Ein kleiner Italiener – ganz groß

Elfi Seitz

Vom 1. August an können die Gourmets in Pattaya, vor allem jene, die italienische Küche lieben, jeden Tag bei anderen Gerichten bei Bruno’s schwelgen.

Dafür Sorge trägt der Sizilianer Luca Messina, der im Alter von drei Jahren mit seinen Eltern nach Zürich kam und dort von der Pieke auf alles erlernte, was ein hervorragender Chefkoch können muss. Als ich das Foto von ihm sah, sagte ich zu meinem Tischlein deck dich Team: „Na, wenn der so gut kochen kann, wie er aussieht, dann ist ja alles bestens."

Fredi Schaub von Bruno’s hatte uns eingeladen, am Testessen für die kommenden italienischen Wochen vom 1. bis 31. August teilzunehmen. Wir warteten also auf die stark gewürzten Knoblauchgerichte, die man von der norditalienischen Küche her kennt. Weit gefehlt, bereits beim ersten Gericht, einer „Lingua die manzo con bagnetto verde", einer Rinderzungen-Carpaccio in Petersiliensauce, überwogen nicht die Gewürze, sondern man konnte den feinen Eigengeschmack der Rinderzunge deutlich schmecken. Ein Genuss für alle, die das Besondere lieben. Eine Augenweide kam als zweite Vorspeise auf den Tisch mit „Aragosta affogata e tonnata", einem pochierten Felsenhummer an kalter Thunfischsauce. Auch diese pikante Kombination war eine wahre Gaumenfreude.

Luca und Fredi, zwei erfolgreiche Chefköche.

Die vielen Gäste, die uns dinieren sahen, hörten manchmal einen verzückten Ausruf unsererseits und fragten Fredi Löcher in den Bauch, was er uns denn Gutes servieren würde, und manche wollten sofort dasselbe bestellen. Woraufhin Fredi ihnen mit verschmitztem Lächeln sagte, dass sie alle ab dem 1. August in der Lage sein werden, genauso fein zu dinieren.

Nach den hervorragenden Vorspeisen, zu denen ein weißer „Italiener", ein Chiarimonte aus Sizilien, serviert wurde, schritt man zur unvermeidlichen Pasta. „Tagliolini neri all’astice", schwarze feine Nudeln an Langustenragout mit Kräutern wurden serviert. Eine feine Angelegenheit, die von uns allen begeistert verspeist wurde. Das vierte Gericht war „Tortino do risotto alle rane in quazzetto di aglioe prezzemolo", ein Froschschenkel-Risotto-Törtchen an einer Petersilien-Knoblauchsauce. Auch bei diesen beiden Gerichten war es wieder so, dass der Eigengeschmack nicht durch Kräuter oder Gewürze verdeckt wurde. Zu beiden Gerichten wurde ein roter Boccantiona Primitivo aus Salento gereicht, der den Geschmack des Essens hervorragend unterstrich.

Luca serviert einem Gast die Nachspeise.

Der nächste Rotwein, ein venezianischer Valpolicella, war der Begleiter zu den beiden Hauptgerichten, „Filetto di maiale con mele e prugne con salsa balsamico", einem gebratenen Schweinefilet auf Äpfeln und getrockneten Zwetschgen mit einer Balsamico-Sauce. Das zweite Hauptgericht war ein „Filetti di pesce papagallo su tortino do patate e porcini con sals al curry", also ein Papageienfischfilet auf Kartoffel-Steinpilztörtchen mit einer leichten Currysauce. Beide Gerichte schmeckten nahezu göttlich!

Als Draufgabe erhielten wir noch ein echt italienisches Tiramisu, wie man es besser noch nirgendwo essen konnte. Einstimmig entschied unser Team, dass dieser kleine Italiener wirklich so gut kochen kann, wie er aussieht.

In perfektem Deutsch erklärte uns Luca die Unterschiede der italienischen Cuisine und sagte, dass die Speisen leichter und bekömmlicher werden, je weiter man nach Süden kommt.

Es ist fast ein „Muss" während seiner Zeit Bruno’s aufzusuchen und die herrlichen italienischen Gerichte durchzuprobieren. Allerdings wird dieses Unterfangen nicht leicht sein, genauso wie wir auf diesem spärlichen Platz nicht alle Gerichte beschreiben können. Werden doch mehr als 40 Gerichte aus ganz Italien, Nachspeisen nicht gerechnet, angeboten, und auch die Weine, die speziell dazu angeboten werden, können sich mit einer Anzahl von über 20 aus ganz Italien sehen lassen.

Also, auf geht’s zu Bruno’s, und genießen Sie die italienischen Wochen mit dem kleinen Italiener.