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Zu „Bekanntmachung für Deutsche zur Wahl zum Deutschen Bundestag“
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Balkonsprünge
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Der Kampf um drei Baht
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Zu „Bekanntmachung für Deutsche zur Wahl zum Deutschen Bundestag“
Hallo Pattaya Blatt,
Große Freude kam auf, als ich die Bekanntmachung im
Pattaya Blatt gelesen hatte.
Deutsche, die im Ausland leben, dürfen sich an dieser
Wahl beteiligen. Es sind die vollen Kontakt-Adressen zu Wahlleitern mit
Email-Adressen veröffentlicht. Ein seltener Fall, denn kaum eine der „leibeigenen
Behörden" in Deutschland kann man per Email erreichen.
Vielleicht ein Fax, was niemals ankommt, und es bleibt
uns nur die Briefpost, mit 30 Tagen hin und her. Den Verlierern und
Gewinnern bei der Wahl, wünsche ich persönlich viel Glück zu ihren
lebenslangen hohen Renten. Nun gut, das zu meiner persönlichen Einstellung
von der „Deutschen Bekanntmachung".
Wir Deutschen, die im Ausland leben, dürfen uns an der
Bundestags-Wahl am 18. September beteiligen. Es ist eine gute Sache, aber
kann mir einer der fest in Thailand lebenden Deutschen sagen, ob der
Wahlschein von der Deutschen Botschaft beglaubigt und legalisiert werden
muss? Wie hoch werden die zusätzlichen Gebühren der Deutschen Botschaft in
Bangkok sein? Bekommt man von dem Parteien-Sieger Diäten-Verein anfallende
Kosten erstattet, außer den ständigen Kosten für Busfahrten nach Bangkok,
um Beglaubigungen und Legalisierungen zu erhalten.
Einen lieben Gruß an euch alle
Werner Backmeyer
Bang Saen
PS. Es kann sein, dass ihr euch über diesen Brief
kranklacht, aber ein wenig Humor ist besser, als wenn die (armen) Baht-Bus
Fahrer ständig von den Kiniaus (Geizhälse) angemacht werden.
Balkonsprünge
Liebes Pattaya Blatt,
auch in Pattaya kann man schon seit langem diesem Sport
frönen, der sich Bungee Jumping nennt. Es soll einem angeblich diesen
besonderen Kick geben, wenn man nach dem Sprung ins Leere kurz über der
Erdoberfläche wieder zurück in die Höhe gerissen wird, um dann
anschließend sanft auf der Erde abgesetzt zu werden.
In Pattaya ist Bungee Jumping nun scheinbar ein „alter
Hut" geworden. Viele Einwohner dieser Stadt, besonders Europäer,
scheinen einen neuen Sport mit noch stärkerem Kick entdeckt zu haben. Er
nennt sich „Balcony Jumping"! Er hat allerdings einen Nachteil: Man
kann es nur ein Mal tun, denn es endet mit dem Tod.
Fast in jeder Ausgabe des Pattaya Blatt ist von solchen
„Verrückten" zu lesen, die aus unerklärlichen Gründen von ihren
Balkonen springen. Und immer ohne Gummiseil (Apropos Gummi: Es gibt noch
eine beliebte und ebenso tödliche Sportart in Pattaya, die ohne Gummi
ausgeführt wird. Sie wissen, was ich meine?). Da die örtlichen Behörden
bei ihren Untersuchungen nichts Verdächtiges feststellen können, was auf
einen gewaltsamen Tod schließen lässt, bleibt nur eine Schlussfolgerung:
Nirgendwo springt es sich schöner in den Tod als in Pattaya!
Und jetzt im Ernst: Es ist für die ermittelnde Behörde
natürlich leichter, wenn sie behauptet, es hätte sich um einen Selbstmord
gehandelt, anstatt umständliche Recherchen im Umfeld des Toten einzuleiten,
die eventuell dazu führen, herauszufinden, dass der Tote Feinde – oder
auch Freunde – hatte, die ihm Böses wollten. Bei welcher Zahl von
Menschen, die von ihren Balkonen springen, fängt die Polizei in Pattaya
eigentlich an, misstrauisch zu werden?
Solange und so oft komme ich nun schon nach Pattaya, aber
nie bin ich so melancholisch geworden (ob vor Freude, vor Kummer oder vom
Suff), dass ich vom Balkon springen wollte.
Im Gegenteil, Pattaya macht müde Menschen munter. Auch
die Lebensmüden – sag ich mal.
Herzlichst
Ihr Peter Strehlau
Der Kampf um drei Baht
Hallo Pattaya Blatt,
Ich möchte auf den Artikel „Britischer Resident brutal
zusammengeschlagen" (Ausgabe 28) Bezug nehmen. Laut ihrer Zeitung wurde
er angegriffen, da er nicht drei Baht für die Toilettenbenutzung bezahlen
wollte.
Ich bin sehr neugierig, wie Ihr Reporter zu den
Informationen dieser Story gekommen ist. Der Bericht ist bei einigen
wichtigen Tatsachen sehr ungenau und unzutreffend.
Ich schlage vor, Sie lesen den Artikel noch einmal und
vergleichen ihn mit meiner kurzen Darstellung. Wenn Sie Zeit haben, würde
ich gerne ihre unabhängige Meinung hören.
Am fraglichen Abend ging Mr. Picher auf die benachbarte
Toilette der BJ Bar und vergaß, die drei Baht zu zahlen. Als ich die
Toilette verließ, hielt mich niemand an. Wenn jemand etwas sagte, habe ich
es nicht gehört. Sie hätten mir auf die Schulter klopfen und nach den drei
Baht fragen können.
Aber dann geschah der Hauptzwischenfall, und zwar wie
folgt: Ein thailändischer Mann schoss mit einem mit einem Ball geladenen
Luftdruckgewehr auf meinen Hinterkopf. Zuerst wusste ich nicht, was mich
getroffen hatte, aber ein Zeuge, der gerade die Toilette betrat, sah, wie
der Mann auf mich zielte. Daraufhin wurde ich über das Benehmen des Mannes
ziemlich ärgerlich (die meisten Leute würden so reagieren), und ich
fragte: „Warum zum Teufel machst du das?" Die Dame am Tisch vor der
Toilette antwortete höflich, ich hätte nicht für die Toilettenbenutzung
bezahlt. Ich fragte, warum sie mir nicht nachgekommen ist und das Geld
gefordert hätte. Darauf gab es keinen Kommentar, also gab ich 60 Baht und
fragte, ob das genug sei oder sie lieber 100 Baht haben möchte. Ich ging
dann davon, da es nutzlos war, diese Unterhaltung weiter zu führen, die
übrigens in Thai stattfand. Als ich ungefähr zwei Drittel des Weges zum
Ausgang zurückgelegt hatte, folgten mir die zwei Männer, die bei der
Toilette arbeiten. Sie rissen an meinem T-Shirt und drückten mich an die
Wand. Da verteidigte ich mich, und es entstand ein Kampf. Wie Zeugen sagten,
hatten die beiden auch Hilfe von einigen Freunden, die mich angriffen. Das
ist der Ablauf des Geschehens, der auf ebenfalls der Polizeistation in der
Soi 9 aufgenommen wurde und der von verschiedenen Leuten fotografisch
festgehalten wurde.
Nun möchte ich Sie dringend bitten, vergewissern Sie
sich der richtigen Tatsachen, wenn Sie einen Artikel schreiben, oder lassen
Sie es ganz sein.
Mit freundlichen Grüßen
Mr. P.
Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Bericht vom
Polizeireporter, der Einblick ins Polizeiprotokoll hatte.
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