Karl-Heinz Brümmer wurde 1938 in Bremerhaven geboren
und erlernte zunächst das Handwerk eines Maschinenbauschlossers. Mit 20
Jahren plagte ihn das Fernweh, und er fuhr zur See. Nachdem er fünf Jahre
in der Welt umhergeschippert war, absolvierte er seine Ausbildung zum
Techniker und arbeitete in der Flugzeugindustrie und konnte seine
Reiselust in England und Frankreich ausleben.
Mit
60 Jahren ging Karl-Heinz in Rente, arbeitet jedoch einige Monate im Jahr
als Reisebegleitung. Den Rest des Jahres verbringt er im sonnigen Pattaya
und geht seiner zweiten großen Liebe, dem Tennissport, nach.
Vor 30 Jahren hatte er Thailand kennen und lieben
gelernt. Seinen ersten Urlaub verbrachte er hier in Pattaya im Nova Lodge
Hotel. Doch es zieht ihn immer wieder in die Welt hinaus, so kam er erst
kürzlich von einer Schiffsreise auf der Donau zurück. Auch in der
Schweiz ist er gerne und bestieg dort 24 Mal das 3850 Meter hohe
Matterhorn, woher seine Spitzname rührt.
Seine bisher spektakulärste Reise tätigte er in einer
Ente, einem Citroen 2CV mit 26 PS. Mit seinem Freund Manfred Müller
wollte er in Weltrekordzeit, sprich in 80 Tagen, um die Welt fahren, um
sich im Guiness-Buch der Rekorde verewigen.
Gestartet wurde am 30. Mai 1999 um 17 Uhr in
Bremerhaven. Die Ente hatte zu diesem Zeitpunkt schon 400.000 Kilometer
auf dem Buckel, da sein Freund Manfred mit dem Fahrzeug bereits einmal um
die Welt gefahren war. Tausende Menschen nahmen in Bremerhaven von den
beiden Weltenbummler Abschied und hofften, dass sie am 18. August,
spätestens um 17 Uhr wieder zurückkehren, um die 80-Tage-Frist nicht zu
überschreiten.
Die Fahrt führte über Polen, Weißrussland, Russland,
Kasachstan, wieder nach Russland bis nach Wladiwostok. Geschlafen wurde in
der Ente. Während der 12.000 Kilometerfahrt durch das größte Land der
Welt mussten sich die beiden wie vorgegeben, in jeder größeren Stadt bei
dem Bürgermeister melden. Das Medieninteresse war dabei groß. Insgesamt
wurde in über 14 Fernsehsendungen über ihre Fahrt durch Russland
berichtet.
In Wladiwostok verließ sie das Glück und sie wurden
Diebstahlopfer. Die Reisepässe waren weg und somit eine Ausreise
unmöglich. 16 Tage Wartezeit mussten sie in Kauf nehmen, bis aus
Deutschland neue Pässe kamen.
Das Projekt „In 80 Tagen um die Welt" schien zu
scheitern. Ans Aufgeben dachte „Matterhorn" jedoch nicht, und so
ging es mit einem Containerschiff weiter nach Korea. Dort wurde die Ente,
um die verlorene Zeit wieder aufzuholen, in eine Frachtmaschine gepackt
und nach Los Angeles geflogen. Die beiden Abenteurer kamen mit der
nächsten Linienmaschine hinterher. Dadurch entstanden Mehrkosten von
6.200 Dollar.
In Los Angeles kam es erneut zu großen Problemen, da
die dortigen Beamten die Ente aus zollrechtlichen Gründen nicht
herausgeben wollten. Nur durch Beziehungen zu in Amerika lebenden
Bekannten konnte dies geschehen.
Wieder war wertvolle Zeit verloren, doch der Wille, die
Frist nicht zu überschreiten, trieb die beiden quer durch die USA mit
einer täglichen Fahrzeit von 16 Stunden. Von Los Angeles nach New York.
In NY angekommen mussten sie feststellen, dass das Schiff, mit welchem sie
nach Europa wollten, bereits ausgelaufen war. Erneut wurde die Ente in ein
Flugzeug verfrachtet und nach Glasgow geflogen.
Von dort aus ging es über Belfast und Dublin mit der
Fähre nach England und dann durch den Tunnel von Dover nach Calais in
Frankreich. So schnell wie möglich weiter über Belgien, Holland,
Deutschland nach Bremerhaven.
Dort kamen die beiden tatsächlich noch am 18. August
an und wurden feierlich von einer Polizei-Eskorte in die Stadt begleitet.
Um 16 Uhr, also genau eine Stunde vor Ablauf der Frist, wurden sie dann in
Bremerhaven von 20.000 begeisterten Menschen empfangen. Sie hatten das
schier Unmögliche doch noch geschafft.
Nach all dem Stress kehrte Karl-Heinz erst nach Pattaya
zurück und schrieb dort in aller Ruhe sein Buch „On the road again –
in 80 Tagen um die Welt". Die 2000 Exemplare sind allesamt bereits
verkauft, aber es wird eine zweite Auflage geplant. Wer mehr über diese
„verrückte Reise" wissen will, findet unter www.aroundworld.de
einen detaillierten Reisebericht.