Umwelt und Sicherung der Lebensgrundlagen
Pressemitteilung
der GTZ
Das katastrophale Seebeben im Indischen Ozean am 26.
Dezember 2004 kostete Tausenden Menschen das Leben und machte mindestens
zwei Millionen Küstenbewohner obdachlos. In Thailand wurden die südlichen
Provinzen Krabi, Phuket, Pang Na und Khao Lak durch den Tsunami verwüstet.
So
schön und sicher soll es wieder werden: die Kamala Beach. (Photo: Andrew
Wood)
Nachdem die Katastrophenhilfe nunmehr weitgehend
abgeschlossen ist, steht eine mindestens ebenso schwierige Aufgabe bevor:
der langfristige und vor allem umweltverträgliche Wiederaufbau und die
Einkommenssicherung, nachdem der Tourismusbereich nach dem Tsunami
weitestgehend zusammengebrochen ist. Dabei sind zwei wesentliche
Herausforderungen zu meistern: ein schneller Wiederaufbau und die
Sensibilisierung der Bewohner für Belange des Umwelt- und des
Meeresschutzes. Intakte Riffe und Mangrovenwälder sichern nicht nur die
Lebensgrundlagen der Küstenbevölkerung, sie bilden auch einen wirksamen
natürlichen Schutzwall gegen Tsunamis und Stürme.
Der mit Abstand größte Teil der Spendengelder kam in
Thailand bislang Soforthilfemaßnahmen, dem Bau von Häusern und sozialen
Einrichtungen sowie dem Bau von Fischerbooten zu. Zur Sicherung der
Lebensgrundlagen, insbesondere für Maßnahmen des Umwelt- und Naturschutzes
wurden bislang lediglich in Einzelfällen Spendengelder bereitgestellt. Die
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) sieht sich mit
diesem Spendenaufruf als Mittler und Moderator zwischen Spendern und einem
effizientem Mitteleinsatz vor Ort. Alle nachfolgend vorgeschlagenen
Maßnahmen stellen eine Ergänzung des Tsunami Rehabilitationsprogramms der
GTZ dar.
„Lebensretter"
Mangrovenwald – ein Lehrpfad für das Aquarium in Phuket
Mangroven stellen nicht nur einen wichtigen Lebensraum
für Meeresbewohner dar, sie sind auch Brutstätte von zwei Drittel der
kommerziell genutzten Fischarten. Sie halten Schlamm und Sedimente zurück
und schützen dadurch die vorgelagerten Korallenriffe vor schädigenden
Schwebteilchen. Diese Korallenriffe bilden die ersten „Wellenbrecher".
Mangroven bilden eine immense Fläche von Blattwerk und Stämmen und stellen
so einen idealen Schutzmantel gegen Stürme und Wellen da.
60 Prozent der Mangrovenbestände in Thailand, die zu den
größeren Beständen in Asien zählten, wurden seit 1960 zerstört. Sie
fielen Siedlungen, touristischen Anlagen, der Holzgewinnung und insbesondere
den Garnelenfarmen zum Opfer. Gerade die mit hohem Einsatz von Chemikalien
und Antibiotika arbeitenden Garnelenfarmen bewirken, dass der Boden nach
etwa fünf Jahren ausgelaugt ist. Die Farmen müssen regelmäßig ihren
Standort wechseln und dezimieren damit wiederum die Mangrovenwaldbestände,
wobei die Abwässer der Farmen ungehindert ins Meer und damit in die
Nahrungskette gelangen.
Nur wenn die ökologischen Zusammenhänge und der Wert
der Mangrovenwälder erkannt werden, können sie auch nachhaltig geschützt
werden. Wir möchten daher das Aquarium in Phuket bei der Planung und dem
Bau eines Mangrovenerlebnispfades für Aquariumsbesucher unterstützen.
Dafür werden 65.000 Euro benötigt. Der Lehrpfad soll insbesondere für
Schulklassen, die das Aquarium in zunehmenden Maße besuchen, entsprechend
didaktisch aufbereitet werden.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das gesamte
Projekt unter eigenem Namen oder in bestimmten Bereichen zu unterstützen.
