Das Thema des Abends im „Indian by Nature"
Restaurant, der von der Chaine des Rôtisseurs veranstaltet wurde, war, „Einigkeit
im Unterschied". Und dies war ein gut gewähltes Thema, denn bereits
beim Empfangscocktail mit Champagner im ersten Stock des Lokals sah man
glückliche Gesichter und Menschen aller Nationen sich gut unterhaltend.
Zu
einem festlichen indischen Dinner gehört auch ein Bauchtanz.
Aber das war auch kein Wunder, denn diese Einigkeit und
Verbindung wurde bereits durch die Dekoration des Lokals hervorgerufen, das
im Stil einer indischen Hochzeit geschmückt war. Und eine Hochzeit bedeutet
immer Verbindung zweier Menschen und mehr noch zweier Familien. So kam es
eben, dass die Familien der Inder und der Europäer sich zu einem
wunderbaren, geselligen und mit kulinarischen Genüssen gespickten Abend
zusammenfanden. Eine weitere Verbindung war, dass jeder Gast einen
Jasminkranz erhielt und obendrein noch, wie bei einer Hochzeit im fernen
Indien üblich, mit einem roten Punkt auf der Stirn versehen wurde.
Hugh
Millar erläutert das Programm des Abends.
Wie immer bei einem Chaine-Dinner, dürfen keinerlei
Gewürze auf dem Tisch stehen, da die Gerichte zur Vollendung vorbereitet
auf den Tisch kommen müssen. Nun weiß jeder, dass indische Gerichte sehr
würzig zubereitet werden und schon aus diesem Grund war ein Nachwürzen
nicht notwendig.
Das erste Gericht war eine Tamatar Shorba, eine leichte
Suppe, die im Tal von Kashmir zubereitet wird und den Königen vor einer
Schlacht verabreicht wurde, um sicher zu stellen, dass der Sieg der ihre
war. Dazu wurde ein Chablis Nomie Vernaux 2001 serviert. Es ist äußerst
schwierig, die richtigen Weine zu einem indischen Essen auszuwählen, aber
den Gastgebern ist dies mit ihrer Auswahl an internationalen Weinen aus der
ganzen Welt hervorragend gelungen. Als nächstes kam ein herrlich
dekorierter Zafrani Jheenga aus Malabar auf den Tisch, begleitet von einem
Riesling Trocken, Castel Peter aus der Pfalz, der auch während des
folgenden Gerichts, Patrani Macchli aus der Heimatstadt Mahatma Gandhis,
ausgeschenkt wurde. Daraufhin folgte eine Kebab Symphonie, bestehend aus
Tikkas und Tandoori und dem gut gewählten Vidal Estate 2002 Merlot/Cabarnet
Sauvignon aus Neuseeland.
Baillie
Louis Noll, Peter Malhotra, Jack Khanijou und Fredi Schaub freuen sich auf
einen schönen Abend.
Ein Mango Sorbet leitete den zweiten Teil des Schmauses
ein, den der Hauptgerichte. Dazu gehören in Indien natürlich Currys. Und
es gab ein Curry Concerto, kombiniert mit Sikandari Raan, einer
Baby-Lammkeule, die ihren Namen von Alexander dem Großen hat. Die Currys,
alle ein Gedicht, waren Roghan Josh, Palak Paneer, Methi Murgh, Jheenga
Curry, Daal und Raita. Es ist nicht leicht all dies zu beschreiben, am
besten ist es, es selbst einmal zu versuchen und ich garantiere, niemand
wird davon enttäuscht sein. Dazu gab es das typische indische Brot Nan und
Safran-Reis. Ein herrlicher Wein, einer meiner liebsten Weine, wurde dazu
serviert, ein Harmonium I.G.T.Nero D’Avolo 2002 aus Italien.
Beim
Fachsimpeln: Pascal Schnyder und Fredi Schaub.
Das Dessert bestand aus drei verschiedenen Ragas,
ebenfalls typisch indischen Süßspeisen, die die Zunge angenehm kühlen
nach dem Genuss der scharf gewürzten Currys. Österreich war das Gastland
des letzten Weines, einer Beerenauslese Cuvee Dr Franz, 1995. Obwohl ich
selbst herbe Weine bevorzuge, musste ich gestehen, dass dieser fruchtige
Wein trotz seiner Süße ausgezeichnet schmeckte.
Die
Belegschaft des Restaurant wird für ihre hervorragende Leistung
ausgezeichnet.
Zur besonderen Unterhaltung trat eine junge russische
Tänzerin auf und vollführte gekonnt Bauchtänze, die natürlich besonders
die Männerwelt ansprachen. Man sieht also, dass auch solche Tänze, die man
normalerweise nur in Ländern wie Indien und Arabien finden kann, auch von
Europäern wunderschön getanzt werden können. Die Welt wird wirklich
kleiner und rückt mehr und mehr zusammen, was Verständnis und Gebräuche
anbelangt.
Indien, das Land der Mystik, der Spiritualität und der schönen Frauen,
wurde den Gästen des Abends in wunderbarer Weise nahe gebracht und jeder
ging mit einem Gefühl der Einigkeit, trotz des Unterschiedes, nachhause.
(Von
links nach rechts) Peter und Doris Scheef unterhalten sich glänzend mit
Dieter H. Précourt.
Chitra
Chandrasiri unterhält sich angeregt mit dem Ehepaar Mini und Willem de
Vries.
Av
Khanijou beim Erinnerungsfoto mit dem Ehepaar Richard und Karen Smith.
Ria,
Mini de Vries, Elfi Seitz, Dr. Iain Corness, Monika Buschhüter
und Ranjith Chandrasiri beim Plausch.