Franz
Schmid
Es sieht alles wie eine sehr gute Idee aus. Zum ersten
Mal überhaupt war das Büro des Premierministers in Zusammenarbeit mit der
Regierungsbehörde der Gastgeber eines Seminars mit dem Thema: „Die
lokalen Medien und die Regierungspolitik". Über 100 Medienvertreter
aus Thailands Ostprovinzen, Chonburi, Rayong, Chantaburi, Trat, Nakhon
Nayok, Prachinburi, Chachoengsao und Srakaew erschienen zu diesem viel
versprechenden Ereignis, das im Ambassador City Hotel in Jomtien stattfand.
Die Idee, gewisse Politik mit den Medien der Ostküste zu
diskutieren, war richtig und entsprechende Informationen konnten auf der
Stelle von den entsprechenden Regierungsstellen angefordert werden.
Trotz der Unterschiede in den Medienbereichen, wie Druck,
Senden oder Elektronik, sehen sich nämlich alle Berichterstatter den selben
Problemen gegenüber, nämlich dem Sammeln von Nachrichten, die
veröffentlicht werden sollen – und dürfen. Die Medien hatten in der
Vergangenheit, aber auch heute noch, große Schwierigkeiten, die nötigen
Daten von Regierungsstellen zu erhalten. Vor einiger Zeit schien alles
leichter zu sein, aber wie so oft, trog der Schein. Speziell in letzter Zeit
scheint es wieder einen Nachrichten-Stau zu geben, was wirklich wichtige
Nachrichten betrifft. Der Herr Premierminister weigert sich oft zu sprechen,
die Schuld auf eine Halsentzündung schiebend oder er geht mit einem
Achselzucken über die Fragen der neugierigen Reporter hinweg. Derartige
Vorfälle sind im allgemeinen der Grund, warum die Medien in der
Öffentlichkeit an Glaubwürdigkeit verloren haben, dies ist ein unseliges
Nebenprodukt der Leistungsschwäche und Unregelmäßigkeiten der
Regierungsinformation.
Früher schon prangerten die nicht regierungsgesteuerten
Medien die Regierung oft für ihre Leistungsschwäche an, die entsprechenden
Einzelheiten bereit zu stellen, insbesondere zum Nutzen der Bevölkerung und
der Gesellschaft im allgemeinen. Berichterstatter haben seit langen die
Regierung aufgefordert, ihre Verhaltensweisen für das große Bild zu
ändern. Denn die Gemeinschaft, das Volk muss unterrichtet werden. Speziell
wenn es um Geschehnisse im eigenen Land geht, um Geschehnisse, die alle
Menschen betreffen und nicht nur die wenigen Vermögenden.
Obwohl der Minister des Büros des Premierministers den
lokalen Medien eine Gelegenheit gab, Fragen zu stellen und Meinungen
auszutauschen, schien es im weiteren Verlauf des Seminars mehr so
auszusehen, als ob die örtlichen Medien – wieder einmal - achselzuckend
abgetan wurden, als man versuchte die Arbeit der Zentralregierung zu
verstehen. Die Berichterstatter fühlten sich am Ende wie typisch
thailändische Schulkinder, die während des Unterrichts keine Fragen
stellen dürfen, da bei Nichtbeantwortung die Lehrer ihr „Gesicht
verlieren" könnten. Sie wurden wie Schulkinder nach Hause geschickt,
ohne wirklich richtig informiert worden zu sein. Das trifft besonders auf
diejenigen zu, die aus Gegenden ohne klar umrissene Verwaltungsform kommen.
Die Medien und die Regierung sollten denselben Weg zum
Wohl der Menschen einschlagen. Das ist ein sehr wichtiges Thema. Da die
Einwohner und die Gesellschaft im Mittelpunkt jeder Politik stehen, ist es
wichtig, dass die Öffentlichkeit korrekte Informationen erhält, und dass
sie weiter über die Tätigkeit der Regierung durch die Medien unterrichtet
wird.
Das dürfte aber wesentlich länger dauern als ein
eintägiges Seminar, es verlangte eine langfristige Beziehung zwischen
Regierungsvertretern und den lokalen Medien. Lasst uns hoffen, dass das
Seminar einen Beginn markiert, und nicht wieder nur eine publikumswirksame
Übung.