Franz
Schmid
Die Wasserreserven Pattayas fallen, der Wasserpreis
steigt. Der Wassermangel in Pattaya wird immer größer. In dieser Ausgabe
steht ein Bericht, dass unser Bürgermeister Niran Wattanasartsathorn
Auftrag gegeben hat, Wasser zu verschiedenen Ortsteilen von Pattaya zu
bringen, da diese schon seit zwei Tagen kein Wasser von der Stadt mehr
erhalten hätten. Gestatten Sie, Herr Bürgermeister, dass ich dazu leise
lache! Im Norden Pattayas – ich wohne in Loy Lang, gab es bereits seit
mehr als zwei Monaten keine Wasserlieferungen durch die Stadt mehr, bis
endlich vor zwei Tagen auch ein Wassertankwagen der Stadt auftauchte.
Die Anwohner mussten das teure Wasser - 150 Baht pro Tank
- von Tankwagen kaufen. Um ihre Gärten nicht ganz vertrocknen zu lassen, um
ihre Wäsche waschen zu können und noch wichtiger, um ihre Notdurft auf
menschliche Weise verrichten zu können. Normalerweise habe ich an die 150
bis 180 Baht pro Monat bezahlt, nun bezahlte ich regelmäßig alle drei Tage
150 Baht. Das summiert sich ganz schön. Speziell für die Einheimischen,
deren monatliches Gehalt nicht ganz an das eines Ausländers heranreicht.
Und nicht nur im Norden Pattayas herrscht dieser drastische Wassermangel.
Aber – herrscht denn nun wirklich Wassermangel? Ist es
nicht vielmehr so, wie gemunkelt wird, dass der Wasserlieferant East Water
Co. den Bedürfnissen der Stadtverwaltung und damit den Stadtbewohnern
insofern nicht nachkommen kann, da er Sonderverträge mit großen Firmen
abgeschlossen hat, denen er Wasser liefert. Natürlich bleibt da nicht mehr
viel übrig für den Haushaltsbedarf in Pattaya. Der Gouverneur von
Chonburi, Pisit Ketphasook, erklärte in einer Stellungnahme, dass die
Regierung die Firma nicht zwingen könne, mehr Wasser zu liefern. Aus –
Ende.
Aber - in ganz Pattaya wird fleißig gebaut, immer mehr
Häuser, Wohnanlagen, Fa-
briken und Firmen werden errichtet. Woher aber das Wasser nehmen, dass jeder
einzelne Bewohner benötigt? Woher das Wasser nehmen, das in all den vielen
Hotel, neuen wie alten, täglich von den viel Geld bringenden Touristen
verbraucht wird?
Die Wasserhähne der Stadtleitungen sind und bleiben
leer, aber auch die Tankwagen können oft nicht mehr liefern. Denn wo sollen
sie Wasser hernehmen, wenn alle Vorräte langsam austrocknen? Manche
allerdings sind recht klug, die zapfen die Stadtwasserleitungen an, wo das
Wasser noch fließt, erhalten so ihr Wasser zum Verkauf recht billig,
nämlich zum Nulltarif, nehmen es den Haushalten dadurch weg und verdienen
noch eine Menge Geld damit. So gesehen mit eigenen Augen in Loy Lang! Bis
man jemand verständigt hat und vor allem bis jemand auftaucht, ist es immer
zu spät und die Übeltäter sind weg.
Das Fazit? Es wird die Stadt wesentlich mehr Geld kosten,
wenn Krankheiten wegen Verschmutzung ausbrechen. Und was passiert dann? Die
Urlauber, aber auch die Thais aus Bangkok werden nicht mehr herkommen –
denn noch gibt es genügend Orte, wo sie sich mit sauberem Wasser duschen
können, ohne Ausschläge zu bekommen und wo sie auch unbedenklich auf die
Toilette gehen können, ohne dass ihnen der Geruch der nicht weggespülten
Fäkalien stundenlang in der Nase bleibt.
Die Stadtregierung sollte darüber einmal ernsthaft
nachdenken.