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Ein Erlebnis bei Sonnenuntergang

Unternehmer berichten von ihren Erfahrungen

Winterfest im Bavaria Blue

Studenten helfen im verwüsteten Süden

Tagebuch von Flutwellen-Helfern der Firma GKN RAY

Ein Erlebnis bei Sonnenuntergang

Bert und Pu Elson eröffneten kürzlich die „Tropical Bert’s Beach Bar" in der Soi Regent Marina, die früher unter dem Namen 60’s Bar lief. Bert und seine Frau Pu nahmen viele Renovierungsmaßnahmen vor. Nun sieht die Bar weitaus besser aus.

Bert und Pu sind bereit, Familien in ihrem neuen Lokal am Strand zu bedienen.

Golfer des Pattaya Sport Clubs, die an diesem Tag an den regulären Dienstags-Spielen teilgenommen hatten, füllten die Bar, um sich an dem traditionellen Schwein am Spieß und anderen köstlichen Speisen zu laben.

Während der Eröffnungsfeier war die Bar voller hungriger Golfer.

Bert sagte: „Ich habe immer davon geträumt eine Familienbar mit dem Namen ‚Tropical Bert’s‘ direkt am Strand zu haben." Wir beginnen nächsten Monat mit den Renovierungen im zweiten Stock und werden dort Appartements einrichten. Von den Balkonen hat man einen wundervollen Seeblick."

Die Aktivitäten des Nachmittags erreichten ihren Höhepunkt mit der Preisübergabe an die Golfer und einer Auktion, bei der Bernie Tuppin, der Vorsitzende der Wohltätigkeitsabteilung des Pattaya Sports Club, 18.500 Baht einnahm, die dem PSC Tsunami Hilfsfond zufließen.

Bernie brach gemeinsam mit acht Lkws der Sawang Boriboon Foundation in derselben Nacht zur Provinz Pang-Nga auf, um gespendete Hilfsgüter auszuliefern.


Unternehmer berichten von ihren Erfahrungen

Peter Nordhues

Der Herrenklub traf sich gleich zu Beginn des neuen Jahres wieder im Bavaria Biergarten. Kurt Krieger ging zu Beginn auf die Situation der durch die Tsunami-Welle betroffenen Gebiete im Süden Thailands ein und sagte, dass er im Namen des Klubs den deutschsprachigen Botschaften Hilfe angeboten hätte.

Nach dem offiziellen Teil traf man sich noch auf einen Schluck Fürstenberg-Pils im Biergarten.

Die beiden Referenten dieses Abends, Fritz Burtchen und Stephan Heynert, sind beide Unternehmer. Fritz Burtchen leitet die Firma Thai German Environmental und Stephan Heynert die Firma Pattana Chip Computer Service. Sie berichteten, dass Firmengründungen von Ausländern in Thailand einer Reihe von Bestimmungen unterliegen. Wer eine Firma gründen will, muss ein Non Immigrant Visum B und ein angegebenes Stammkapital vorweisen. Ausländer erhalten nur eine Arbeitsgenehmigung, wenn sie Arbeiten ausführen, zu denen Thais nicht in der Lage sind. Dies trifft zu, wenn nicht vorhandene Technologien eingeführt werden oder aufgrund von Sprachbarrieren Arbeiten von Ausländern für einen ausländischen Kundenkreis durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft ist eine Anerkennung durch das BOI (Amt für ausländische Investitionen), diese bringt steuerliche Vorteile.

Alle Mitarbeiter einer Firma müssen sozialversichert sein. Es gelten dann die Regeln der thailändischen Sozialgesetzgebung, die sich stark an die deutsche anlehnt. Zum Beispiel besteht eine vierwöchige Lohnfortzahlungspflicht. Die Sozialabgaben pro Mitarbeiter erreichen im Höchstfalle 750 Baht pro Monat.

Ausländische Mitarbeiter müssen nach den neuesten Regelungen im Monat 50.000 Baht verdienen. Die Höhe der Lohnsteuer ist vom Verdienst abhängig gestaffelt. Für jeden ausländischen Mitarbeiter muss eine Arbeitserlaubnis beantragt werden, die meist jährlich überprüft wird. Zu beachten ist, dass bei jeder Firma eine nicht unbeträchtliche Summe als monatliche Fixkosten eingeplant werden müssen. Am Jahresende muss eine Jahresbilanz erstellt werden und beim Finanzamt eingereicht werden. Die Firma muss in jedem Fall im Plus stehen, um weiter tätig sein zu dürfen.

Beide Unternehmer erklärten übereinstimmend, dass man sich beim Umgang mit thailändischen Mitarbeitern den Landessitten anpassen müsse. Wer mit seinen Mitarbeitern ihren Bedürfnissen entsprechend umgeht, wird mit Fleiß und Betriebstreue belohnt.


Winterfest im Bavaria Blue

Elfi Seitz

Der Eigentümer des Bavaria Blue Restaurant an der Jomtien Beach Road, der Österreicher Helmut Sperling, lebt bereits seit einigen Jahren in Pattaya. Und dass Bavaria Blue nicht nur ein guter Käse ist, sondern dass man in diesem netten Restaurant auch hervorragende österreichische Schmankerl bekommt, macht seinen Erfolg aus.

