Elfi Seitz
Speziell in Ländern wie Thailand fühlen sie sich
wohl: die Schimmelpilze. Oft haben bauliche Mängel wie Schäden am
Außenputz oder defekte Wasserleitungen die Schuld daran, dass sich
Feuchtigkeit in den Wänden sammelt. Da wir aber hier eine der
Hauptursachen, die zu hohe Luftfeuchtigkeit nur schwer verhindern können,
sollten wir versuchen, sie auf andere Weise auszuschalten.
Es ist ein Fakt, dass der Mensch an die 90 Prozent
seines Lebens in Innenräumen verbringt und auch, dass Schimmelpilze bei
Allergikern zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen
können und sogar böse Infektionen bei abwehrgeschwächten Menschen
hervorrufen.
Die Zahl der vorkommenden Pilzarten wird auf über
250.000 geschätzt, wobei wir von einigen sogar profitieren. Dazu zählen
die Schimmelpilze, aus denen Bier, Käse und Penicillin hergestellt
werden. Aber diejenigen, die sich an Hauswänden festsetzen, können
allergische Symptome und Atemwegsreizungen hervorrufen.
Schimmelpilze brauchen Feuchtigkeit. Sie wachsen bei
einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent und vermehren sich dabei mit enormer
Geschwindigkeit. Einige dieser Arten setzten pro Minute bis zu 20
Millionen Sporen frei, die wie eine Art Staub transportiert werden. Daraus
bilden sich neue Pilzgeflechte. Da sie normalerweise mit bloßem Auge
nicht erkennbar sind, fallen sie erst auf, wenn sie sich verfärben und
als grüne, gelbe, rote oder gar schwarze Flecke sichtbar werden.
Durch die modernen Errungenschaften wie Waschmaschine,
Wäschetrockner und Geschirrspüler sammelt sich in der Wohnung eine hohe
Luftfeuchtigkeit – trotz Klimaanlage, bei der die Feuchtigkeit
normalerweise nicht nach außen entweichen kann. Also schlägt sie sich an
den Wänden nieder. In einer 70 Quadratmeter großen Wohnung gibt ein
Haushalt mit vier Personen cirka 10 Liter Wasser täglich an die Raumluft
ab. Das bedeutet Nahrung für die Schimmelpilze. Man kann sie besonders
hinter Tapeten, in Ecken der Badewanne oder auch unter Teppichboden und
Teppichen entdecken. Die Zimmer sollten dann mindestens dreimal täglich
durchgelüftet werden. Es sollte vermieden werden, Möbelstücke an
Außenwände zu stellen. Und ganz wichtig ist, das Badezimmer sofort nach
dem Duschen oder Baden gut lüften.
Natürlich müssen auch die verschimmelten Materialien
entfernt werden und bei stärkerem Befall an den Wänden, nach Reinigung
mit medizinischem Alkohol oder Brennspiritus, ein neuer Verputz angebracht
werden. Am besten wäre es in einem Klima wie in Thailand, keine Tapeten
an die Wände zu kleben und auch keine Teppichböden auszulegen, denn
dahinter können sich die Schimmelpilze besonders gut entwickeln.
Lüften, lüften, lüften ist speziell angesagt, denn
auch beim Schlafen gibt jeder Mensch Wasserdampf ab. Allerdings sollte man
nach dem dreimaligen Lüften die Räume geschlossen halten und mit einer
Klimaanlage kühlen, aber niemals zu kalt werden lassen. Eine
Gebäudeisolierung wäre das beste, um Schimmelbefall von vornherein zu
vermeiden.