Meditation und wissenschaftliche Studien

Tony U-Thasoonthorn, Gründer und Direktor des Internationalen Meditation Club

Teil 3

• Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben weltweit derzeit 450 Millionen Menschen mentale, neurologische Probleme oder Verhaltenstörungen.

• Rund 873.000 Menschen begehen pro Jahr Selbstmord.

• Geisteskrankheiten sind in allen Ländern bekannt und verursachen immenses Leid.

• Menschen mit diesen Krankheiten sind oft sozial isoliert, haben eine geringe Lebensqualität und eine erhöhte Sterberate. Diese Krankheiten sind mit Ursache für die steigenden wirtschaftlichen und sozialen Kosten.

• Einer von vier Patienten, die einen Arzt aufsuchen, hat mindestens eine mentale, neurologische oder Verhaltensstörung, aber die meisten dieser Krankheiten werden weder diagnostiziert, noch behandelt.

Wenn wir unseren heutigen Lebensstil betrachten, versuchen wir mit den rapiden Veränderungen in der technologischen Welt Schritt zu halten, mit unseren Konkurrenten auf gleicher Höhe zu sein, gehen bis an den Rand unserer Leistungsfähigkeit, um uns zu verbessern – wir leben wie in einem Hamsterrad! Wir wachen jeden Tag auf, die Denkprozesse beginnen und dauern den ganzen Tag mit einer Vielzahl von Aktivitäten zur Lösung von Problemen, mit denen wir uns sowohl bei der Arbeit als auch zu Hause beschäftigen. An einigen Tagen sind wir vollkommen ausgelaugt, da wir uns aufgrund des völligen Raubbaus an unseren Kraftreserven mental erschöpft fühlen.

Denken verbraucht Energie, insbesondere Gedanken an ungelöste Probleme. Je gravierender das Problem ist, desto mehr Energie wird verbraucht. Die Natur hat uns mit einem natürlichen System ausgestattet, nämlich Tanken von Energie im Schlaf. Am Morgen fühlen wir uns wieder frisch, aber der Denkprozess beginnt von neuem und unsere Energie wird wieder verbraucht. Es ist gut, wenn wir jede Nacht neue Energie tanken können, aber es gibt Zeiten, in denen der Denkprozess auch in der Nacht aufgrund von ungelösten Problemen und Störungen in unserem Schlafrhythmus andauert. Wenn Schlaflosigkeit latent wird, verursacht dies Irritationen, Stimmungsschwankungen Konzentrationsstörungen, Appetitlosigkeit, Angst und Stress. Verspannungen und viele gesundheitliche Probleme entstehen. Dies bedeutet, dass das natürliche System nicht mehr adäquat funktioniert. Schlafmittel sind nur eine temporäre Lösung, die nicht das Problem bekämpft und langfristig Abhängigkeit verursacht.

In den vergangenen acht Monaten, die ich mit Meditationsunterricht in den USA verbrachte, habe ich herausgefunden, dass Angst heutzutage das Problem Nummer 1 ist. Schätzungsweise 75 bis 90 Prozent aller Arztbesuche sind angst- oder stressbedingt. Dies ist die Hauptursache dafür, dass Menschen nicht zur Arbeit gehen, alkoholabhängig oder drogensüchtig sind. Derzeit erhalten 70 Prozent der Menschen, die unter Angst leiden, keine Hilfe, da sie nur schwer erkennen, dass sie Probleme haben.

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe