Nach Aussage der Polizei drohen vier Angestellten der
Bangkoker U-Bahn Strafen für ihre Beteiligung an dem Unfall vom 17. Januar,
bei dem mehr als 200 Fahrgäste verletzt wurden, 25 davon schwer.
Bei dem Unfall während der morgendlichen Rush-Hour
prallte ein Leerzug auf einen im Bahnhof Thailand Cultural Center stehenden
Zug, in dem sich etwa 700 Fahrgäste aufhielten. Nach dem Unfall musste das
erst sechs Monate zuvor in Betrieb genommene U-Bahn-System für eine Woche
stillgelegt werden.
Der Kommandant der Stadtpolizei, Polizei-Generalleutnant
Pansiri Prapawat, sagte, drei U-Bahn-Fahrer und ein Aufsichtsbeamter aus der
Leitzentrale würden vor Gericht geladen werden. Sie sollen des
rücksichtslosen Verhaltens, das zur Verletzung vieler Menschen geführt
hat, angeklagt werden.
Am 21. Januar hatte die Polizei die Ergebnisse ihrer
Ermittlungen bezüglich der Umstände, die zu dem Unfall geführt hatten,
bekannt gegeben. Nach Polizeiangaben kann die ursächliche Beteiligung der
vier Angestellten an dem Unfall durch Zeugenaussagen und die Auswertung des
Funkverkehrs zwischen den Zügen und der Leitzentrale belegt werden.
Die Ermittlungsbeamten sagten, dass menschliches Versagen
zu dem Unfall geführt habe. Der Aufsichtsbeamte aus der Leitzentrale habe
dem Zugführer des Leerzugs im falschen Moment die Fahrtfreigabe gegeben.
Dadurch wurde der Zusammenstoß mit dem im Bahnhof wartenden Zug verursacht.
Nach Angaben der Polizei hat sich der Aufsichtsbeamte
nicht an die Dienstvorschriften gehalten, die in den Betriebsanweisungen des
U-Bahn-Systems geregelt sind. Stattdessen hat er sich in einer „äußerst
fahrlässigen" Weise auf sein eigenes Urteilsvermögen verlassen, als
er die Freigabe erteilte.
Im Falle eines Schuldspruchs drohen den vier Angestellten
bis zu drei Jahre Gefängnis und 6.000 Baht Geldstrafe.
Spezialisten aus Deutschland sollen ausbilden
Nun sollen deutsche Trainer und Fahrzeuglenker nach
Thailand kommen, um den thailändischen U-Bahn-Lenkern richtiges Fahren und
Hantieren mit den hochtechnisierten Zügen zu lehren.
Spezialisten aus Deutschland wären die Besten, um
Sicherheit bei der U-Bahn zu gewährleisten, sagte der Transportminister
Suriya Jungrungreangkit gegenüber Journalisten.
Der Hersteller der U-Bahn, Siemens, wurde bereits
kontaktiert, um mitzuhelfen deutsche Experten nach Thailand zu bringen, die
nicht nur die Fahrer, sondern das gesamte Personal trainieren sollen. (TNA)