Die Invasion Thailands begann mit der Landung einer
amphibischen Kampfgruppe in Songkhla, Thepa und Pattani um ein Uhr nachts,
unterstützt durch ein Geschwader von Zerstörern. Diese Landung fand keinen
Widerstand im Gegensatz zum früheren Angriff gegen die Briten in Kota Bahru mit
entschiedener Gegenwehr. Am späten Vormittag hatte Japan etwa 60 Flugzeuge –
hauptsächlich Kampfflugzeuge – auf dem strategisch wichtigen Flugplatz von
Songkhla.
Heftigen Widerstand hingegen leistete die thailändische
Armee bei der japanischen Landung an der Mündung des Chumphon Flusses in Nakhon
Sri Thammarat und Prachuap Khiri Khan sowie bei der Invasion Ostthailands von
der kambodschanischen Provinz Battambang aus, ebenso bei Flugangriffen gegen das
Don Muang Flugfeld am Rande Bangkoks. Die thailändische Luftwaffe flog Angriffe
gegen die überlegenen japanischen Streitkräfte, bei denen sechs Kampfflugzeuge
abgeschossen wurden.
Bei Prachuap Khiri Khan kämpften 120 Luftwaffenangehörige
gegen fast 2.000 japanische Soldaten um die Kontrolle des lebenswichtigen
Flugfeldes. Die Schlacht begann gegen vier Uhr nachts und dauerte 30 Stunden an,
bis ein Telegramm des Premierministers mit dem Befehl zur Kapitulation kam. Zu
dieser Zeit am Morgen des 9. Dezember hatte man bereits 42 Tote einschließlich
zweier Frauen zu beklagen. Die Verluste der Japaner werden auf 400 Menschen
geschätzt.
Um 7.30 Uhr morgens erschien Pibulsongkram wieder in Bangkok
und befahl sofortige Feuereinstellung. Der Premierminister wählte diese Taktik
des kurzen Widerstands, damit er später behaupten konnte, Thailand hätte sein
Territorium gegen Japan verteidigt, und er hätte nur ungern eine Feuerpause
angeordnet, um das Land vor der Zerstörung zu bewahren.
Obwohl die „Operation Matador" nicht zum Zuge kam,
hatte England einen Plan in Reserve, der den Namen „Operation Krohcol"
trug. Um elf Uhr vormittags wurde vom Oberkommandanten die Erlaubnis gegeben,
Truppen nach Thailand zu senden, um die Japaner zu drangsalieren.
Um drei Uhr nachmittags (in anderen Quellen steht 17.30 Uhr)
wurde die „Operation Krohcol" eingeleitet und zwei Kompanien der
Indischen 11. Division überschritten die Grenze nach Thailand mit dem Ziel, das
Vordringen Japans von Songkhla aus zu verhindern. Man hoffte, das sich Thailand
neutral verhalten würde, aber die Thais setzten dem britischen Vorgehen
Widerstand entgegen, indem während der ganzen Zeit aus dem Hinterhalt
geschossen wurde.
Die indischen Truppen zogen weiter nach Sadao und warteten
bei Einbruch der Dämmerung auf die Japaner. Währendessen lief ein gepanzerter
Eisenbahnzug aus Pedang Besar in Thailand ein, um jede Bewegung der Japaner von
Pattani aus zu unterbinden. Man zerstörte eine wichtige Brücke und zog sich
dann zurück.
Gegen 21.30 Uhr abends traf eine japanische Vorauskolonne auf
die indischen Truppen, die sich um Sadao eingegraben hatten. Sie wurden
gezwungen, sich über die malaiische Grenze zurückzuziehen. Die Engländer
zerstörten zwar mehrere Brücken beim Rückzug, aber um Mitternacht
überquerten die Japaner die Grenze.