Liebe Tante Frieda,
Was soll ich nur tun? Mein Freund verletzt sich dauernd. Ganz egal, ob er
den Abwasch macht, er schneidet sich sicher an einem zerbrochenen Glas die
Finger entzwei, oder verbrennt sich beim Bügeln den Bauch – weil er das
immer im nackten Zustand macht. Neulich hat er sich sogar in Anwesenheit
einiger Freunde das Messer in die Handfläche gestoßen, der Tollpatsch,
als er mir ein Brötchen auseinander schneiden sollte. Natürlich hat er
statt des Brotmessers ein Steakmesser genommen, weil das auch so schön
spitz ist. Die Party war für uns vorbei, weil er geblutet hat wie ein
Schwein und wir zum Arzt mussten, um ihn nähen zu lassen. Ach ja, und
dann hat er auch noch den Verband durchgeblutet und mir einen weißen Rock
versaut, bei dem er den Saum raufnähen sollte. Was soll ich nur mit ihm
anfangen – er ist zu gar nichts zu gebrauchen! Aber irgendwie liebe ich
ihn eben.
Verzweifelte Freundin
Liebe verzweifelte Freundin,
Du fragst mich was du machen sollst? Die Antwort ist eigentlich ganz
einfach: Mach’ endlich alles selbst. Du scheinst mir nämlich ein sehr
verzogenes Gör zu sein, außer du bist blind, taubstumm und gelähmt. Und
das scheint ja nun wirklich nicht der Fall zu sein. Es ist eine Schande,
wie du deinen Freund, den du angeblich so liebst, zum Hampelmann für dich
machst. Er muss den Abwasch machen, bügeln und deinen Saum hochnähen?
Ja, ist er dein Butler oder dein Freund? Ich mach dir einen Vorschlag,
such dir einen Butler, der das alles für dich macht und lass deinen
Freund gehen. Vielleicht findet er jemand anders, der ihn akzeptiert und
ihm für all das, was er tut, auch Anerkennung zollt.
Liebe Tante Frieda,
Ich habe eine thailändi
sche Dame kennen gelernt. Ihr Name ist: Botponjarat Poteng. Sie besitzt
einen gutgehenden Hundesalon in Pattaya. Ihr Spitzname ist Teo und sie
arbeitet in ihrer Freizeit auf der Aids-Station. Sie ist 43 Jahre alt.
Leider habe ich keine Anschrift von ihr, möchte aber sehr gerne mit ihr
in Verbindung treten. Kannst du mir helfen?
Vielen Dank im Voraus und viele, liebe Grüße,
HJ Heinrich
Lieber Heinrich,
Ich nenne dich Heinrich, denn mit HJ habe ich es nicht so gerne, das
erinnert mich an meine Jugend, während der ich bei einer gleichnamigen
Organisation dienen musste. Ja, ja, so vergeht die Zeit, so alt bin ich
nun schon. Aber ich schweife mit meinen Gedanken ab…
Nun zu dir, lieber Heinrich. Leider kenne ich die Dame auch nicht, obwohl
sie mir sehr nett erscheint. Denn dass jemand freiwillig auf der
Aids-Station arbeitet, finde ich ganz, ganz toll! Aber vielleicht kennt
sie einer unserer Leser. Ich bitte also alle, mir zu schreiben und ich
leite dann alles an den lieben Heinrich weiter.
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