringe verschleppen hauptsächlich aus Indonesien und Sri Lanka durch die Katastrophe verwaiste und verstörte Kinder über Malaysia in die Prostitution. Andere Ringe werben ebenfalls bereits auf internationalen Webseiten mit Kindern, die sie zur Adoption anbieten. Pädophile treiben ihr Unwesen in den Regionen und Vergewaltigungen von Frauen und Kindern ist gang und gäbe in den betroffenen Gebieten.

Von diesen Menschen hat niemand den letzten Weckruf vernommen. Sie wollen nur Vorteile aus dem Leid anderer Menschen für sich herausschlagen. Alle unsere Religionsstifter, sei es nun Jesus, Buddha, Mohammed oder andere, predigen immer das Gute. Sie lehrten uns, anderen zu helfen, die Natur zu lieben und zu ehren und unsere Mitmenschen zu achten, ihnen nichts Böses zu tun. Tun wir das aber?

Wir müssen uns alle ändern, wir müssen wieder zum Glauben und zu den wahren Werten zurückkehren und unsere Herzen nicht vom schnöden Mammon und von Gier nach mehr zerfressen lassen. Im Angesicht des Todes nützt Reichtum keinem etwas!

Nur wenn die Menschheit sich bekehrt, wenn wir versuchen wieder das Gute in uns zu erwecken, wieder auf natürliche Weise zu leben und nicht nur unseren Lastern nachgehen, dann wird sich die Natur, wird sich Gott vielleicht besänftigen lassen. Falls wir es aber nicht tun, dann steht uns mit Sicherheit das gleiche Schicksal bevor, wie den Sündern in Sodom und Gomorrha.