Liebe Tante Frieda,
Was kann ich machen? Ich habe einen Boss, der ganz komisch ist. Mal lobt
er mich in den Himmel, aber immer dann, wenn ich zeige, was in mir steckt
und alles zur vollen Zufriedenheit mache, fängt er zu spinnen an. Dann
sucht er Gründe, um mich meist vor Angestellten herunterzumachen, alles
eigentlich an den Haaren herbeigezogen. Ich darf aber dann nicht
widersprechen und ihm sagen, dass seine Ansichten total falsch sind. Nach
einiger Zeit legt sich das Ganze wieder und alles läuft normal – bis
zum nächsten Mal. Was meinst du soll ich tun?
Geknechteter
Lieber Geknechteter,
Ich glaube dein Chef ist auf deine Erfolge eifersüchtig. Wahrscheinlich
gehört er zu den Typen, die immer selbst nur im Mittelpunkt stehen wollen
und es partout nicht vertragen, wenn jemand etwas besser weiß oder
schlimmer sogar, etwas besser kann. Ich an deiner Stelle würde, sofern
dir an deiner Stellung etwas liegt, einfach den Dummen spielen und allem,
was er sagt, zustimmen. Falls du das nicht kannst, dann wechsle die
Stellung. Mit den Fähigkeiten, die du hast, wie du sagst, sollte dir dies
nicht schwer fallen.
Liebe Tante Frieda,
Ich lese das Pattaya-Blatt immer im Internet, wenn ich nicht gerade in
Pattaya bin. Ich habe immer große Freude daran und speziell an deiner
Kolumne. Denn bei dir stehen immer so tolle Fragen drin. Ich möchte
hiermit meinem Freund Arnold, der in Pattaya wohnt, einen schönen Gruß
von seinen Freunden aus Binzen ausrichten. Sie sagen, er soll die
Machomanieren lieber sein lassen und die Frauen so behandeln wie es sich
für einen normalen Menschen gehört. Dann bekommt er auch mehr Sympathie
bei den Frauen und braucht nicht so rumschreien wie ein Wilder. Das ist
ein guter Rat deines Freundes.
Dieter Fiedel
Lieber Dieter,
Vielen Dank für dein Kompliment. Normalerweise drucke ich ja solche „Grüße"
nicht ab, aber das mit dem Behandeln der Frauen hatte es mir angetan. Denn
ich habe häufig gesehen, wie manche Männer die Frauen hier – aber auch
zuhause in Deutschland – behandeln. Das ist oft nicht sehr schön. Also,
lieber Arnold, lass dir den Rat deiner Freunde eine Lehre sein und
versuche ein Gentleman zu werden.
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