Dr. Sornram Buddhachart

Elfi Seitz

Dr. Sornram Buddhachart ist vor 32 Jahren in Songklah, im tiefen Süden Thailands, in eine, wie der Name schon sagt, buddhistische Familie geboren worden.

Beide Eltern waren Lehrer und hielten daher viel von einer guten Schulausbildung. Und es fiel ihnen keineswegs schwer, ihre Kinder mit sanfter, aber wirkungsvoller Methode dahin zu lenken. Ihr Traum war es, dass beide Söhne Ärzte werden sollten. Aber der gut aussehende Sornram liebte schon von klein auf die Kunst und wollte eigentlich lieber auf diesem Gebiet arbeiten. Dann, nach der Universität kam er auf die Idee, dass sich seine Liebe zur Kunst und zu schönen Dingen ganz einfach verbinden ließ, indem er den Menschen schöne Zähne verpasste: er wurde Dentist.

Zuerst allerdings wurde er nach dem Studium Lektor an seiner Uni und übte diesen Lehrberuf zwei Jahre lang aus, bevor er in Phuket in einem Krankenhaus arbeitete, um anschließend nach Pattaya zu ziehen.

„Als Dentist braucht man wirklich eine gehörige Portion künstlerisches Gefühl", sagt der gut aussehende junge Dentist und strahlt einen dabei mit seinen schönen Zähnen an. Auch muss man sich mit seinen Patienten unterhalten, sie überzeugen können, was gut für sie ist und vor allen Dingen, man muss ihnen die Angst vorm Zahnarzt nehmen – und das ist eigentlich die größte Kunst. Dr. Sornram kann das ganz hervorragend. „Die meisten Menschen haben Angst, wenn sie so hilflos auf dem Zahnarztstuhl auf dem Rücken liegen müssen, den Mund weit aufgesperrt, sich praktisch dem über ihnen hantierenden Menschen ergeben müssen", lacht er. „Ich verstehe das, denn im Vertrauen, auch mir geht es so". Er führte weiter aus, dass der Lärm der Bohrer, dieses an die Nerven gehende Knirschen natürlich zu der Angst dazu beiträgt. „Diese Angst vor dem Zahnarzt ist uralt und reicht bis in die primitiven Versuche hin, den Menschen vom Zahnschmerz zu befreien."

Mittlerweile ist das natürlich ganz anders. Speziell wenn Dr. Songram der behandelnde Dentist ist. Mit viel Gefühl und Kunstfertigkeit werkelt er im Munde des Patienten herum, bis dieser dasselbe strahlende Lächeln wie der Herr Doktor selbst vorweisen kann. Die Schmerzen werden durch sanfte Spritzen zum Verschwinden gebracht und, wie in meinem Falle, die ich Herzklopfen von diesen Spritzen bekomme, wird dann eben das Adrenalin weggelassen. Auch die Bohrer sind nicht mehr laut, sondern surren eigentlich ganz sanft vor sich hin. Kein Grund also zur Panik, wenn man den Zahnarzt aufsuchen muss.

Was Dr. Sornram, der nun seit vier Jahren im International Hospital an der Soi 4 arbeitet, von anderen Dentisten unterscheidet, ist die „holistische" Behandlung seiner Patienten. Er sieht in einem Patienten nicht den Backenzahn rechts unten, sondern den Menschen und trennt physikalische und psychologische Probleme, was ganz bestimmt eine Menge zu seinem Erfolg beiträgt.

Als junger Student musste er, genau wie seine medizinischen Kollegen, Leichen sezieren, um eben auch Operationen, allerdings im Mund- und Kieferbereich ausführen zu können. Obwohl die Toten von den Lehrern und Studenten immer mit viel Respekt behandelt wurden, schreckt ihn die Lehrzeit aber heute ab. „Damals, haben wir uns nicht viel dabei gedacht, an den Toten herumzuschnippeln, aber heute möchte ich das eigentlich nicht mehr tun."

Im International Hospital, dem ersten seiner Art in Pattaya, gibt es keine verschiedenrangigen Dentisten. „Hier sind wir alle gleich. Der eine kann jenes besser und der andere etwas anderes. Wir arbeiten hier Hand in Hand und ich bin sehr glücklich hier", sagt Dr. Songram.

Daher hat er auch vor, noch mindestens einige Jahre hier zu verbringen. Was hält die Zukunft für ihn bereit? „Ich glaube, ich werde irgendwann einmal in meine Heimatstadt zurückkehren und dort eine Praxis eröffnen. Die Menschen dort unten brauchen Hilfe und die möchte ich ihnen dann später, wenn ich ein wenig vermögender bin, gerne geben."