Elfi Seitz
Die Natur hat uns wieder einmal, diesmal in sehr
drastischer Weise, gezeigt, dass wir einen Krieg gegen sie nicht gewinnen
können. Sie ist stärker!
Thailändische Fischer vermieden es in der
Vergangenheit, direkt am Ufer des Meeres ihre Behausungen zu errichten.
Der Strand selbst wurde immer freigelassen, anschließend kamen Reisfelder
und dann erst die Häuser der Fischer und anderen Dorfbewohner.
Mit dem Massentourismus kamen die Hotels. Fünf-Sterne
Luxusbauten wurden direkt ans Meer gebaut, mit eigenem Zugang zum „hoteleigenen"
Strand. Die Fischer wurden dadurch noch weiter zurück gedrängt, aber
genau wie die Geschäftmacher störten auch sie die Natur und beraubten
sie ihrer Ressourcen, wie es ihre Vorfahren niemals gewagt hätten. Denn
diese Vorfahren kannten die Zeichen, wussten um die Kraft der Natur.
Es ist nur einige Jahre her, dass Khao Lak, der Strand
mit den meisten Toten, errichtet wurde. Bei diesem Errichten wurde der
Natur brutal zu Leibe gerückt. Die Fischer wussten früher, dass die
Beschaffenheit des Strandes keineswegs geeignet ist, dort zu fischen oder
gar Häuser zu erbauen. Und was taten die Geschäftemacher? Genau das, was
sie nicht tun sollten: Raubbau an der Natur. Die Fischgründe in nahezu
ganz Thailand sind leer gefischt und die Fischer müssen immer weiter aufs
Meer hinaus, wollen sie den gesteigerten Bedarf der vielen Besucher
decken.
Die Natur hat sich bitter gerächt! Die Katastrophe
wurde zwar durch ein Seebeben ausgelöst – aber wissen wir wirklich den
genauen Grund, weshalb dieses ausgelöst wurde? Viele Leute glauben
bereits, dass dies ebenfalls durch ein Machwerk der Menschen geschehen
sein könnte. Wie auch immer, der Schaden, den die Flutwelle ausgelöst
hat, ist sehr groß. An beidem, Menschenleben und Bauten.
Aber haben die Menschen nicht wirklich auch die
Mitschuld an solchen Katastrophen? Mangrovenwälder wurden ausgetrocknet
oder von Garnelenfischern eingenommen, Wälder abgeholzt, um neue
Palasthotels darauf zu bauen oder um teure Möbel zu schaffen und an die
Reichen dieser Erde oder an Touristen zu verkaufen, in der Gier nach mehr
Reichtum und vergnüglichem Leben.
Es ist Zeit, nachzudenken. Für alle von uns! Und
speziell die Regierung sollte das tun. Bereits jetzt wurden wieder Pläne
zum Wiederaufbau gemacht, die gegen alle Regeln der Natur sind. Denn diese
Pläne wurden erstellt, um den Tourismus in den geschädigten Teilen des
Landes so schnell als möglich wiederaufzubauen. Dabei wurde aber
keinesfalls an die Wiederherstellung der Natur gedacht. An die Balance
zwischen Natur und modernem Leben und Geschäftemachen.
Es ist Zeit, die Natur sich selbst heilen zu lassen.
Man kann sie dadurch unterstützen, dass man mehr Pläne dazu verwendet,
Mangrovenwälder oder Palmwälder wiederaufzuforsten und Torfmoore an der
Küste wiederzuschaffen. Das würde der Natur helfen, ihre natürlichen
Ressourcen schnellstens wieder selbst herzustellen und ihren Bodenreichtum
wieder erstehen zu lassen.
Helfen wir der Natur, denn sie ist stärker als alles
andere!