„Leg deine Brille ab und sehe“

Elfi Seitz

Das ist der Ausspruch eines amerikanischen Arztes, Dr. Jakob Lieberman, der auch ein gleichnamiges Buch, „Take off your glasses and see" geschrieben hat. Er behauptet darin ganz richtig, dass das Auge eine Verlängerung des Gehirns ist. Er erklärt auch, dass „es da mehr bezüglich der Sicht gibt, als das Auge wahrnimmt."

Dr. Liebermann propagiert in seinem Buch natürlich Methoden, um die Sehschärfe wieder zu erlangen. Man sollte sich einen Augentest, wie sie bei den Ärzten hängen, holen und dann versuchen ohne Brille oder Kontaktlinsen zu lesen, um zu erkennen, wie sehr man von den Brillen abhängig ist. Anschließend werden Atemübungen gemacht. Dazu die Augen schließen und seinen Körper als Ballon visualisieren. Nun, beim Einatmen, füllt man diesen Ballon langsam mit Luft. Sobald er voll ist, sollte man dem Ballon erlauben, die Luft in seinem eigenen Tempo wieder auszulassen. Anschließend, sanft und langsam und ohne jede Erwartung öffnet man die Augen und erlaubt der Welt einen zu erblicken. Er garantiert, dass man damit bereits die Sehschärfe wesentlich verbessern kann. Der Grund ist einfach: man hat sein Verhältnis zur Welt adjustiert.

Wenn man das immer wieder wiederholt, können wir für einen Moment etwas klarer sehen. Unsere Sehkraft zu erhöhen ist einfach so, dass wir erlauben, diese Momente länger und länger werden zu lassen, bis dies ein natürlicher Vorgang für uns wird.

Natürlich hilft das nicht
alleine, sondern man muss schon noch vieles andere tun, um wieder ganz ohne Brille sehen zu können.

Zum Beispiel kann man auch die Brillen abnehmen, eine gemütliche Position einnehmen und seine Aufmerksamkeit auf sein Innerstes richten. Erlauben Sie dieser Aufmerksamkeit durch ihren Körper zu wandern, jede Spannung und alles Unangenehme. Atmen Sie nun ganz leicht, führen Sie sich wieder den Ballon vor Ihr inneres Auge, füllen Sie ihn sanft und lassen Sie sanft die Luft von selbst wieder raus. Bringen Sie nun Ihre Aufmerksamkeit auf ihre Augenhöhlen und achten Sie auf irgendwelche Gefühle von an „etwas festhalten" oder Spannungen. Lassen Sie, während Sie sanft einatmen, nun ein Gefühl der Weichheit und Sanftheit in ihre Augenhöhlen gleiten. Sie werden merken, wie dieses „Festhalten" von vorher, langsam verschwindet. Genießen Sie diesen Vorgang für eine Weile. Dann, während Sie sanft ausatmen, öffnen Sie Ihre Augen langsam. Erwarten Sie nicht irgend etwas zu sehen und machen Sie sich keine Gedanken darüber, ob Sie klar sehen werden. Erlauben Sie dem Raum, Sie zu betrachten. Mit offenen Augen beginnen Sie nun wieder einzuatmen und dabei wieder ohne Anstrengung die Augen zu schließen. Relaxen Sie Ihre Augenmuskeln total. Wiederholen Sie diesen Vorgang nun einige Male. Sie werden nach einiger Zeit beim Öffnen der Augen ein Wabbeln merken. Achten Sie fasziniert darauf und Sie werden das Gefühl haben, als würde das Zimmer sich bewegen oder verändern. Merken Sie sich wie Ihre Vision in diesem Moment verschieden ist vom stabilen Stand nachher. Entscheiden Sie nicht, ob es besser oder schlechter ist, merken Sie nur, dass es verschieden ist.

Nächste Woche erzähle ich Ihnen mehr darüber.