Franz
Schmid
Auch auf die Gefahr hin, unsere geneigte Leserschaft mit
einem schon unzählige Male diskutierten Thema zu langweilen, möchte ich es
doch wagen, die Infrastrukturprobleme der Stadt nochmals anzusprechen.
Es ist offensichtlich, dass die Straßen- und
Transportstruktur Pattayas (sofern man davon überhaupt sprechen kann) ein
seit Jahren bestehender Diskussionsstoff bei Touristen, hier lebenden
Ausländern und der einheimischen Bevölkerung ist. Hunderte von Konferenzen
sind abgehalten worden, um eine Lösung zu finden, Beschlüsse wurden derer
viele gefasst, doch es fehlt an einer vernünftigen Umsetzung.
Sicherlich ist es keine einfache Aufgabe, eine Stadt, die
ohne Stadtplanung seit Jahrzehnten vor sich hin wuchert, den Erfordernissen
der heutigen Zeit anzupassen. Die Straßen sind zu eng ausgelegt, sie sind
dem Verkehrsaufkommen schon lange nicht mehr gewachsen. Schlampige
Bauarbeiten, die Zunahme des Autoverkehrs, hier sind besonders die
Reisebusse zu erwähnen, und auch die Regenzeit führen dazu, dass
Straßendecken ständig erneuert werden müssen. Leider scheint aber niemand
dafür zuständig zu sein, diese Arbeiten zu überwachen, um einen
ordnungsgemäßen Ablauf sicher zu stellen.
Man kann beobachten, wie einige Projekte gleichzeitig in
Angriff genommen werden, die dann einander im Wege stehen. Als Beispiel
möchte ich auf die Sanierungsarbeiten in der 2. Road hinweisen. Einige
Abschnitte der neuen Straßendecke sind schon fertig gestellt. Doch bei
genauerem Hinsehen muss man leider feststellen, dass die Arbeiten nur
unvollständig ausgeführt sind. An den ungleichmäßig verlaufenden
Straßenrändern fehlen große Teile der Teerdecke. Die zur Verfügung
stehenden Arbeitskräfte werden gleichzeitig an verschiedenen Baustellen
eingesetzt. Das hat zur Folge, dass keines der Bauprojekte im vorgegebenen
Zeitrahmen, wenn überhaupt, fertig gestellt werden kann.
Irgendwann kommt der Verkehrsfluss dann zu einem
vollständigen Stillstand, da sich alle an den diversen Baustellen
vorbeiquälen müssen.
Die nicht enden wollenden Karawanen von Bahtbussen
verschlimmern die Situation auch noch. Wo bleiben übrigens die
versprochenen klimatisierten Busse für den öffentlichen Nahverkehr? Die
Stadtverwaltung hat wohl wieder vor der mächtigen Lobby der Bahtbus-Fahrer
gekniffen.
Der Eindruck hinterbleibt, dass die Stadtverwaltung an zu
vielen Stellen und Punkten gleichzeitig arbeitet. Sie hat sich wohl
verzettelt und die Übersicht verloren. Im Interesse der Stadt, ihrer
Bürger und Besucher wäre es zu wünschen, dass sie sich nur auf einige
entscheidende Vorhaben konzentriert. Das wäre auch im Interesse der
Stadtverwaltung selber, da sie dann mit vorzeigbaren Ergebnissen vor die
Öffentlichkeit treten kann. Aber wie lange wird sie noch so weiter
wursteln? Das allerdings weiß wahrscheinlich nur der Himmel.