Das blühende Geschäft mit dem Müll

Chatchanun Chaisree

Das ein Rai große Gelände ist übersät mit Metallschrott, alten Zeitungen, leeren Kartons, Dosen, Flaschen und Plastikschachteln. Für die meisten sieht das wie eine Müllkippe aus, aber für einige bedeutet es bares Geld. Aber nur wenige glauben, dass man mit dem Abfallgeschäft richtig gutes Geld verdienen kann.

Ein junger Mann bringt einen Sack voll leerer Bierflaschen.

Somchat Phongtheerapol, der Eigentümer dieses Müllplatzes neben dem Bangkok Pattaya Hospital, sagt, der Handel mit Müll sei eigentlich nur ein ganz gewöhnliches Handelsgeschäft. Natürlich ist es nicht wie der Handel mit frischen Produkten, die sehr schnell verderben können, bevor sie verkauft sind. Das könne bei seinem Geschäft nicht passieren. Je mehr „Müll" sich auf seinem Platz stapelt, desto mehr Geld kann er verdienen.

Das Geschäft basiert auf der Grundidee des Recycling. Plastikflaschen liefert er an eine Fabrik in Prachinburi, wo sie zerschreddert und eingeschmolzen werden, um Material für neue Flaschen zu gewinnen. Gläserne Bierflaschen werden ausgewaschen und dann wieder an die originalen Brauereien geliefert, wo sie noch einmal hygienisch gereinigt und dann wiederverwendet werden. Kartons und alte Zeitungen gehen an eine Fabrik zum Papierrecycling, wo wieder neues Papier und Pappe daraus gemacht wird. Metallschrott wird an eine Gießerei geliefert, wo es für die Stahlerzeugung eingeschmolzen wird.

Ein großer Berg Metallschrott wird mit einem Bagger angehäuft.

Somsri, eine der Lieferan-
tinnen, die regelmäßig neuen gesammelten Abfall zu dem Müllplatz liefert, verkauft Bikinis an den Stränden der Stadt. Während ihrer Runden sieht sie viele leere Wasser- und andere Plastikflaschen herumliegen. Diese sammelt sie in einem Sack, womit sie nicht nur der Umwelt und der Gesellschaft einen Dienst erweist, sondern auch noch selbst etwas hinzuverdient. Wenn sie ihr Sammelgut zu Somchat bringt, kann sie damit wenigstens 80 bis 100 Baht zusätzlich pro Tag verdienen.

Papier, Pappe und Lumpen müssen sortiert werden.

Ein weiterer regelmäßiger Lieferant ist Somchai, der ein eigenes Geschäft in Pattaya hat und regelmäßig Plastikflaschen und Ge-
tränkedosen zu Somchats Müllplatz bringt. Er sagt, es wäre zu schade, diese wegzuschmeißen, denn an diesem Platz würde man einen guten Preis dafür kriegen.

Somchat sagt, sein Geschäft wäre eine der wenigen Branchen, die absolut nicht krisenanfällig sind. Natürlich gibt es saisonale Unterschiede in der Menge des Müllanfalls, so fallen
z. B. in der Nebensaison, wenn kaum Touristen da sind, viel weniger Bierdosen und -flaschen an. Dennoch würde ihm sein Geschäft stets ein gutes Einkommen sichern, wie er betont.