Elfi Seitz
Ein herrliches deutsches Frühstück mit Honig und
Konfitüre aufs Brötchen. Auch der Kaffee oder Tee wird meist gesüßt.
Das geht dann den Tag über so weiter. Ein kleines süßes Gebäck noch
vor dem Mittagessen, danach eine wunderschöne süße Nachspeise. Am
Nachmittag ein Stück Torte – aber bitte mit Sahne. Na und vielleicht
dazwischen gar ein Stück Schokolade, um die Nervenkraft aufzufrischen.
Warum befällt die Menschen so häufig dieser Heißhunger nach etwas
Süßem? Es ist ganz sicher nicht nur reine Naschlust, sondern es steckt
wesentlich mehr dahinter.
Ernährungspsychologen sagen: Zuckergenuss ist
erlerntes Verhalten. Das kann man allerdings bezweifeln, denn als
Wissenschaftler Neugeborenen pures, saures und süßes Wasser
versuchsweise auf die Zunge träufelten, lächelten die Babys nur bei dem
Zuckerwasser. Also ist die Lust auf Süßes doch angeboren. Die Menschheit
bedient sich ihrer, um Kinder zu belohnen. Durch die vermehrte
Ausschüttung an Insulin bei süßem Essen wird Tryptophan vom Gehirn
aufgenommen, das wiederum das Hormon Serotonin erzeugt. Tryptophan in
Verbindung mit Zucker erzeugt Euphorie, sprich der Serotoninstoffwechsel
wird angeregt. Macht der Körper einmal diese Erfahrung, will er sie immer
wieder machen und der Drang nach Zucker wird größer.
Wer informiert ist, weiß, dass raffinierter Zucker
keine gute Wirkung auf die Gesundheit hat. Wenn man schon etwas Süßes
möchte, dann sollte man Rohzucker verwenden.
Auch Honig ist süß. Viele allerdings sehen in Honig
nur überteuerten Zucker. Andere wieder eine gesunde, alternative Süße.
In reiner Form dient Honig zur Therapie gegen Infekte, Entzündungen,
Geschwüre. Er erhält auch allerlei Stoffe gegen Bakterien, denn ohne
wirksamen Schutz vor Mikroben würde der Honig noch in den Bienenwaben
verderben. Im natürlichen Honig finden sich bereits Spuren
konservierender Verbindung von Benzoesäure und Ameisensäure sowie das
Enzym Glucodeoxidase.
Am wichtigsten allerdings sind Spuren von das
Flavonoide Pinocembrin, ein hitzebeständiges Antibiotikum, und
Kaffeesäure. Deshalb wirkt Honig in heißer Milch erleichternd bei
Halsschmerzen. Allerdings enthält Honig auch oft zuviel des Guten. Dann
nämlich wenn der Imker Arzneimittel im Bienenstock eingesetzt hat. Dann
kann man Rückstände von Chloramphenicol, Tetracyclinen und Sulfanomiden
finden, die nicht sehr gesund sind. Auch wenn der Imker den Bienen
Zuckerwasser als Speise bietet, ist dies nicht sehr bekömmlich. Es gibt
allerdings noch viel mehr Medikamente, deren sich auch die Imker bedienen
und die für den Endverbraucher schädlich sind.
Noch ein paar Tipps, um Sie vom Drang nach Zucker zu
befreien:
Wenn Sie wieder einmal Heißhunger auf Schokolade
haben, gehen Sie an die frische Luft. Wenn möglich, betätigen Sie sich
dabei sportlich.
Neben Zucker und Alkohol haben auch grüner Tee und
Kaffee eine „aufhellende" Wirkung, da der Serotoninspiegel im
Gehirn dadurch gesteigert wird.
Probieren Sie aus, unter welchem Licht Sie sich am
wohlsten fühlen. Soll es sehr hell sein oder Kerzenlicht? Auch das wirkt
sich auf die Stimmung aus.