Erstrunden-Aus im UEFA-Cup für Leverkusen und Mainz
Guido Roth
Nach der 0:1 Heimniederlage vor zwei Wochen gegen Sofia
blamierte sich Leverkusen beim Rückspiel erneut und verlor wiederum mit
1:0. Hierbei lieferte die von Interimscoach Rudi Völler betreute Bayer-Elf
ein schwaches Spiel, ohne jegliches Aufbäumen und Willen zum Sieg. Auch
Mainz 05 traf es schon in der ersten Runde. Eine Heimniederlage gegen den
spanischen Top-Klub FC Sevilla mit 0:2 brachte die Mainzer um den Einzug in
die lukrative Gruppenphase.
Geschafft dagegen haben es Hertha BSC, Stuttgart und der
HSV. Hertha kam durch Tore von Marcelinho (15.), Rafael (25.) und Cairo
(59.) zu einem standesgemäßen 3:1 Sieg gegen Nikosia und auch Stuttgart
kam, trotz einer 1:0 Niederlage in Domzale (Slovenien), ebenfalls eine Runde
weiter.
Spannend machte es der HSV in Kopenhagen. Nach dem
mageren 1:1 im Hinspiel, entwickelte sich das Match zu einem richtigen
Fußball-Krimi. In der 57. Minute gab der Schiedsrichter einen zweifelhaften
Handelfmeter für den HSV, welchen Barbarez jedoch nicht verwandelte.
In der 84. Minute sah Hamburgs Boulahrouz die Gelb-Rote
Karte, und der HSV musste in der Schlussphase in Unterzahl agieren. In der
Nachspielzeit (92.) entschied der Schiri erneut auf Handelfmeter für
Hamburg und van der Vaart erzielte das erlösende Tor. Das Spiel war danach
aber immer noch nicht zu Ende.
In der 94. Minute erwischte es den Kopenhagener Möller
mit Gelb-Rot, und in der 95. Minute sah sein Kollege Silberbauer wegen einem
rüden Foulspiel auch noch die Rote Karte. Insgesamt wurden neun Gelbe
Karten in diesem ruppigen und hektischen Spiel verteilt.
Die österreichischen Vertreter Austria Wien und Grazer
AK kamen beide nicht über die erste Runde hinaus. Ein 2:1 Sieg für Austria
gegen Viking Stavanger reichte nicht fürs Weiterkommen und der Grazer AK
bekam in Straßburg mit 5:0 eine fußballerische Lehrstunde erteilt.
Bei den Schweizer Klubs sah es wesentlich besser aus. Grasshoppers
Zürich siegte in Anjalankoski (Finnland) mit 0:3 und auch der FC Basel ist
nach einem 0:1 Sieg in Brijeg (Bosnien-H.) eine Runde weiter. Lediglich der
FC Zürich musste gegen Bröndby Kopenhagen die Segel streichen. Nach einer
2:0 Niederlage im Hinspiel, reichte der 2:1 Sieg im Rückspiel nicht für
die nächste Runde.
Bayern auf Achtelfinalkurs
FC Thun bezwingt Sparta Prag
Guido Roth
Nach dem 0:1 Auswärtssieg vor zwei Wochen bei Rapid Wien
schlugen die Bayern den belgischen Meister FC Brügge in der mit 66.000
Zuschauern ausverkauften Allianz-Arena ebenfalls mit 1:0. Den Treffer
erzielte der argentinische Nationalspieler Demichelis in der 32. Minute.
Nach nunmehr zwei Siegen dürfte das Erreichen des
Achtelfinales für die Bayern nur noch Formsache sein. Außenseiter Rapid
Wien dagegen wird wohl nicht über die Gruppenspiele hinauskommen. Nach
Toren von Trezeguet (27.), Mutu (82.) und Ibrahimovic (85.) verlor der
österreichische Meister bei Juventus Turin deutlich mit 3:0.
Auch lange Gesichter bei Werder Bremen. Nach der
Heimniederlage gegen Barcelona gab es auch in Athen nichts zu holen und
Werder unterlag gegen Panathinaikos mit 2:1. Nach einem elfmeterreifen Foul
durch Naldo, ließ sich Gonzales die Chance nicht entgehen und verwandelte
zum 1:0 für die Griechen in der sechsten Minute.
Noch durch den Rückstand geschockt kassierten die Bremer
nur zwei Minuten später durch Mantzios gar das 2:0. Kurz vor der Halbzeit
konnte Klose auf 2:1 verkürzen. Trotz gutem Spiel in der zweiten Halbzeit
gelang Werder nicht der Ausgleich und es bleib bei dem 2:1 Sieg für die
Griechen.
