Geschichtliche Streiflichter

Die japanische Invasion Thailands am 8. Dezember 1941

Duncan Stearn

Teil 3

Die Invasion Thailands begann mit der Landung einer amphibischen Kampfgruppe in Songkhla, Thepa und Pattani um ein Uhr nachts, unterstützt durch ein Geschwader von Zerstörern. Diese Landung fand keinen Widerstand im Gegensatz zum früheren Angriff gegen die Briten in Kota Bahru mit entschiedener Gegenwehr. Am späten Vormittag hatte Japan etwa 60 Flugzeuge – hauptsächlich Kampfflugzeuge – auf dem strategisch wichtigen Flugplatz von Songkhla.

Heftigen Widerstand hingegen leistete die thailändische Armee bei der japanischen Landung an der Mündung des Chumphon Flusses in Nakhon Sri Thammarat und Prachuap Khiri Khan sowie bei der Invasion Ostthailands von der kambodschanischen Provinz Battambang aus, ebenso bei Flugangriffen gegen das Don Muang Flugfeld am Rande Bangkoks. Die thailändische Luftwaffe flog Angriffe gegen die überlegenen japanischen Streitkräfte, bei denen sechs Kampfflugzeuge abgeschossen wurden.

Bei Prachuap Khiri Khan kämpften 120 Luftwaffenangehörige gegen fast 2.000 japanische Soldaten um die Kontrolle des lebenswichtigen Flugfeldes. Die Schlacht begann gegen vier Uhr nachts und dauerte 30 Stunden an, bis ein Telegramm des Premierministers mit dem Befehl zur Kapitulation kam. Zu dieser Zeit am Morgen des 9. Dezember hatte man bereits 42 Tote einschließlich zweier Frauen zu beklagen. Die Verluste der Japaner werden auf 400 Menschen geschätzt.

Um 7.30 Uhr morgens erschien Pibulsongkram wieder in Bangkok und befahl sofortige Feuereinstellung. Der Premierminister wählte diese Taktik des kurzen Widerstands, damit er später behaupten konnte, Thailand hätte sein Territorium gegen Japan verteidigt, und er hätte nur ungern eine Feuerpause angeordnet, um das Land vor der Zerstörung zu bewahren.

Obwohl die „Operation Matador" nicht zum Zuge kam, hatte England einen Plan in Reserve, der den Namen „Operation Krohcol" trug. Um elf Uhr vormittags wurde vom Oberkommandanten die Erlaubnis gegeben, Truppen nach Thailand zu senden, um die Japaner zu drangsalieren.

Um drei Uhr nachmittags (in anderen Quellen steht 17.30 Uhr) wurde die „Operation Krohcol" eingeleitet und zwei Kompanien der Indischen 11. Division überschritten die Grenze nach Thailand mit dem Ziel, das Vordringen Japans von Songkhla aus zu verhindern. Man hoffte, das sich Thailand neutral verhalten würde, aber die Thais setzten dem britischen Vorgehen Widerstand entgegen, indem während der ganzen Zeit aus dem Hinterhalt geschossen wurde.

Die indischen Truppen zogen weiter nach Sadao und warteten bei Einbruch der Dämmerung auf die Japaner. Währendessen lief ein gepanzerter Eisenbahnzug aus Pedang Besar in Thailand ein, um jede Bewegung der Japaner von Pattani aus zu unterbinden. Man zerstörte eine wichtige Brücke und zog sich dann zurück.

Gegen 21.30 Uhr abends traf eine japanische Vorauskolonne auf die indischen Truppen, die sich um Sadao eingegraben hatten. Sie wurden gezwungen, sich über die malaiische Grenze zurückzuziehen. Die Engländer zerstörten zwar mehrere Brücken beim Rückzug, aber um Mitternacht überquerten die Japaner die Grenze.