Auf Wunsch können Spender z.B. auch auf Druckmaterialien oder Schildern mit
Firmenlogo präsent sein, bzw. begleitende Merchandisingartikel zum
Mangrovenwald (z.B. T-Shirts, Poster, Sticker usw.) in Abstimmung mit dem
Projektverantwortlichen bereitstellen. Sollten weitere Wünsche bestehen,
kann dies mit der Projektleitung abgestimmt werden. Es können aber auch
einzelne Teilbereiche unterstützt werden, so z. B. die Beschilderung, eine
Pflanzaktion, Ausstellungstafeln oder beispielsweise Poster sowie
Druckmaterialien für Schulklassen.
Das Meer
verstehen – der (Meeres)Erlebnis
bereich im
Aquarium Phuket
„Vertrauen zurückgewinnen", „das Meer besser
verstehen", heißt das Motto dieses Ansatzes. Menschen, die am Meer
aufgewachsen sind, hier den größten Teil ihres Lebens verbringen und vom
Meer gelebt haben, wurden plötzlich mit einer Katastrophe konfrontiert.
Auch wenn die menschlichen Schicksalsschläge nicht oder nur ansatzweise
gemildert werden können, so kann zumindest versucht werden, das Vertrauen
in die eigene Heimat, eben den „Lebensraum am Meer",
wiederherzustellen. Beispiele von Naturvölkern, aber auch das Verhalten von
Tieren haben gezeigt, dass das Meer durchaus berechenbar ist, wenn man nur
die Zeichen richtig zu deuten versteht. Wir wollen helfen, die Zeichen des
Meeres wieder zu verstehen und Gefahrensituationen rechtzeitig erkennen zu
können. Dabei geht es nicht darum, Angst zu erzeugen, sondern den Menschen
die Faszination des Meeres nahe zu bringen. Nur wenn die Menschen das Meer
mit seinen vielfältigen Eigenschaften verstehen, lernen sie es auch zu
respektieren und seine Gefahren richtig einzuschätzen.
Wir möchten dem Aquarium in Phuket zu einer lehrreichen
und gleichermaßen unterhaltsamen neuen Attraktion verhelfen: einem eigenen
Meereserlebnisbereich, in dem der Besucher das Meer aus einer neuen
Perspektive erleben und verstehen lernen kann. Dazu soll im
Aquariumsgebäude ein multifunktionaler Raum eingerichtet werden, in dem die
Besucher mit einem Meeresfilm auf eine Reise durch die Weltmeere genommen
werden. Dabei kann das Kino mit wenigen Handgriffen zur kleinen
Theaterbühne umgebaut werden, wo für Schulklassen Kindertheater mit
Meeresbezug oder Vorträge für bestimmte Besuchergruppen abgehalten werden
können. Zum Meereserlebnisbereich werden eine komplette Kinoausstattung
(Film- und Soundsystem, Sitze) benötigt. Zudem sind Um- und
Ausbaumaßnahmen im bestehenden Gebäudeteil erforderlich. Mit speziellen
Poster und Broschüren soll für den Meereserlebnisbereich geworben werden.
Auch soll eine kleine Kindertheatergruppe gefördert werden, Veranstaltungen
und Theaterstücke mit Meeresbezug inszeniert. Es ist auch beabsichtigt, die
Rechte zur Präsentation eines bereits bestehenden Filmes für das Phuket
Aquarium zu erhalten und ggf. eine thailändische Vertonung anzufertigen,
wobei die englische Version per Kopfhörer übertragen werden kann.
Insgesamt sind für den Meereserlebnisbereich im Phuket Aquarium etwa
100.000 Euro aufzubringen.
Schildkröten
in Not – Eine
Rettungsstation
für bedrohte Tiere
Das Phuket Marine Biological Centre (PMBC) versorgt seit
vielen Jahren bedrohte Meerestiere wie Schildkröten oder Delphine, die von
Fischern aufgenommen und an der Meeresforschungsstation zur Pflege abgegeben
werden. Zudem züchtet das PMBC erfolgreich Meeresschildkröten und trägt
damit zur Bestandserhaltung in den umliegenden Gewässern bei. Durch den
Tsunami wurde die Rettungsstation für bedrohte Tiere teilweise zerstört,
für einen artgerechten Wiederaufbau fehlt es an Geld. Wir möchten das PMBC
beim Wiederaufbau einer neuen und größeren Rettungsstation für Tsunami
geschädigte und durch unsachgemäße Fischerei verletzte Tiere
unterstützen. Ein wesentliches Anliegen ist es uns dabei, die
Rettungsstation und die Arbeit des Meeresforschungsinstitutes den Besuchern
des Phuket Aquariums, insbesondere Schulklassen, zugänglich zu machen.
