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Finanzministerium mit sozialer Ausrichtung

Unternehmensberatung in Thailand

41 Millionen Kosten für Reparatur von Straßen und Brücken

BOT hält an Wachstumsprognosen fest

Auslieferungsantrag für Saxena gefordert

Finanzministerium mit sozialer Ausrichtung

Das Finanzministerium hat angekündigt, der Finanzpolitik eine sozialere Ausrichtung mit größerer Beteiligung der Gemeinden geben zu wollen. In einer Initiative sollen höhere Beamte des Ministeriums in den Gemeinden gemeinsam mit den Bürgern Ideen und Meinungen sammeln.

Die Wende, die vom stellvertretenden Finanzminister Weerachai Weeramethikul verkündet wurde, soll eine stärkere Konzentration auf die Wirtschaftsförderung in der kleinen und mittleren Ebene legen. Damit soll die Linie der bereits eingeschlagenen Regierungspolitik umgesetzt werden.

Weerachai sagte, dass nach den Plänen des Ministeriums höhere Beamte in die Gemeinden geschickt werden sollen, wo sie mit den Gemeindeleitern essen und übernachten, um sich ein Bild von der Lage und den Bedürfnissen der Gemeinden zu machen.

Wenn die Bevölkerung in den Gemeinden der Provinzen zentraler in der neuen Finanzpolitik Berücksichtigung findet, wird erwartet, dass führende Ministeriumsbeamte stärker außerhalb herkömmlicher Denkmuster handeln und somit effektiver Kriterien der sozialen Entwicklung in die Finanzpolitik integrieren.

Weerachai sagte, obwohl die Regierung bereits viel getan habe, um die thailändische Gesellschaft zu entwickeln, sei die Notwendigkeit erkannt worden, noch mehr in dieser Hinsicht zu unternehmen.

Das beinhaltet auch die Umwandlung der Bank für landwirtschaftliche Kooperativen (BAAC) in eine wirkliche Bank für die ländliche Bevölkerung sowie die weitere Entwicklung des „Ein Dorf, ein Produkt" (OTOP) Projekts.

Diese Initiative, die einer ähnlichen von vor zehn Jahren entspricht, wurde von Phaiboon Wattanasiritham, einem Mitglied des Nationalen Sozial- und Wirtschaftsberatungs-Ausschusses, begrüßt. Als Fürsprecher des Aufbaus eines Bevölkerungskomitees sagte Phaiboon, die direkte Beteiligung der Bevölkerung wäre eine wesentliche Grundlage bei der Ausrichtung der Politik.

Das Komitee würde auch eine Aufsichtsfunktion ausüben und die Regierungsarbeit prüfen. „Die Regierung muss sich stets vor Augen halten, dass der Staatshaushalt und das Staatsvermögen kein Geld und kein Vermögen der Regierung ist, sondern dass sie diese Werte nur für die Bevölkerung und für die Steuerzahler verwalten", sagte er.

„Die Regierung muss eine Beteiligung der Öffentlichkeit an den Entscheidungsprozessen zulassen, insbesondere bei wichtigen Entscheidungen wie etwa der Bewältigung der Tsunami-Katastrophe in den sechs betroffenen Provinzen im Süden", fügte Phaiboon hinzu.

Er bezeichnete die Integration sozialer Aspekte in die Finanzpolitik als eine „Herausforderung" und appellierte an Premierminister Thaksin Shinawatra, sein Versprechen zu halten und der Bevölkerung eine Rolle bei der Entscheidungsfindung der Regierung zuzubilligen. (TNA)


Unternehmensberatung in Thailand

Thomas Sassen

Mike Slanina, Inhaber der Unternehmensberatungsfirma VIMAMI Consulting Co., Ltd., ein Schweiz-Tscheche, der seit 16 Jahren in Thailand lebt, war der Vortragende beim ABC Asian Business Club am 25. Januar im Woodlands Resort. Sein Vortrag war sehr interessant, der Vorsitzende Helmut Buchberger überzog die Veranstaltung daher um eine volle Stunde.

Miroslav Slanina bei seinem Vortrag.