In der 86. Minute fing sich Klasnic noch die Gelb-Rote
Karte ein und ist dadurch für das nächste Spiel gegen Udinese gesperrt. Im
zweiten Spiel der Gruppe C schlug Barcelona Udinese souverän mit 4:1.
Dem FC Thun gelang der erste Champions-League-Sieg in der
Vereinsgeschichte. Im mit 30.000 Zuschauern ausverkauften heimischen Stadion
schlugen die Schweizer den tschechischen Meister Sparta Prag mit 1:0. Der
erlösende Siegtreffer ließ lange auf sich warten. Erst in der 89. Minute
gelang Hodzic das Tor des Tages. Im zweiten Spiel der Gruppe B gelang
Arsenal London mit 1:2 ein Auswärtssieg bei Ajax Amsterdam.
Schalke 04 hatte mit dem AC Mailand den
Vorjahresfinalisten und Mitfavoriten auf den CL-Titel zu Gast. Schon nach 18
Sekunden schlug es im Schalker Kasten ein, als Seedorf aus 25 Meter abzog
und Torhüter Rost überwand. Die Königsblauen aber keineswegs geschockt,
schlugen nur zwei Minuten später zurück. Larsen konnte per Kopfball den
Ausgleich erzielen.
Der Ukrainer Shevshenko, Europas Fußballer des Jahres
2004, brachte in der 59. Minute den AC Mailand erneut in Führung. Doch die
Schalker, welche eine starke kämpferische Leistung boten, ließen sich
durch den erneuten Rückstand nicht entmutigen, spielten engagiert nach
vorne und kamen in der 70. Minute durch den eingewechselten Altintop zum
hochverdienten Ausgleich.
Für Schalke wäre sicherlich auch ein Sieg gegen den Favoriten möglich
gewesen, aber es blieb bei dem für den AC Mailand schmeichelhaften 2:2.
Schalke ist wohl mit nur einem Punkt auf der Habenseite Gruppenletzter, doch
müssen die Königsblauen das Erreichen des Achtelfinales, bei ähnlich
starken Leistungen in den nächsten Spielen, noch nicht abschreiben. Im
zweiten Spiel der Gruppe E schlug Christoph Daums Fenerbahce Instanbul den
PSV Eindhoven klar mit 3:0.
Roger Federer verteidigt seinen Titel bei den Thailand Open
Paradorn enttäuscht
Guido Roth
Die diesjährigen Thailand Open in Bangkok waren
qualitativ nicht ganz so stark besetzt wie im letzten Jahr. Grund waren die
beiden verletzungsbedingten Absagen des Russen Marat Safin und des Briten
Tim Henman. Nichtsdestotrotz gab es schon vor dem Turnier, dank Zugpferd und
Nummer Eins der Weltrangliste Roger Federer aus der Schweiz, für das
Halbfinale und Finale keine Karten mehr.
Der Deutsche Denis Gremelmayr musste durch die Mühlen
der Qualifikation und kam durch Siege über den Thailänder Sirbutwang und
den Deutschen Ivo Klec ins 32er-Hauptfeld. Er spielte hochkonzentriert und
schlug den Kroaten Karanusic mit 6:2 und 7:5. In der zweiten Runde war aber
Schluss. Gremelmayr traf auf Federer und unterlag ohne Chance mit 6:3 und
6:2.
Auch für den zweiten Deutschen, Tommy Haas, Nummer 39
der Weltrangliste, kam in der zweiten Runde das überraschende und
enttäuschende Aus gegen Yen Tzuoo Wang aus Taiwan. Haas unterlag in zwei
Sätzen mit 7:5 und 6:3.
Thai-Star Paradorn Srichaphan, mittlerweile auf Nummer 53
der Weltrangliste abgerutscht, musste in seinem Viertelfinalspiel nicht
antreten. Sein hochkarätiger Gegner, Lleyton Hewitt aus Australien und Nr.
4 der Weltrangliste, musste verletzungsbedingt aufgeben. Nun sahen schon
viele Paradorn im Finale, doch der erst 18-jährige Schotte Andy Murray
machte ihm einen Strich durch die Rechnung und schlug Paradorn im Halbfinale
überraschend mit 6:7, 7:5 und 6:2.
Im Finale gegen Federer wurden dann aber Murray die Grenzen aufgezeigt.
Er unterlag in zwei Sätzen glatt mit 6:2 und 7:5. Federer gewann in diesem
Jahr sein elftes Turnier und blieb bei dem mit 550.000 Dollar dotierten
Turnier in Thailand ohne Satzverlust. Durch den Sieg in Bangkok wird der
Schweizer definitiv dieses Jahr als Nummer Eins der Tenniswelt beenden.
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