König Narai schickte seine zweite diplomatische Abordnung,
drei Gesandte, im Januar 1684 an den Hof des französischen Königs Louis XIV.,
mit der Absicht Frankreich zu bitten, eine Botschaft in Ayutthaya zu eröffnen
und ein Freundschaftsabkommen abzuschließen. Die Mission kam auch nach England
und traf König James II.
1685 sandte Louis XIV. den Chevalier de Chaumont als ersten
französischen Botschafter nach Ayutthaya. Zwei Jesuiten begleiteten ihn. Die
Delegation wohnte in der Sommerhauptstadt Lopburi. Am 10. Dezember wurde das
begehrte Abkommen unterzeichnet. Darin wurde katholischen Missionaren erlaubt im
gesamten Königreich zu predigen und König Narai billigte es, dass konvertierte
Christen am Sonntag von der Arbeit fern blieben. Frankreich hegte die Hoffnung,
den König zum Christentum zu bekehren.
Das Abkommen enthielt auch eine Vereinbarung, die den
französischen Handel mit dem Amt des königlichen Warenhauses erleichterte. Die
Franzosen wurden verpflichtet die üblichen Zölle und Abgaben zu entrichten.
Ihnen wurde das Monopol des Zinnhandels in Phuket übergeben und erlaubt,
Filialen auf den Inseln in der Nähe von Mergui einzurichten. Die seit 1678
rebellische Provinz Songkhla wurde unter französische Kontrolle gestellt.
Das Abkommen mit Frankreich führte die Extraterritorialität
ein. Es war dies das zweite Mal, dass so etwas erlaubt wurde (das erste Mal mit
den Niederlanden im Jahre 1664). Mit dieser Einschränkung der thailändischen
Souveränität in gerichtlichen Auseinandersetzungen konnten sich Mitglieder der
Regierung nicht abfinden und gab ihnen Grund, sich über den wachsenden
französischen Einfluss zu ärgern.
Im Jahre 1685 machte König Narai auch Phaulkon zum
verantwortlichen Minister für den gesamten Handel Ayutthayas. Diese Stellung
wurde bisher traditionsgemäß von einem prominenten indischen oder arabischen
Geschäftmann ausgefüllt. Der Generalgouverneur der VOC schrieb an seine
Vorgesetzten in Amsterdam, dass „der Grieche anscheinend einen großen
Einfluss hat."
Phaulkon wollte das Beste aus seiner hohen Stellung machen
und spielte die Niederländer gegen die Engländer aus, während er mit den
Franzosen feierte. Er verärgerte mit diesem Verhalten beinahe jeden. In einem
umstrittenen Zug wurde Samuel White von Phaulkon zum Hafenmeister im wichtigen
Andaman-Seezentrum von Mergui ernannt, einer sehr einträglichen Position. White
war auch mit seinem eigenen Handel beschäftigt, obwohl seine Schiffe unter
thailändischer Flagge fuhren.
Ausländer hatten schon in der Vergangenheit einflussreiche
Positionen in der thailändischen Regierung inne, aber Phaulkon erregte bei
vielen Höflinge Anstoß und Ärgernis. Vielen Quellen zufolge übte Phaulkon
seine Autorität umsichtig aus und erzielte bedeutende Einnahmen für Ayutthaya.
Aber dies vergrößerte die Eifersucht vieler Höflinge.
Phaulkons enger Umgang mit den Franzosen auf Kosten der
Niederländer führte zu gegen ihn gerichteten Palastintrigen. Der Befehlshaber
des Königlichen Elefantenregiments, Pra Petraja, war der Anführer der
nationalistischen Anti-Phaulkon-Clique.
Petraja und seine Anhänger waren über den steigenden
ausländischen Einfluss in thailändischen Angelegenheiten besorgt und sahen den
herausgehobenen Status von Phaulkon als besonders bitter an. Sie waren darüber
beunruhigt, was in ihren Augen die offensichtlich steigende Herrschaft
Frankreichs und die Einflüsse des Christentums waren.