Der Name seiner 68-köpfigen Firma in Bangkok mit Filialen in Phuket, Pattaya und Chiang Mai setzt sich aus den Anfangsbuchstaben seiner Frau und seiner beiden Söhne zusammen, erläuterte er. Die Firma berät in thailändischem Unternehmens-, Finanz- und Steuerrecht, bei Visumangelegenheiten und Arbeitsgenehmigungen.

Mike referierte erst über Unternehmensrecht in Thailand. Er betonte, dass man sich exakt an die gesetzlichen Regelungen halten müsse, da in Thailand die Grenzen zwischen Zivil- und Strafrecht sehr viel fließender verlaufen als in Deutschland. Wenn ein Unternehmer – auch aus Unkenntnis – gegen das Unternehmensrecht verstößt, kann er sich sehr schnell einem Strafverfahren gegenübersehen, und eine Verurteilung bedeutet für Ausländer die Abschiebung. Darum ist gerade für Unternehmer in Thailand eine kompetente Beratung, bei der zuverlässige Informationen vermittelt werden, die zu nach thailändischen Gesetzen „wasserdichten" Verträgen führen, immens wichtig.

Mike ging auch auf die verschiedenen Steuerarten ein. Da in Thailand monatliche Buchhaltungsfristen gelten, ist eine gut organisierte Buchhaltung ein zentrales Element, über das jede Firma verfügen muss. Zu allen relevanten Antragsformularen und Steuererklärungen zeigte er Muster. Jeweils zur Jahresmitte muss eine Halbjahresbilanz und zum Abschluss des Geschäftsjahres eine Jahresbilanz erstellt und beim Finanzamt eingereicht werden. Wenn diese völlig korrekt ist, gibt es keine Schwierigkeiten bei der Steuerprüfung.

Gute Finanz- und Steuerberatungen führen zu Optimierungen, die absolut legal sind. So können z. B. die 50.000 Baht monatliches Mindestgehalt, die ein Unternehmer sich als Bedingung für das „Jahresvisum" selbst zahlen muss, als finanzielle Belastung für das Unternehmen von der Steuer abgeschrieben werden. Somit muss diese Summe nicht mit den 30 Prozent „Corporate Tax" für das Unternehmen versteuert werden, sondern nur mit der privaten Einkommenssteuer des Unternehmers, die gewöhnlich unter zehn Prozent liegt. Kompetente Beratung ist wichtig, denn fehlerhafte oder fehlende Beratungen können Folgen nach sich ziehen, die weitaus kostenintensiver oder gar ruinös sind.

Mike ging auch auf die Visumbestimmungen und Regelungen zur Arbeitsgenehmigung ein. Er erwähnte, dass neben einer Reihe von anderen Voraussetzungen ein Ausländer zur Erlangung einer Arbeitsgenehmigung ein „Non-Immigrant" Visum benötigt. In Chonburi wird dabei bisher auch das für private Zwecke bestimmte Visum Klasse „O" anerkannt, in Phuket oder Bangkok dagegen nicht, dort muss ein Visum der Klasse „B" (Business) vorgelegt werden. Die diesbezüglichen gesetzlichen Regelungen werden lokal recht unterschiedlich ausgelegt. Die Sozialversicherungspflicht wurde ebenfalls angesprochen.

Bei der sich an den Vortrag anschließenden Diskussionsrunde kamen noch viele interessante Details zur Sprache


41 Millionen Kosten für Reparatur von Straßen und Brücken

Die thailändische Straßenbaubehörde lässt die Landstraßen und Brücken in den sechs betroffenen Provinzen in Südthailand reparieren, die vom Tsunami beschädigt wurden. Nach Aussage des Generaldirektors der Behörde, Surachai Tharnsitthipong, werden diese Arbeiten einen Kostenrahmen von über 40 Millionen Baht erfordern.

„Die Straßenbaubehörde hat die Regierung ersucht, ein Budget von 41 Millionen Baht für die Reparatur der Straßen und Brücken in den sechs Provinzen, die von der Tsunami-Katastrophe betroffen wurden, zu bewilligen", sagte Surachai zu TNA.