Erforderlich sind etwa 60.000 Euro für Neu- und
Umbaumaßnahmen und Maßnahmen zur Besucherlenkung sowie zur Information.
Die Gesamtkosten belaufen sich in diesem Fall auf etwa 150.000 Euro.
Abfallberge
vermindern
Durch den Tsunami sind auch riesige Abfall- und
Schuttmengen entstanden, die auf Abfalldeponien entsorgt werden mussten.
Diese Deponien in Thailand entsprechen dabei noch nicht einmal annähernd
dem europäischen Standard. Meist sind es wilde Müllkippen, ohne Abdichtung
und ohne Abfallmanagement, mit unkalkulierbaren Auswirkungen auf die Umwelt.
Wir unterstützen die Sanierung einer Deponie auf Ko Lanta und möchten
unseren Partnern dabei helfen, die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie
möglich zu halten. Die Deponie der Insel Ko Lanta befindet sich im Zentrum
der Insel inmitten eines Waldes. Auf der Deponie lagern zahlreiche
Wertstoffe, wie Aluminiumdosen, Kunststoffflaschen, Glas usw., die recycelt
werden könnten. Dadurch wird das Volumen der Deponie maßgeblich reduziert
und die flächenmäßige Ausdehnung, der auch in den nächsten Jahren ein
großes Waldgebiet zum Opfer fallen würde, vermindert.
Es gilt also vor allem, das Abfallvolumen zu reduzieren.
Beispielsweise durch Müllsammler, die Wertstoffe aus dem Abfall holen und
an Zwischenhändler weiterverkaufen. Die Müllsammler, auch „Skavanger"
genannt, arbeiten oftmals unter unerträglichen Bedingungen, ohne
Schutzhandschuhe, ohne Waschgelegenheit und ohne Erste Hilfe Ausstattung.
Und sie werden häufig um ihren Lohn betrogen, weil sie keine Lobby haben.
Zunächst werden zwei kleinere (ggf. gebrauchte)
Müllfahrzeuge mit einem dazu passenden Behältersystem für
Getrenntsammlung benötigt. Es ist zudem beabsichtigt, zwei kleine
Recyclinghöfe zu errichten, die es den Bewohnern ermöglichen, ihren Abfall
getrennt nach Wertstoffen kostenlos abzugeben. Hierfür sind etwa (je nach
Kosten für die Beschaffung und Verschiffung von Gebrauchtfahrzeugen) 60.000
Euro anzusetzen. 10.000 Euro werden benötigt, um Broschüren, Poster,
Aufkleber, T-Shirts sowie Unterrichtsmaterialien für Schulen anzufertigen.
Weitere 10.000 Euro sollen helfen, das Thema Abfallvermeidung und
-verwertung im Rahmen einer Abfallkampagne zu kommunizieren. Dabei sollen
attraktive Freizeitangeboten unter das Thema Recycling und Abfall gestellt
werden. Dies ist zum einen ein Karaoke Wettbewerb auf Ko Lanta, sowie die
Initiierung eines Fußballturniers auf Ko Lanta mit Mannschaften aus der
Krabi Provinz. Bei allen oben genannten Maßnahmen ist die Präsenz von
Sponsoren auf Druckmaterialien, T-Shirts und Trikots möglich, auch die
Eröffnung von Veranstaltungen, die Übergabe der Müllfahrzeuge kann im
Namen des jeweiligen Spenders durchgeführt werden.
Natur erleben – aber
sicher! – Ko Hong Island und die
Lehren aus der Vergangenheit
Ko Hong liegt im Tharnbok Koranee Nationalpark und zählt
zu den landschaftlich wohl eindrucksvollsten Inseln im Süden Thailands.
Obwohl relativ klein, besticht die Insel durch ihre bizarren
Felsformationen, einen paradiesisch anmutenden Sandstrand und eine Lagune,
die nur über eine kleine Öffnung zum Meer hin erreichbar ist. Am 26.
Dezember 2004 waren etwa 300 Besucher auf der Insel, als der Tsunami
unerwartet am Inselriff emporschoss. Neun Menschen verloren dabei ihr Leben,
zahlreiche Verletzte flüchteten aus Angst vor einer möglichen weiteren
Welle in den höhergelegenen Regenwald. Zur Bergung der Verletzten und Toten
standen lediglich wenige unversehrte Fischerboote zur Verfügung.
