Liebe Tante Frieda,
Ich hätte da mal eine etwas rhetorische Frage: Wie wirkt sich Viagra auf jene Kinder aus, die von einem Mann gezeugt wurden, während er unter dem Einfluss von Viagra stand? Ich meine, es ist ja bereits allbekannt, dass Viagra Spätschäden auslösen kann, wie Herzinfarkt oder Gehirnschlag – und das alles auch noch nach bis zu zwei Jahren. In Amerika strengen jetzt viele Leute schon Prozesse an, weil sie nach der Einnahme blind wurden. Könnte man in diesem Falle nun das alte Sprichwort „Liebe macht blind" verwenden?
Nun, das ist alleinige Sache der Konsumenten dieses Giftzeugs, aber meine Frage ist nun, wie kann es sich auf den Nachwuchs solcher Männer auswirken? Ich meine, nachdem die Männer durch diese blauen Pillen ja wieder standfest werden, gelingt es ihnen ja auch manchmal, wenn auch nicht immer, abzuspritzen, und dadurch können Kinder gezeugt werden. Wirkt sich das Gift auf die Kinder irgendwie aus? Kommen die bereits mit Sehschwächen zur Welt und liegen dann mit Brille im Kinderwagen, oder was? Ich selbst kenne einen 65-Jährigen Herrn, der stolzer Vater eines einhalbjährigen Sohnes ist – und jeder, der den sieht fragt sich, ob er geistig leicht behindert ist. Nun hat er kürzlich noch eine Tochter bekommen, und wir warten schon alle darauf, wie die aussehen wird. Also, Tante Frieda, was meinst du dazu?
Neugieriger

Lieber Neugieriger,
Leider bin ich in diesem Punkt überfragt. Es wäre wohl am besten einen Arzt – oder in diesem Fall eine Ärztin zu fragen, damit du auch eine richtige und ehrliche Antwort bekommst. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass Medikamente jeder Art schädlich sind und Einfluss auf die Zeugung eines Kindes und somit auf die Gesundheit des Kindes selbst nehmen können. Wie viele Contergan Kinder kamen mit entsetzlichen Missbildungen zur Welt, obwohl dieses Medikament gerade an Schwangere als absolut „harmlos" ausgegeben wurde. Es gibt immer wieder Berichte, die einen erschüttern, wie mit der Gesundheit von Menschen Schindluder getrieben wird, wenn man liest, dass ganz plötzlich ein Medikament vom Markt genommen wurde, das nur kurz zuvor als völlig harmlos galt. Ohne Grund gibt es in Amerika nicht so viele Leute, die Prozesse anstrengen, nicht nur im Falle der kleinen blauen Pillen. Ganze Schwärme von Rechtsanwälten leben dort davon, Drogenfirmen zu verklagen und schinden häufig eine schöne Summe Geldes für ihre Mandanten – oder deren Angehörige - heraus. Und diese Firmen zahlen oft nur zu gerne, um die Presse davon abzuhalten Wind von der Sache zu bekommen und die Schmutzwäsche öffentlich zu waschen. Allerdings können diese Firmen den Patienten, die ihre Mittel eingenommen haben, deren Gesundheit auch damit nicht mehr zurückgeben.