„Dies schließt auch die Straßen und Brücken in den örtlichen Gemeinden und Dörfern ein, die der gemeinsamen Verwaltung der Straßenbaubehörde und den Provinzverwaltungsbehörden unterliegen", merkte er an. Die Reparaturarbeiten würden etwa einen Monat in Anspruch nehmen. (TNA)


BOT hält an Wachstumsprognosen fest

Der Gouverneur der Bank of Thailand (BOT), M. R. Pridiyathorn Devakula, hat seine Zuversicht ausgedrückt, dass die Wirtschaft des Landes weiterhin entsprechend den gesetzten Zielen wachsen wird, obwohl auch Thailand von den Auswirkungen des Tsunamis Ende Dezember betroffen wurde.

Er räumte ein, dass die Naturkatastrophe einen mehr oder weniger starken Einfluss auf den Tourismus haben werde, jedoch glaube er, dass das gesamte Wirtschaftswachstum wie zuvor erwartet ausfallen werde.

Er sagte, er wäre sicher, dass die derzeitige Wirtschaftsbilanz des Landes dieses Jahr im Überschussbereich bleiben werde, da die Binnennachfrage und der Exportsektor eindrucksvolle Wachstumsraten aufweisen.

„Die Ereignisse werden einen spürbaren Einfluss auf die Tourismusbranche haben, aber wir glauben nach wie vor, dass wir dieses Jahr einen Haushaltsüberschuss erwirtschaften werden", sagte Pridiyathorn.

„Wir glauben, das geringe Einkommen örtlicher Bewohner und die Zurückhaltung einiger Leute beim Verzehr von Meeresfrüchten nach den Ereignissen in Südthailand wird die Ausgaben für den privaten Verbrauch nicht beeinflussen und somit nicht zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums- führen. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Exporte nach wie vor beeindruckend ansteigen. Somit gehen wir davon aus, dass die Wirtschaft wie bereits zuvor prognostiziert weiter wachsen wird", sagte er.

Vor der Naturkatastrophe hatte die Zentralbank das Wachstum des Bruttosozialprodukts (GDP) für das Fiskaljahr 2005 auf 5,5 bis 6,5 Prozent eingeschätzt.

Es wird angenommen, dass das Komitee für die Währungspolitik die jüngsten Prognosen zum Wirtschaftswachstum erneut in Betracht ziehen wird. (TNA)


Auslieferungsantrag für Saxena gefordert

Die Staatsanwaltschaft geht weiterhin davon aus, dass die Auslieferung von Rakesh Saxena, einer der Schlüsselfiguren bei dem Skandal um die Bangkoker Kommerzbank (Bangkok Bank of Commerce, BBC), aus Kanada sicher ist.

Einen Tag nach der lang erwarteten Verurteilung des früheren Präsidenten der BBC, Krirkkiat Jalichandra, welcher der Unterschlagung etlicher Millionen Baht aus der jetzt stillgelegten Bank für schuldig befunden wurde, sagte der zuständige Staatsanwalt Trakul Winitnaiphak, dass er daran arbeite, alle Details aus dem Fall Krirkriat zusammenzustellen und aufzuarbeiten, um sie an die Staatsanwaltschaft in Kanada weiterzuleiten, wo sich der flüchtige Saxena derzeit aufhält.

Obwohl Saxena nicht zur Belegschaft der Bank gehörte und nur eine beratende Rolle spielte, ist er tief in den Skandal verwickelt. Von der Zeitschrift „Asiaweek" wurde er einmal als „der meistgesuchte Mann Thailands" bezeichnet.

Trakul drückte die Zuversicht der Staatsanwaltschaft aus, dass die kanadischen Behörden dem Auslieferungsantrag für Saxena stattgeben werden. Eine Entscheidung darüber werde erwartet, nachdem der Fall des Flüchtigen im Februar von den kanadischen Gerichten behandelt wurde.

Obwohl der kanadische Untere Gerichtshof bereits entschieden hatte, dass Saxena an Thailand ausgeliefert werden könne, hat dieser noch einmal Zeit gewonnen, indem er gegen die Entscheidung Berufung eingelegt hat. Über diese Berufung wird nun im Februar erneut entschieden. (TNA)