Rettungstrupps konnten aufgrund der fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten
nicht angefordert werden.
Um Ko Hong auch in Zukunft wieder zu einem attraktiven
Ausflugsziel für Tagestouren zu machen, gilt es die notwendige touristische
Infrastruktur dezent und umweltverträglich wie möglich zu entwickeln. Ein
Pfad soll durch den Regenwald angelegt werden, der zu einer
Aussichtsplattform führt. Pfad und Aussichtsplattform dienen gleichzeitig
als Fluchtweg und Rückzugsraum bei möglichen künftigen
Flutwellenereignissen. Um die Inselgruppe, zu der zahlreiche kleinere Inseln
zählen, sicher und attraktiv gestalten zu können, benötigt die
Nationalparkverwaltung zwei Schlauchboote, die sowohl für Forschungszwecke
wie zur Evakuierung von Menschen eingesetzt werden können. Erste-Hilfe-Sets
und eine Solaranlage zur Erzeugung von Strom für die Einrichtungen auf der
Insel, zu denen auch ein kleines Natur-Infozentrum zählen soll, werden
benötigt. Zur Grundausstattung der Ranger soll eine Rangerhütte mit Wohn-
und Sozialbereich errichtet werden. Tauchausrüstungen für zwei Personen
mit Kompressor ermöglichen den Rangern, wissenschaftliche Arbeiten vor Ort
durchführen. Für die Grundausstattung werden etwa 50.000 Euro
veranschlagt. Der Fluchtweg mit Aussichts-/ bzw. Rückzugsplattform wird
etwa 25.000 Euro kosten, zum Bau werden ausschließlich Plantagenhölzer aus
kontrolliertem Anbau oder Altholz verwendet.
Zudem sollen Nationalparkangestellte zu
Trainingsmaßnahmen deutsche Nationalparks besuchen und dort einen
Studienaufenthalt absolvieren. Hierzu werden etwa 15.000 Euro benötigt.
Schließlich gilt es, Druckmaterialien sowie eine interaktive CD-ROM zu Ko
Hong zu entwickeln, die vor Ort an naturinteressierte Touristen verkauft
werden. Der Erlös soll dem Nationalparkmanagement, aber auch der
Ermöglichung von Ausflügen spezieller Gruppen (z.B. Schulkinder,
Behinderte, Waisen usw.) nach Ko Hong zugute kommen.
Geburtstagsfeier im
Lumpini Park
Die
Geschäftsleitung des Amari Watergate Hotel überraschte kürzlich den
Generalmanager des Hotels, Pierre Andre Pelletier (erste Reihe, 4. von
rechts), mit einer Geburtstagsparty im Lumpini Park unter dem Motto „Happy
Birthday in the park". Beim Anschneiden des Geburtstagskuchens halfen
Geschäftsführung und Angestellte fleißig mit. Wie man sieht, hatten alle
viel Spaß.
Minister stattet Nationalem Astronomie-Forschungszentrum Besuch ab
Saksit Meesubkwang
(Chiangmai Mail) Dr. Prawit Ratanapiarn, der
Forschungs- und Technologieminister besuchte kürzlich gemeinsam mit einigen
seiner Mitarbeiter das Nationale Astronomie-Forschungszentrum in Doi
Inthanon. Der Chef des Inthanon National Park hieß sie willkommen.
Minister
Dr. Prawit Ratanapiarn, gemeinsam mit einigen Mitarbeitern im Nationalen
Astronomie-Fortschungszentrum in Doi Inthanon, Chiang Mai.
Der Minister sagte, das Zentrum wurde gebaut, um die
Forschungsarbeiten der Astronomieabteilung zu unterstützen. Nach seiner
Fertigstellung wird es das Haupt-Observatorium Thailands sein mit einem 2,4
Meter automatischem Teleskop, dem größten in Asien. Dadurch kommt es nahe
an europäischen Standard heran. Das Zentrum kann auch als
Astronomie-Konferenzraum benützt werden und für internationale
Studienzwecke.
Das Zentrum kostet insgesamt 130 Millionen Baht und wird noch vor dem
Jahre 2007 fertiggestellt sein, um damit Seine Majestät den König zu
seinem 60. Krönungstag und gleichzeitig zu seinem 80. Geburtstag zu ehren.
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