Das Manifestieren von Gedanken

Franz Schmid

Überall sehen wir nun geschrieben, wie schnell oder nicht schnell das Vogelgrippevirus mutieren und auf den Menschen überspringen kann, ohne dass es selbst etwas mit Vögeln zu tun haben muss. Es wird darüber referiert, berichtet und in Schlagzeilenmanier geschrieben, wie schnell es nun geschehen kann, dass dieses Virus von Mensch zu Mensch überragen wird.

Für mich ist das nicht nur Panikmacherei, sondern schlichtweg gesagt, eine Herausforderung an das Schicksal. Damit meine ich nicht, dass man einfach alles Schlechte verschweigen soll, aber man soll es nicht aufbauschen und die eventuelle Zukunft in die Gegenwart stellen.

Wir leben in der Gegenwart. Immer. Egal ob wir Begebenheiten aus unserer Vergangenheit erzählen oder von der Zukunft träumen. Denn alles, was jemals in der Vergangenheit geschehen ist, geschah in der Gegenwart, da in dem Moment, in dem es geschah, die Gegenwart herrschte.

Auch wenn wir von der Zukunft träumen, egal ob man nun gute oder schlechte Vorstellungen hat, ist das nur ein Vorausdenken und nicht die Wahrheit. Denn die Wahrheit kann nur in der Gegenwart geschehen – auch in der Zukunft. Denn alles, was jemals in der Zukunft passieren wird, ist dann Gegenwart.

Was man allerdings mit solchen Gedanken aus der Vergangenheit hervorrufen kann, ist, diese Vergangenheit in unsere Gegenwart zu ziehen oder noch schlimmer, diese Vergangenheit als Beispiel für unsere Taten oder Geschehnisse in die Zukunft zu manifestieren. Das bedeutet, dass auch die Zukunft nach dem gleichen Muster abläuft wie es die Vergangenheit „bewiesen" hat.

Es ist allerdings auch sehr leicht, die Zukunft selbst zu beeinflussen. Wie? Mit guten Gedanken. Mit positiven Gedanken. Gedanken sind mächtig und können Dinge projizieren. Wem ist es nicht schon einmal passierte, dass ihm etwas passiert ist, was genau einem Vorgang in der Vergangenheit entsprach. Das passiert meist ganz einfach, weil man diese Gedanken über die Vergangenheit in die Zukunft stellt und in der Gegenwart vielleicht denkt: „Ach das wird sicher wieder ganz genauso wie es im vorigen Jahr war. Alle hatten eine schlechte Laune…" usw. Hätten wir wahrscheinlich gedacht: „Im Vorjahr war diese Veranstaltung zwar nicht gerade erbauend, aber ich kann mir vorstellen, dass es diesmal viel besser wird." Das ist positives Denken im wahrsten Sinn des Wortes, da bei diesem Satz kein „nein", kein „nicht" oder ähnlich Negatives steht.

Wenn nun schon der Gedanke so starke Kräfte hat, dann hat das gesprochene oder geschriebene Wort noch viel mehr Kraft, da es ja festgehalten wird. Es bleibt im Gedächtnis der Person, die es ausgesprochen oder geschrieben hat und im Gedächtnis derer, die es gehört oder gelesen haben, fest verhaftet.

Wir sollten uns alle darüber einmal Gedanken machen. Vielleicht – und ich bin sicher, es hilft – hilft es, dass wir die schlechten Taten oder Krankheiten wirklich „totschweigen" können. Dieses Wort sagt so viel aus. „Man tötet etwas durch Schweigen". Auch unsere Vorfahren hatten recht, wenn sie sagten „Reden ist Silber und Schweigen ist Gold." Lasst es uns versuchen!