Eine andere Methode, um die Sehschärfe zu verbessern,
ist, in die Sonne zu blicken. „Aber das ist ja schädlich für die
Augen", höre ich nun so manchen aufstöhnen. Ja, richtig, daher soll
man es auch nur am Morgen machen, denn die Morgensonne ist noch mild –
auch in Thailand. Allerdings braucht man dazu einen großen Baum mit
dichten Blättern.
Man stelle sich also bei den Strahlen der aufgehenden
Sonne unter einen Baum und fokussiere die Sonne. Zirka eine 30 Sekunden
lang. Anschließend blickt man dreimal nach oben, pausiert in der Mitte
(Zielrichtung Sonne) und blickt nach unten. Das wiederholt man dreimal.
Dann schließe man die Augen für einen Moment und sobald man sie öffnet,
starrt man wieder in die Sonne und diesmal dreht man die Augen nach links,
wieder gerade in die Sonne und dann nach rechts. Auch diesmal wird dreimal
wiederholt. Die Augen wieder schließen und dann dreimal nach rechts
rollen, pausieren, in die Sonne blicken und die Augen dreimal nach links
rollen – und fertig.
Sie werden nach einiger Zeit merken, wie wunderschön
die Sonnenaura ist, wie der Strahlenkranz, den wir aus alten Bildern der
Muttergottes oder Jesus Christus kennen. Genießen sie also diese paar
Minuten besonders, denn es hilft nicht nur Ihren Augen, sondern auch Ihrer
Seele und Ihrer Balance.
Ich habe einen chinesischen Freund, einen Apotheker.
Der hatte so schlechte Augen, dass er selbst mit der dicksten Brille die
Schriftzeichen auf den Medikamentenflaschen nicht mehr entziffern konnte.
Nachdem er diese Methode während einer Meditationsübung von Phra Luang
Pho Singhaton erlernt und sie täglich für cirka einen Monat ausgeführt
hatte, konnte er – mit Brille – die Schriftzeichen wieder erkennen und
lesen. Er war natürlich überglücklich und übt jetzt jeden Tag fleißig
weiter. Und er hat mir zwischenzeitlich berichtet, dass sich seine
Sehschärfe wieder um einiges verbessert hat und er sich daher eine neue
Brille zulegen musste.
Noch eine schöne Methode ist es, eine wandernde
Meditation zu machen. Denn dabei ist man nur auf das Jetzt konzentriert.
Jeder gemachte Schritt und Bewegung werden registriert –, gehört aber
im gleichen Moment bereits der Vergangenheit an, und man konzentriert sich
auf das Neue. Man achtet gleichzeitig auf den Atem, das wichtigste Mittel,
um seine alte Sehschärfe wieder zu erlangen und dadurch werden Gedanken,
Sorgen und alles was einem bedrückt, vertrieben. Wir denken immer
nur, dass Gedanken unser Bewusstsein sind. Wir können aber lernen,
Gedanken ohne Anstrengung einfach weiterziehen lassen, ohne in sie
einzudringen. Bei der wandernden Meditation also bemerken wir alles
entweder am Boden oder auch um uns herum. Es macht nichts aus, wenn wir es
unscharf sehen, sehen Sie es nur an. Sie werden bemerken, wie schnell Sie
mehr sehen können, als Sie nicht können. Ihre Schritte sollen leicht
sein und mit den Ballen zuerst auf den Boden treffen. Bewegen Sie Ihren
ganzen Körper dabei natürlich und rhythmisch und achten Sie nur auf die
Gegenwart dabei. Denn Sie leben nur in der Gegenwart – nicht in der
Vergangenheit und noch nicht in der Zukunft.