Alleinunterhalter Fernando sorgt für Stimmung.

Jede Jahr organisiert Helmut im Winter eine Straßenparty für seine zahlreichen, immer wiederkehrenden Stammgäste. Und wen wundert es, dass diese fast ausschließlich aus Österreich stammen. Besonders den Wienern hat es die gute Atmosphäre und das schmackhafte Essen in diesem kleinen Straßenlokal angetan.

In diesem Jahr allerdings feierte Helmut auch noch etwas ganz anderes. Er fand in seiner talentierten und guten Köchin Deo auch die große Liebe seines Lebens. Na, und alle Freunde freuten sich darüber besonders, kamen, gratulierten und feierten mit ihm.

Es wird getanzt und gefeiert.

Fernando, ein bekannter Sänger und Alleinunterhalter aus Kärnten, dem Bundesland Österreichs, wo alle bereits singend zur Welt kommen, unterhielt die Gäste auf seine besondere, lustige Art und sie tanzten nach seiner Musik bis ihre Sohlen rauchten.

Helmut Sperling (links) freut sich über die gelungene Straßenparty.


Studenten helfen im verwüsteten Süden

Nach der furchtbaren Flutkatastrophe am 26. Dezember machten sich Studenten der Ramkhamhaeng Universität auf, um in Thailands schlimmst betroffenen Gegenden Phuket und Phang-Nga mit ihren Talenten als Taucher oder Übersetzer zu helfen.

Eine 20jährige
russische Studentin erzählt

C. Pumidist

Ich hätte mir nie gedacht, dass ich bereits in meinem Alter wichtig für die Gemeinschaft sein könnte. Trotzdem meldete ich mich am 29. Dezember auf dem Campus der Thammasat Universität, um meine Hilfe als Übersetzerin skandinavischer Sprachen anzubieten. Zuerst sah es aus, als hätten sie bereits genügend Freiwillige, aber dann erhielt ich einen Anruf der Königlich Thailändischen Luftwaffe, die Übersetzer für Skandinavier, Deutsche und Russen benötigte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, was mich eigentlich erwartete.

Die russische Studentin C. Pumidist

Ich flog mit einem Airbus, gemeinsam mit 30 Rettungsleuten und zwei deutschen Freiwilligen nach Phuket. Bei der Ankunft dort erwartete uns bereits ein Militärlastwagen, der uns direkt nach Phang-Nga beförderte. Unbeschreibliche Szenen erwarteten uns dort. Es war als ob wir ein Schlachtfeld betreten würden. Ich hatte geglaubt, verletzten Menschen zu helfen, sie in ein Krankenhaus oder zum Flughafen bringen zu können. Die Realität war ganz anders.

Ich tat mein Bestes, den Autopsie-Teams bei ihrer Arbeit zu helfen, die Tote identifizieren mussten. Verwandte von vermissten Urlaubern aus Norwegen und Schweden standen in langen Reihen am Wat Yan Wa, und versuchten die Formblätter auszufüllen, um die Identifizierung zu ermöglichen. Ich übersetzte diese Protokolle für sie in Dänisch, Norwegisch und Schwedisch, während die zwei deutschen Jungs dies in Deutsch und Französisch machten.

Das Resultat davon war, dass alles ein wenig organisierter wurde. Während unseres gemeinsamen Aufenthaltes wurden wir drei richtig gute Freunde. Man lernt eine Menge über Menschen in solch schwierigen Situationen.

Niemand kann sich den Gestank der verwesenden Menschen vorstellen und wie riesig sie im Verwesungsprozess aufgebläht werden. Stellt euch mal vor, ihr müsst inmitten von 2.000 Toten eure Arbeit verrichten. Wir arbeiteten dort auch meist nachts, manchmal bis zu 24 Stunden hintereinander. Aber irgend jemand musste es eben machen.

Obwohl ich nur eine Übersetzerin war, mussten doch viele andere Dinge erledigt werden. So füllte ich Formblätter aus, damit Patienten nachhause gebracht werden konnten, beaufsichtigte ungefähr vier Stunden pro Tag einen dreijährigen schwedischen Jungen, der auf seinen Onkel wartete, stand von Donnerstag- bis Samstagnacht am Flughafen der Luftwaffe, um sicher zu stellen, dass jeder Verletzte auch in der Maschine seiner Nationalität transportiert und sicher heimgeflogen wurde und half einigen Leuten, unter den Toten nach ihren Verwandten zu suchen. Ich versprach ihnen, mein Bestes zu tun, damit die Leichen auch in ihre Heimat zurückgebracht werden.

Eines ist sicher: Diese Erfahrungen die ich dort machte, werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Diese Erfahrung hätte ich niemals durch meine Eltern, meine Lehrer machen können. Sie hätten mich auch niemals wirklich auf so etwas vorbereiten können. Es ist etwas, mit dem viele Menschen noch lange zu kämpfen haben werden. Ich wurde plötzlich mit der anderen Seite der Medaille konfrontiert. Ich muss jetzt versuchen, meine Augen nachts wieder schließen zu können, ohne diese Bilder vor mir zu haben. Dies hört sich leicht an, ist es aber nicht.

