Der „Neue", Seine Exzellenz der österreichische
Botschafter in Thailand, seit ungefähr 14 Tagen in Amt und Würden, ist
ein g’standener Tiroler.
Der
Botschafter während seines ersten Aufenthaltes in Pattaya beim
Büffelrennen.
Geboren am 30. September 1953 in Wörgl, hat sich
Magister Arno Riedel langsam, aber sicher die diplomatische Karriereleiter
emporgearbeitet. Nach der Grundschule in Wörgl schickten seine Eltern
ihren ältesten Sohn, er hat noch einen jüngeren Bruder, nach Innsbruck
auf die höhere Schule, und dort ging er auch teilweise zur Universität,
teilweise aber auch in Wien. Dort, auf der Hochschule für Welthandel
machte er seinen Magister in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.
Nachdem er schließlich auch noch auf dem bekannten Theresianum, einer
diplomatischen Akademie in Wien, seinen Abschluss gemacht hatte, trat er
am 1. April 1980 in den österreichischen auswärtigen Dienst ein - und
die Diplomatenkarriere war ihm sicher.
Bereits nach zwei Jahren wurde der junge Magister, der
Titel entspricht einem Diplomkaufmann, ins Bundesministerium für
auswärtige Angelegenheiten geholt. Wieder nach zwei Jahren trat er 1982
seinen ersten Auslandsposten als Botschaftssekretär auf der österrei-
chischen Botschaft in Budapest an. 1985 folgte Jakarta, wo er bis 1987 als
Botschaftsrat eingesetzt wurde. In der gleichen Eigenschaft arbeitete
Magister Riedel dann drei Jahre lang an der österreichischen Botschaft in
Teheran und arbeitete noch nebenbei ein Jahr lang als Leiter des
Österreichischen Kulturinstitutes in der Hauptstadt des Iran.
Dann ging es wieder zurück nach Wien, wo Magister Arno
Riedel drei Jahre lang im Bundesministerium für auswärtige
Angelegenheiten eingesetzt wurde, danach war wiederum das Ausland dran.
Diesmal nicht weit weg von seiner Heimat, in Italien, war er der Gesandte
an der dortigen Österreichischen Botschaft. Fünf Jahre lang bekleidete
er diesen Posten und lernte 1995 seine Gattin, die Italienerin Loretta,
kennen und lieben. Der Sohn des Paares, Julian, heute acht Jahre alt,
wurde noch in Rom geboren, und schon ein Jahr später wurde der Magister
befördert. Er trat seine erste Stelle als Botschafter in Tirana an. Dort
wurde seine Tochter Annachiara geboren, die inzwischen sechs Jahre alt
ist.
Nach drei Jahren, wie es im diplomatischen Dienst eben
so üblich ist, ging es 2001 wieder einmal nach Wien zurück ans Amt für
auswärtige Angelegenheiten, wo er den Direktorenposten für
EU-Außenbeziehungen inne hatte, und am 1. November 2003 wurde er zum
Direktor für die EU-Erweiterung, Außenwirtschaftsbeziehungen Zentral-,
Ost- und Süd-
europa befördert.
Als es Zeit war, wieder einmal ins Ausland zu gehen,
bewarb sich Magister Riedel für Thailand – und er hatte Glück. Und
auch alle an der Botschaft in Bangkok behaupten, dass sie Glück gehabt
haben, einen so würdigen und genauso menschlichen Nachfolger von Dr.
Traxl bekommen zu haben.
Seit nunmehr nur etwas über zwei Wochen ist Magister
Arno Riedel in Bangkok stationiert, und bereits das erste freie
Wochenende, nach nur 10 Tagen Thailand, nützte er zu einem Besuch in
Pattaya aus. Denn seiner Ansicht nach ist es für einen Botschafter
genauso wichtig das Land zu bereisen, wie in der jeweiligen Hauptstadt zu
residieren.
Da Seine Exzellenz immer schon ein guter Sportler war,
besuchte er gleich das erste Büffelrennen, das jemals in Pattaya
abgehalten wurde – und war begeistert vom Können und dem Mut der
Reiter. Er selbst ist als echter Tiroler natürlich ein glänzender
Skifahrer und Bergsteiger und fährt jedes Jahr mit seiner Familie nach
Hause auf Skiurlaub. In Thailand wird sich die Familie aufs Tennis
spielen, Tauchen und Schnorcheln und natürlich auch auf seine anderen
Hobbys wie Lesen und Kinofilme beschränken, denn hier gibt es keine so
hohen Berge wie in Tirol. Aber der Botschafter ist sowieso sehr vom Meer
angetan, denn, wie er sagt, für einen österreichischen Binnenländer ist
es doch etwas Herrliches im Meer schwimmen zu können.
Aber all das wird er dann auf den Zeitpunkt
verschieben, sobald seine Familie angereist ist, was zirka in einem Monat
der Fall sein wird. Um seinen Kindern eine vor allem sprachlich
vollständige Ausbildung zu geben, werden sie die französische Schule in
Bangkok besuchen, wo sie als zweites Sprachhauptfach Englisch erlernen
werden, denn Deutsch, Italienisch und Französisch sprechen sie schon. Na,
und Thai werden sie dann mit ihrem interessierten Vater gleichzeitig
erlernen, denn dieser ist der Ansicht, dass man als Botschafter auch,
zumindest ein wenig, die jeweilige Landessprache beherrschen sollte.
Alle Österreicher können sich wahrhaftig freuen, für die nächsten
Jahre so einen netten und charmanten Menschen an der Spitze der
österreichischen Botschaft haben zu können.