Am 23. September 1943 traf der japanische Botschafter in
Thailand, Tsubokami, mit Premierminister Pibulsongkram zusammen und verlangte
zusätzliche 20,4 Millionen Baht Finanzmittel, um die Kosten für den Bau der
Straße Chiang Mai-Burma abzudecken. Die Fertigstellung wurde als entscheidend
für die japanischen Pläne zur Wiederversorgung ihrer Truppen in einer
Offensive gegen Großbritannien in Nordost-Indien angesehen.
Ob die misslungene Fertigstellung der Straße teilweise zur
japanischen Niederlage des Feldzugs bei Imphal beitrug, ist hypothetisch. Die
Schlacht begann im März 1944 und hatte zum Ziel, die Doppelstädte Omphal und
Kohima einzunehmen und die britischen Vorratslager in die Hand zu bekommen. Als
Großbritannien sich einem Rückzug widersetzte, wurde Japan zu einem
geordneten, aber teueren Rückzug gezwungen.
Noch war die Chiang Mai-Burma-Straße nicht mehr als eine
Schneise im Wald, und dies bedeutete, die Versorgung der japanischen Armee war
gefährlich langsam.
Nachdem Großbritannien, besonders die 14. Armee unter
General (später Sir) William Slim, in einer Reihe von Zusammenstößen in Nord-
und Zentralburma Japan vernichtend geschlagen hatte, begannen die Überreste
einen ungeordneten Rückzug über die Burma-Siam Eisenbahn und die immer noch
nicht fertige Chiang Mai-Burma-Straße nach Thailand.
Die nun sich selbst in Rangoon überlassenen japanischen
Zivilisten verließen so gut wie es ging die Stadt und gingen über den Pass der
drei Pagoden nach Kanchanaburi und von dort nach Bangkok. Jedoch starben bis zu
30 Prozent unterwegs und die Überlebenden kamen ausgehungert in der
thailändischen Hauptstadt an.
Viele japanische Soldaten im Norden, hungernd und in Lumpen
gehüllt, mussten ihre Ausrüstung und ihre persönliche Habe verkaufen, um
Essen zu kaufen oder sie erbettelten dies von örtlichen Dorfbewohnern. Ihre
Lastwagen waren lange schon entweder kaputt oder ohne Benzin, und die Soldaten
waren gezwungen, ihre Ausrüstung auf Ochsenkarren zu laden, oder sie trugen,
was sie konnten.
Es wird angenommen, das über 12.000 japanische Soldaten auf
ihrem Rückzugsversuch durch den Dschungel und die Berge Nordburmas und
Thailands von Kämpfern der Karen getötet wurden. Diese wurden vom „British
Special Operations Executive" (SOE) organisiert und versorgt.
In den frühen 1990er Jahren wurde ein Massengrab mit den
Körpern massa-
krierter japanischer Soldaten in Ban Sala Mae Noi geöffnet. Dieses Dorf liegt
an einer Flussbiegung des Pai. Die Karen mochten die Japaner wenig, da diese
viele Einheimische gezwungen hatten, als Lastenträger zur Unterstützung der
Invasion Burmas im Jahre 1942 zu arbeiten. Die Soldaten, die es bis Chiang Mai
schafften, wurden zum Kriegsende in verschiedenen Tempeln interniert.