König Uthong Ramathibodi I. gründete das Königreich
Ayutthaya und errichtete eine absolute Monarchie, die von 1350 bis 1392 währte.
Ayutthaya war für 417 Jahre die Hauptstadt Thailands.
Während dieser Zeit wurde Thailand von 33 Königen regiert und wurde eine der
größeren Mächte auf dem südostasiatischen Festland.
Als Ramathibodi I. noch Provinzgouverneur mit einem Treueeid
auf das Königreich Sukhothai war, stellte er eine Armee auf, um die strategisch
wichtigen, von Burma besetzten Handelshäfen Mergui und Tenasserim
zurückzuerobern.
Die Schifffahrt zwischen Indien und Thailand durch die
Straße von Malakka war wegen Piraterie schwierig. Viele indische und arabische
Händler (nach ihnen Europäer) brachten ihre Waren nach Mergui und benutzen
Barken, um stromaufwärts nach Tenasserim zu reisen, um ihre Waren zu
transportieren. Diese Handelsmethode verkürzte die Reisezeit von bis zu sechs
Monaten auf etwa vier oder fünf Wochen.
Ramathibodis Kontrolle über diese zwei Häfen machten ihn
wohlhabend und er benutzte die Machtzunahme, um Ayutthaya einzunehmen, das am
Zusammenfluss der Flüsse Chao Phraya, Lopburi und Pasak lag. Ramathibodis
Stellung wurde dadurch weiter gestärkt.
Im Jahre 1350 erklärte sich Ramathibodi selbst zum König
von Ayutthaya und festigte seinen Machtanspruch, indem er eine expansionistische
Außenpolitik betrieb. Er führte Krieg gegen Chiang Mai (Lan Na) und das
schwache Reich der Khmer. 1352 marschierte er in Kambodscha ein, aber er
akzeptierte die Vasallenschaft gegenüber Sukhothai. Er wird als der erste
König Thailands betrachtet.
Während Ramathibodi I. die Grundlagen für die zukünftige
Größe Ayutthayas legte, wurde weiter nördlich ein anderer Staat geschmiedet.
Dies führte zu einem verheerenden Zusammenstoß mit Thailand.
Fa Ngum gilt als der Gründer von Laos, da er für die
Vereinigung des Staates Lang Xang im Jahre 1353 verantwortlich war und innerhalb
von drei Jahren fügte er Vientiane, Viengkam und Roi-Et hinzu. Dies geschah mit
dem Einsatz einer Armee von 48.000 Soldaten und 500 Elefanten. Viele
nordöstliche und östliche Gebiete im heutigen Thailand fielen unter die
Herrschaft Fa Ngums. Er führte den Theravada-Buddhismus in diesen Gebieten ein,
der durch Missionare des Khmer-Reiches gepredigt wurde.
Ramathibodi I. verkündete ein Reihe von Gesetzen, die auf
alten Hindu-Gesetzen von Manu beruhten. Diese Gesetze unterteilten die Bürger
in Klassen mit Sklaven, die natürlich am Ende der Stufenleiter standen. Diese
wurden hart bestraft, falls sie zu flüchten versuchten. Vielehen wurden
gestattet und Scheidungen waren einfach. Bestechung war strafbar, von einfachen
Verweisen bis hin zur Todesstrafe.
Der Einmarsch Ayutthayas in Kambodscha war durch die Einnahme
Angkors im Jahre 1369 erfolgreich. Im gleichen Jahr starb Ramathibodi I. Sein
Nachfolger, sein unbeliebter Sohn Ramesuan, dankte 1370 zugunsten seines Onkels
Boromoraja I. ab.
Dieser setzte die Expansionspolitik Ramathibodis I. ohne
großen Erfolg fort. Er stand 1371 einem Konflikt mit Sukhothai gegenüber, das
von Chiang Mai unterstützt wurde. Nachdem er 1375 Phitsanulok eingenommen und
Kamphaeng Phet angegriffen hatte, unterwarf sich 1378 Sukhothai. Eine Invasion
Chiang Mais wurde in der Schlacht von Sen Sanuk zurückgeworfen. Seine Armee
musste 1375 aus Angkor abziehen.
Boromoraja I. starb 1388. Sein 15-jähriger Sohn Thonglan war
Nachfolger, wurde allerdings sieben Tage nach der Herrschaftsübernahme von
Ramesuan ermordet.
Ramesuan vereitelte einen Versuch Chiang Mais, Sukhothais
Unabhängigkeit zurück zu gewinnen. 1393 marschierte er in Kambodscha ein und
kehrte mit 90.000 Gefangenen heim.