Ich schrieb diesen Bericht in Erinnerung an meinen geliebten Onkel, der auf den Malediven ums Leben kam. Gottes Gnade und Schutz möge ihm gewährt sein.

Nachtrag von
Professor Ulrich Werner

Dieses Mädchen, das so viel Leid und Tod sehen musste, hat sicherlich nicht nur viel über ihre beiden neuen deutschen Freunde herausgefunden, sondern auch eine ganze Menge über sich selbst. Als Konsequenz verlor sie ihren Jungmädchentraum eine fliegende Stewardess zu werden, obwohl sie bereits einige Interviews diesbezüglich hinter sich hatte. Nun möchte sie, die durch den Beruf ihrer Eltern in drei verschiedenen Kulturen groß wurde, fünf Sprachen fließend spricht und über einen internationalen Bachelor für Geschäftsadministration verfügt, ihre Talente einer internationalen Organisation wie zum Beispiel den Vereinten Nationen oder einer anderen Hilfsorganisation zur Verfügung stellen.

Vielleicht kann ihr der eine oder andere der Leser dabei hilfreich zur Seite stehen. Ich würde mich freuen, ihr diesbezüglich eine Nachricht weiterzuleiten.


Tagebuch von Flutwellen-Helfern der Firma GKN RAY

Boonnarong Petsongkram

26. 12 .2004: Wir erfuhren, dass es ein Erdbeben in der Gegend von Sumatra gegeben und eine Flutwelle einige Küsten in Südostasien heimgesucht hatte. Aber wir wussten noch nicht, wie ernst die Lage wirklich war.

27. 12. 2004: Wir hörten, dass viele Anwesen im Süden Thailands zerstört wurden und viele Tausende Menschen starben.

Bei der Übergabe des Bargeldes.

28. 12. 2004: Heute hörten wir endlich über den gesamten Effekt, den der Tsunami ausgeübt hatte. Millionen Menschen in Südasien waren ohne Kleidung, Dach über dem Kopf, Essen und Trinkwasser. Hilfe war bis dato in manche Gegenden noch nicht gekommen. Wir von „GKN Driveline Thailand" entschlossen uns daraufhin zu handeln und organisierten mit Hilfe unseres Spendenbudgets und der Mithilfe aller Mitarbeiter eine Sofortaktion.

So zerstört finden wir den Strand vor.

29. 12. 2004: Unsere Mitarbeiter reagierten sofort und brachten Kleidung, Lebensmittel und Bargeld. Sie informierten auch ihre Familien, ihre Freunde und ihre Nachbarn über unsere Aktion und diese wiederum spendeten Küchengeschirr, ebenfalls Kleidung, Lebensmittel und Geld.

30. 12. 2004: Das GKN Team fuhr ab Sriracha nach Suratthanee, einer Bezirksstadt ganz in der Nähe der Verwüstung. Nachdem wir Sicherheitsbeamte informiert hatten, machten wir uns auf den Weg nach Praphas Beach Tumbol Kumpuon, in 200 Kilometer Entfernung.

Als wir ankamen, fanden wir ein Bild der Verwüstung vor. 60 Häuser waren total zerstört, 100 Prozent der Arbeitsgeräte weg, viele Familien wurden total ausgelöscht, bei manchen blieb oft nur ein Kind oder ein Elternteil übrig. Alle dort müssen wieder bei Null anfangen.

Wir übergaben ihnen als Anfangshilfe eineinhalb Tonnen Waren und 20.000 Baht Bargeld, um ihnen diesen neuen Start zu ermöglichen.

In diesem Ort erfuhren wir auch über die Zerstörung von Khao Lak. Wir fuhren hin und halfen den Menschen dort, die Toten wegzuschaffen. Nachdem man uns gesagt hatte, dass wir dies geschulten Leuten überlassen sollten, hinterließen wir wenigstens Geld für Särge.

1. 1. 2005: Wir fuhren zurück nach Tumbol Kumpuon und übergaben Geld zum Kauf von Zelten und Toiletten auf Rädern. Bevor wir diese armen Menschen verließen, versprachen wir ihnen, die Situation genau zu verfolgen und in Kontakt mit ihnen zu bleiben.

Vom Dorfvorsteher erfuhren wir, dass die täglich notwendigen Dinge nun vorhanden sind. Was nun benötigt wird, sind neue Wohnungen und Häuser. An die zehn Familien dieses Dorfes wurde noch keine Hilfe zuteil, diesen Menschen wollen wir nun helfen. Die geschätzte Summe zum Bau eines Hauses ist 5.000 Euro. Wir wollen dieses Geld auftreiben und auch Freiwillige hinschicken, die beim Aufbau mithelfen werden.

Einige andere Firmen haben uns bereits angeboten, dabei zu helfen. Sollten Sie Fragen haben oder Spenden abgeben wollen, dann bitte wenden Sie sich an GKN – TOYODA Thailand, Plant Direktor Thierry Ehrhardt, Tel: 03 89 54 965.